Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804. p2c_770.001 Kriterien der alten und neuen Poesie als Grundlinien p2c_770.003 p2c_770.004 p2c_770.018 p2c_770.001 Kriterien der alten und neuen Poesie als Grundlinien p2c_770.003 p2c_770.004 p2c_770.018 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0294" n="E770"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <hi rendition="#c"> <lb n="p2c_770.001"/> <hi rendition="#g">Allgemeine Schlußanmerkung.</hi> </hi> </p> <lb n="p2c_770.002"/> <p> <hi rendition="#c">Kriterien der <hi rendition="#g">alten</hi> und <hi rendition="#g">neuen</hi> Poesie als Grundlinien <lb n="p2c_770.003"/> zu einer kritischen Geschichte der Dichtkunst.</hi> </p> <p><lb n="p2c_770.004"/> Wenn die Poetik sich zur vollkommenen Theorie ausbilden <lb n="p2c_770.005"/> sollte, wozu dies Buch die ersten Grundsätze als <hi rendition="#g">Hypothesen</hi> <lb n="p2c_770.006"/> <hi rendition="#aq">a priori</hi> enthält, so müßte die Geschichte der <lb n="p2c_770.007"/> Poesie nach ihren bestimmten Perioden eben so sicher daraus <lb n="p2c_770.008"/> folgen, wie der letzte Satz im dreyzehnten Buch des Euklides <lb n="p2c_770.009"/> aus allen vorhergehenden. Gegenwärtiger Versuch enthält <lb n="p2c_770.010"/> nur die Grundidee des Ganzen, und bescheidet sich gern <lb n="p2c_770.011"/> noch einer scharfbestimmten <hi rendition="#g">Terminologie</hi> und Politur <lb n="p2c_770.012"/> im Einzelnen zu bedürfen, welche vielleicht Männern von <lb n="p2c_770.013"/> beharrlicherem philosophischen Nachdenken und größerer Gelehrsamkeit, <lb n="p2c_770.014"/> als der Verfasser besitzt, aufbehalten ist. Daher <lb n="p2c_770.015"/> können auch hier nur einige Bemerkungen mitgetheilt <lb n="p2c_770.016"/> werden, wie die Geschichte der Poesie bearbeitet werden <lb n="p2c_770.017"/> müsse.</p> <p><lb n="p2c_770.018"/> Jedes Volk hat seine Nazionalpoesie, die nach Willkühr <lb n="p2c_770.019"/> zu sinken und zu steigen scheint. Jndeß muß eine Universalgeschichte <lb n="p2c_770.020"/> der Poesie möglich seyn, weil sich der menschliche </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [E770/0294]
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Allgemeine Schlußanmerkung.
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Kriterien der alten und neuen Poesie als Grundlinien p2c_770.003
zu einer kritischen Geschichte der Dichtkunst.
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Wenn die Poetik sich zur vollkommenen Theorie ausbilden p2c_770.005
sollte, wozu dies Buch die ersten Grundsätze als Hypothesen p2c_770.006
a priori enthält, so müßte die Geschichte der p2c_770.007
Poesie nach ihren bestimmten Perioden eben so sicher daraus p2c_770.008
folgen, wie der letzte Satz im dreyzehnten Buch des Euklides p2c_770.009
aus allen vorhergehenden. Gegenwärtiger Versuch enthält p2c_770.010
nur die Grundidee des Ganzen, und bescheidet sich gern p2c_770.011
noch einer scharfbestimmten Terminologie und Politur p2c_770.012
im Einzelnen zu bedürfen, welche vielleicht Männern von p2c_770.013
beharrlicherem philosophischen Nachdenken und größerer Gelehrsamkeit, p2c_770.014
als der Verfasser besitzt, aufbehalten ist. Daher p2c_770.015
können auch hier nur einige Bemerkungen mitgetheilt p2c_770.016
werden, wie die Geschichte der Poesie bearbeitet werden p2c_770.017
müsse.
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Jedes Volk hat seine Nazionalpoesie, die nach Willkühr p2c_770.019
zu sinken und zu steigen scheint. Jndeß muß eine Universalgeschichte p2c_770.020
der Poesie möglich seyn, weil sich der menschliche
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