Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].
"Ich eigentlich auch nicht, gnädige Frau --" ver- Traugott Quöck sah ziemlich verdutzt aus. Da "Es ist Alles so weit fertig, Traugott --" bemerkte "Schön, liebe Tante! Aber Du vergißt ganz -- "Nein! -- aber es ist schon so spät -- und "Die Geschichte wird ja immer famöser," plau- Die Klingel schlug an. Die Thür ging auf und
„Ich eigentlich auch nicht, gnädige Frau —“ ver- Traugott Quöck ſah ziemlich verdutzt aus. Da „Es iſt Alles ſo weit fertig, Traugott —“ bemerkte „Schön, liebe Tante! Aber Du vergißt ganz — „Nein! — aber es iſt ſchon ſo ſpät — und „Die Geſchichte wird ja immer famöſer,“ plau- Die Klingel ſchlug an. Die Thür ging auf und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="43"/><lb/> und rief luſtig: „Das iſt mir zu hoch oder zu tief<lb/> Herr Doctor! Das verſtehe ich nicht —“</p><lb/> <p>„Ich eigentlich auch nicht, gnädige Frau —“ ver-<lb/> ſicherte Adam treuherzig. Er mußte nicht minder lachen.</p><lb/> <p>Traugott Quöck ſah ziemlich verdutzt aus. Da<lb/> öffnete ſich die Thüre zum Nebenzimmer und Frau<lb/> Möbius trat über die Schwelle. Adam begrüßte die<lb/> Dame und erkundigte ſich ſehr theilnehmend nach<lb/> ihrem Befinden. Die „alte Schachtel“ war enorm gerührt.</p><lb/> <p>„Es iſt Alles ſo weit fertig, Traugott —“ bemerkte<lb/> ſie nun zu ihrem Neffen — „wir könnten anfangen —“</p><lb/> <p>„Schön, liebe Tante! Aber Du vergißt ganz —<lb/> wir haben ja noch Fräulein Irmer und Herrn Re-<lb/> ferendar Oettinger geladen — — ſo müſſen wir<lb/> denn wohl noch einen Augenblick warten — ich denke:<lb/> die Beiden kommen noch. Oder haben ſie in letzter<lb/> Stunde abſagen laſſen —?“</p><lb/> <p>„Nein! — aber es iſt ſchon ſo ſpät — und<lb/> der Braten —“</p><lb/> <p>„Die Geſchichte wird ja immer famöſer,“ plau-<lb/> derte ſich Adam zu und wollte ſich einreden, daß er<lb/> nicht im Mindeſten verwundert wäre. Alſo kannte<lb/> Herr Quöck auch Hedwig — das heißt —: jedenfalls<lb/> ihren Vater —? Aber ſeit wann denn eigentlich —?<lb/> Na! dös war nun halt 'mal ſo! da ließ ſich Nix gegen<lb/> machen — alſo 'mal zu, Kutſcher, bis zur Pechhütte!</p><lb/> <p>Die Klingel ſchlug an. Die Thür ging auf und<lb/> ein .. Herr trat in den Salon. Herr Referendar<lb/> Oettinger wurde den Anweſenden, ſoweit er ihnen<lb/> unbekannt war, vorgeſtellt.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [43/0051]
und rief luſtig: „Das iſt mir zu hoch oder zu tief
Herr Doctor! Das verſtehe ich nicht —“
„Ich eigentlich auch nicht, gnädige Frau —“ ver-
ſicherte Adam treuherzig. Er mußte nicht minder lachen.
Traugott Quöck ſah ziemlich verdutzt aus. Da
öffnete ſich die Thüre zum Nebenzimmer und Frau
Möbius trat über die Schwelle. Adam begrüßte die
Dame und erkundigte ſich ſehr theilnehmend nach
ihrem Befinden. Die „alte Schachtel“ war enorm gerührt.
„Es iſt Alles ſo weit fertig, Traugott —“ bemerkte
ſie nun zu ihrem Neffen — „wir könnten anfangen —“
„Schön, liebe Tante! Aber Du vergißt ganz —
wir haben ja noch Fräulein Irmer und Herrn Re-
ferendar Oettinger geladen — — ſo müſſen wir
denn wohl noch einen Augenblick warten — ich denke:
die Beiden kommen noch. Oder haben ſie in letzter
Stunde abſagen laſſen —?“
„Nein! — aber es iſt ſchon ſo ſpät — und
der Braten —“
„Die Geſchichte wird ja immer famöſer,“ plau-
derte ſich Adam zu und wollte ſich einreden, daß er
nicht im Mindeſten verwundert wäre. Alſo kannte
Herr Quöck auch Hedwig — das heißt —: jedenfalls
ihren Vater —? Aber ſeit wann denn eigentlich —?
Na! dös war nun halt 'mal ſo! da ließ ſich Nix gegen
machen — alſo 'mal zu, Kutſcher, bis zur Pechhütte!
Die Klingel ſchlug an. Die Thür ging auf und
ein .. Herr trat in den Salon. Herr Referendar
Oettinger wurde den Anweſenden, ſoweit er ihnen
unbekannt war, vorgeſtellt.
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