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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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a priori bestimmt, als eine Aufhebung jedes Gegensatzes p1c_238.002
im Bewußtseyn, als eine völlige Jndifferenz in p1c_238.003
Ansehung seiner Factoren. Es giebt sonach eigentlich p1c_238.004
nur Ein Schönes.

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Da aber das sich offenbarende religiöse p1c_238.006
Gewissen
den Menschen auffordert zu leben, d. h. p1c_238.007
zu wirken, anzuschauen, zu begreifen, um sich der p1c_238.008
absolut nothwendigen Gesetzlichkeit bewußt zu werden, p1c_238.009
so sieht man schon a priori, daß es Grade geben müsse, p1c_238.010
welche der Mensch zu durchgehen hat, eh er zu dem p1c_238.011
höhern Bewußtseyn gelangt. Das Leben, als das p1c_238.012
Mittel zum Zweck, wird nach einem dunkeln Gefühle, p1c_238.013
auch vor der völlig erwachten Vernunft schon, einen p1c_238.014
Werth für ihn haben. Es wird sich ihm selbst unter p1c_238.015
der begrifflosen Form der werdenden Gesetzlichkeit ankündigen, p1c_238.016
und so muß das Gefühl des niedern p1c_238.017
Schönen
entstehen, welches statt findet, ohne daß p1c_238.018
noch ein Gegensatz vom Jnstinkt und Freyheit oder höherm p1c_238.019
Seyn im Bewußtseyn gemacht ist.

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Mit völlig entwickelter Vernunft verläßt der p1c_238.021
Mensch die Objekte und das angeschaute niedere Leben, p1c_238.022
als unzureichend, die innere Form der selbst bestimmenden p1c_238.023
Gesetzlichkeit auszudrücken, und befindet sich p1c_238.024
in der Reflexion in einem beständigen Widerspruche mit

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nur Ein Schönes.

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den Menschen auffordert zu leben, d. h. p1c_238.007
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Seyn im Bewußtseyn gemacht ist.

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/296>, abgerufen am 27.11.2024.