Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.Nach Beendigung des ersten Jahrescurses sind einige der besten Eine nicht gleichartige, aber doch nahe damit zusammen- *) Nähere Mittheilungen sind zu finden in dem Aufsatze "Unsere
ersten Abiturientinnen" von Helene Lange, in der von dieser Dame herausgegebenen Zeitschrift "Die Frau" (Monatsschrift für das ge- sammte Frauenleben unserer Zeit), 3. Jahrgang, 8. Heft, Mai 1896. Nach Beendigung des ersten Jahrescurses sind einige der besten Eine nicht gleichartige, aber doch nahe damit zusammen- *) Nähere Mittheilungen sind zu finden in dem Aufsatze „Unsere
ersten Abiturientinnen“ von Helene Lange, in der von dieser Dame herausgegebenen Zeitschrift „Die Frau“ (Monatsschrift für das ge- sammte Frauenleben unserer Zeit), 3. Jahrgang, 8. Heft, Mai 1896. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0057" n="41"/> Nach Beendigung des ersten Jahrescurses sind einige der besten<lb/> Schülerinnen ausgeschieden, um sich die in Zürich gewährten<lb/> leichteren Vorbereitungsbedingungen zu Nutze zu machen. Als<lb/> Zeitdauer des Cursus bis zur Erreichung der Maturität ist eine<lb/> Frist von sieben Semestern in Aussicht genommen. Nicht die<lb/> Zahl, wohl aber die Qualität der Schülerinnen ist bemerkens-<lb/> werth. Wir hörten vorhin schon, daß in der Unterrichts-<lb/> commission des preußischen Abgeordnetenhauses der Vertreter<lb/> des Ministeriums im Sommer 1895 mittheilte, das Ministerium<lb/> habe in mehreren Fällen die Erlaubniß zur Ablegung der<lb/> Maturitätsprüfung an Mädchen ertheilt. Zu Anfang des Jahres<lb/> 1896 ist dies zu Gunsten der ersten sechs Abiturientinnen des<lb/> Berliner Mädchengymnasiums geschehen.<note place="foot" n="*)"> Nähere Mittheilungen sind zu finden in dem Aufsatze „Unsere<lb/> ersten Abiturientinnen“ von Helene Lange, in der von dieser Dame<lb/> herausgegebenen Zeitschrift „Die Frau“ (Monatsschrift für das ge-<lb/> sammte Frauenleben unserer Zeit), 3. Jahrgang, 8. Heft, Mai 1896.</note></p><lb/> <p>Eine nicht gleichartige, aber doch nahe damit zusammen-<lb/> hängende Erscheinung der letzten Jahre auf diesem Gebiete ist<lb/> die Einrichtung von Fortbildungscursen für Lehrerinnen in<lb/> Göttingen seit Ostern 1893. Aehnliches ist auch an andern<lb/> Orten (namentlich in Berlin durch das Victoria-Lyceum) ge-<lb/> schehen, aber kaum an einem anderen Orte in so naher Ver-<lb/> bindung (obwohl ohne jeden amtlichen Zusammenhang) mit der<lb/> Universität, wie in Göttingen. Entsprungen, wie die Mädchen-<lb/> gymnasien, aus freier Jnitiative gemeinnütziger Kräfte, dieses<lb/> Mal durch den Verein für das höhere Mädchenschulwesen,<lb/> knüpft die Veranstaltung der Fortbildungscurse für Lehrerinnen<lb/> an das Vorhandene insofern enger an und tritt auf festeren<lb/> Boden, als ihr Zweck durch die Verordnung des preußischen<lb/> Unterrichtsministeriums vom 31. Mai 1894 sichergestellt ist.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0057]
Nach Beendigung des ersten Jahrescurses sind einige der besten
Schülerinnen ausgeschieden, um sich die in Zürich gewährten
leichteren Vorbereitungsbedingungen zu Nutze zu machen. Als
Zeitdauer des Cursus bis zur Erreichung der Maturität ist eine
Frist von sieben Semestern in Aussicht genommen. Nicht die
Zahl, wohl aber die Qualität der Schülerinnen ist bemerkens-
werth. Wir hörten vorhin schon, daß in der Unterrichts-
commission des preußischen Abgeordnetenhauses der Vertreter
des Ministeriums im Sommer 1895 mittheilte, das Ministerium
habe in mehreren Fällen die Erlaubniß zur Ablegung der
Maturitätsprüfung an Mädchen ertheilt. Zu Anfang des Jahres
1896 ist dies zu Gunsten der ersten sechs Abiturientinnen des
Berliner Mädchengymnasiums geschehen. *)
Eine nicht gleichartige, aber doch nahe damit zusammen-
hängende Erscheinung der letzten Jahre auf diesem Gebiete ist
die Einrichtung von Fortbildungscursen für Lehrerinnen in
Göttingen seit Ostern 1893. Aehnliches ist auch an andern
Orten (namentlich in Berlin durch das Victoria-Lyceum) ge-
schehen, aber kaum an einem anderen Orte in so naher Ver-
bindung (obwohl ohne jeden amtlichen Zusammenhang) mit der
Universität, wie in Göttingen. Entsprungen, wie die Mädchen-
gymnasien, aus freier Jnitiative gemeinnütziger Kräfte, dieses
Mal durch den Verein für das höhere Mädchenschulwesen,
knüpft die Veranstaltung der Fortbildungscurse für Lehrerinnen
an das Vorhandene insofern enger an und tritt auf festeren
Boden, als ihr Zweck durch die Verordnung des preußischen
Unterrichtsministeriums vom 31. Mai 1894 sichergestellt ist.
*) Nähere Mittheilungen sind zu finden in dem Aufsatze „Unsere
ersten Abiturientinnen“ von Helene Lange, in der von dieser Dame
herausgegebenen Zeitschrift „Die Frau“ (Monatsschrift für das ge-
sammte Frauenleben unserer Zeit), 3. Jahrgang, 8. Heft, Mai 1896.
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(2021-02-18T15:54:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2021-02-18T15:54:56Z)
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