Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804. Coriolan. Nein, sag' ich, nein. Es hat mit aller Arbeit Zum Sturme bis auf morgen Zeit -- -- Und mor- gen? -- -- -- -- Wer weiß, erscheinen nicht Gesandte noch Und nehmen unsern Frieden an? Volturio. Vielleicht. Coriolan. Denn, wie du sagst, sie rüsten sich ja nicht, Und stehen müßig da. Volturio. Doch über Nacht? Coriolan. Die Nacht ergeugt Gebilde, weckt die Furcht -- (nachdenkend.) O diese Nacht, sie wird recht schauervoll -- -- (erholt sich.) Ich meyne, schlafen dürften diese Nacht Die Römer nicht. Volturio. Gewißlich nicht! Coriolan. Und morgen?? Ich dächte doch, es kämen noch Gesandte! Volturio. Das wird die Zeit uns lehren -- Coriolan. Wenn sie trotzen, Coriolan. Nein, ſag’ ich, nein. Es hat mit aller Arbeit Zum Sturme bis auf morgen Zeit — — Und mor- gen? — — — — Wer weiß, erſcheinen nicht Geſandte noch Und nehmen unſern Frieden an? Volturio. Vielleicht. Coriolan. Denn, wie du ſagſt, ſie rüſten ſich ja nicht, Und ſtehen müßig da. Volturio. Doch über Nacht? Coriolan. Die Nacht ergeugt Gebilde, weckt die Furcht — (nachdenkend.) O dieſe Nacht, ſie wird recht ſchauervoll — — (erholt ſich.) Ich meyne, ſchlafen dürften dieſe Nacht Die Römer nicht. Volturio. Gewißlich nicht! Coriolan. Und morgen?? Ich dächte doch, es kämen noch Geſandte! Volturio. Das wird die Zeit uns lehren — Coriolan. Wenn ſie trotzen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0102" n="94"/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, ſag’ ich, nein. Es hat mit aller Arbeit<lb/> Zum Sturme bis auf morgen Zeit — — Und mor-<lb/> gen? — —<lb/> — — Wer weiß, erſcheinen nicht Geſandte noch<lb/> Und nehmen unſern Frieden an?</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Vielleicht.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p>Denn, wie du ſagſt, ſie rüſten ſich ja nicht,<lb/> Und ſtehen müßig da.</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Doch über Nacht?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Nacht ergeugt Gebilde, weckt die Furcht —</p><lb/> <stage>(nachdenkend.)</stage><lb/> <p>O dieſe Nacht, ſie wird recht ſchauervoll — —</p><lb/> <stage>(erholt ſich.)</stage><lb/> <p>Ich meyne, ſchlafen dürften dieſe Nacht<lb/> Die Römer nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Gewißlich nicht!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Und morgen??</hi><lb/> Ich dächte doch, es kämen noch Geſandte!</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p>Das wird die Zeit uns lehren —</p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Wenn ſie trotzen,</hi><lb/> </p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0102]
Coriolan.
Nein, ſag’ ich, nein. Es hat mit aller Arbeit
Zum Sturme bis auf morgen Zeit — — Und mor-
gen? — —
— — Wer weiß, erſcheinen nicht Geſandte noch
Und nehmen unſern Frieden an?
Volturio.
Vielleicht.
Coriolan.
Denn, wie du ſagſt, ſie rüſten ſich ja nicht,
Und ſtehen müßig da.
Volturio.
Doch über Nacht?
Coriolan.
Die Nacht ergeugt Gebilde, weckt die Furcht —
(nachdenkend.)
O dieſe Nacht, ſie wird recht ſchauervoll — —
(erholt ſich.)
Ich meyne, ſchlafen dürften dieſe Nacht
Die Römer nicht.
Volturio.
Gewißlich nicht!
Coriolan.
Und morgen??
Ich dächte doch, es kämen noch Geſandte!
Volturio.
Das wird die Zeit uns lehren —
Coriolan.
Wenn ſie trotzen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |