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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Trenchi Tressen
nige Junggeselle, so ihm affectioni-
ret,
die Hosen und Strümpffe fein
glatt und straff hinauff ziehen, als
welches ein unbetrügliches reme-
dium
nach dem Liebes-Calender
seyn soll.

Trenchiren,

Ist eine Kunst die gekochten
Speisen auf der Taffel künstlich zu
zergliedern und vorzulegen.

Trenchir- und Frisir-Buch,

Ist ein kleines gedrucktes und
[m]it vielen in Kupffer gestochenen
Figuren durchschossenes Büchlein,
woraus das Frauenzimmer nicht
nur die Kunst die verfertigten und
auf den Tisch gesetzten Speisen
[k]ünstlich und manierlich zu zerglie-
[d]ern, sondern auch nach denen vor-
[g]ezeichneten Figuren die Servietten
[u]nd Taffel-Tücher artig brechen
[u]nd frisiren lernet.

Trenchir-Messer,

Seynd ein Gestöcke grosser brei-
[t]er und scharffer Messer, deren sich
[d]as Frauenzimmer in Zergliede-
[r]ung der Speisen zu bedienen pfle-
[g]et, werden insgemein auf einem
[a]bsonderlichen Teller über die Taf-
[f]el gegeben.

Trenne-Messer,

Ist ein kleines subtiles zuge-
[sp]itztes und scharffes Messer, dessen
[si]ch das Weibes-Volck in Aufftren-
[n]ung einer falschgeneheten Nahd
[o]der andern Dingen zu bedienen
[p]fleget.

Tressen,

Ist ein aus Gold, Silber oder
Seide gewebtes schmal oder brei-
[Spaltenumbruch]

Trichter Tripp
tes Band und Streiff, wormit
sich das Frauenzimmer ihre
Kleider, Röcke, Lätze, Schleppen
und andere Sachen besetzen und
chameriren läst, auch öffters selbige
um den Leib an statt des Bandes
zu tragen pfleget. Sie seynd ent-
weder glatt oder durchbrochen,
schlecht oder ausgezäckt, gemodelt
oder Spiegel-Tressen.

Trichter, oder, Füll-Hals,

Ist ein von Blech oben weit
und unten rund zugespitzter Ein-
satz, wodurch man alle fliessende Sa-
chen in Bouteillen, Fässer, Flaschen
und andres Geschirr, auch die Brü-
hen in die Pasteten lassen kan.

Trillo,

Catharina, eine Spanische ge-
lehrte Dame, von Antiquera, sie leb-
te im 16. Seculo, und ward an Pe-
trum Gondisaluum
von Ocon ver-
ehlicht; In denen Humanioribus
und Sprachen war sie sehr erfah-
ren, und nachdem sie zur Wittbe
worden, unterrichtete sie ihren ei-
nigen Sohn selber, brachte ihn auch
durch solche ihre kluge Information
dahin, daß er ein erfahrner Rechts-
gelehrter wurde. Budaeus.

Trinck-Geld,

Ist eine kleine erkenntliche Dis-
cretion,
so man denen Mägden bey
Uberbringung eines Praesentes in
die Hand drücket.

Tripp,

Ist ein auf Sammet Art doch
nur von leinen zubereitetes Gewe-
be, dessen sich die alten Weiber zu

Kra-

[Spaltenumbruch]

Trenchi Treſſen
nige Junggeſelle, ſo ihm affectioni-
ret,
die Hoſen und Struͤmpffe fein
glatt und ſtraff hinauff ziehen, als
welches ein unbetruͤgliches reme-
dium
nach dem Liebes-Calender
ſeyn ſoll.

Trenchiren,

Iſt eine Kunſt die gekochten
Speiſen auf der Taffel kuͤnſtlich zu
zergliedern und vorzulegen.

Trenchir- und Friſir-Buch,

Iſt ein kleines gedrucktes und
[m]it vielen in Kupffer geſtochenen
Figuren durchſchoſſenes Buͤchlein,
woraus das Frauenzimmer nicht
nur die Kunſt die verfertigten und
auf den Tiſch geſetzten Speiſen
[k]uͤnſtlich und manierlich zu zerglie-
[d]ern, ſondern auch nach denen vor-
[g]ezeichneten Figuren die Servietten
[u]nd Taffel-Tuͤcher artig brechen
[u]nd friſiren lernet.

Trenchir-Meſſer,

Seynd ein Geſtoͤcke groſſer brei-
[t]er und ſcharffer Meſſer, deren ſich
[d]as Frauenzimmer in Zergliede-
[r]ung der Speiſen zu bedienen pfle-
[g]et, werden insgemein auf einem
[a]bſonderlichen Teller uͤber die Taf-
[f]el gegeben.

Trenne-Meſſer,

Iſt ein kleines ſubtiles zuge-
[ſp]itztes und ſcharffes Meſſer, deſſen
[ſi]ch das Weibes-Volck in Aufftren-
[n]ung einer falſchgeneheten Nahd
[o]der andern Dingen zu bedienen
[p]fleget.

Treſſen,

Iſt ein aus Gold, Silber oder
Seide gewebtes ſchmal oder brei-
[Spaltenumbruch]

Trichter Tripp
tes Band und Streiff, wormit
ſich das Frauenzimmer ihre
Kleider, Roͤcke, Laͤtze, Schleppen
und andere Sachen beſetzen und
chameriren laͤſt, auch oͤffters ſelbige
um den Leib an ſtatt des Bandes
zu tragen pfleget. Sie ſeynd ent-
weder glatt oder durchbrochen,
ſchlecht oder ausgezaͤckt, gemodelt
oder Spiegel-Treſſen.

Trichter, oder, Fuͤll-Hals,

Iſt ein von Blech oben weit
und unten rund zugeſpitzter Ein-
ſatz, woduꝛch man alle flieſſende Sa-
chen in Bouteillen, Faͤſſer, Flaſchen
und andres Geſchirr, auch die Bruͤ-
hen in die Paſteten laſſen kan.

Trillo,

Catharina, eine Spaniſche ge-
lehrte Dame, von Antiquera, ſie leb-
te im 16. Seculo, und ward an Pe-
trum Gondiſaluum
von Ocon ver-
ehlicht; In denen Humanioribus
und Sprachen war ſie ſehr erfah-
ren, und nachdem ſie zur Wittbe
worden, unterrichtete ſie ihren ei-
nigen Sohn ſelber, brachte ihn auch
durch ſolche ihre kluge Information
dahin, daß er ein erfahrner Rechts-
gelehrter wurde. Budæus.

Trinck-Geld,

Iſt eine kleine erkenntliche Dis-
cretion,
ſo man denen Maͤgden bey
Uberbringung eines Præſentes in
die Hand druͤcket.

Tripp,

Iſt ein auf Sammet Art doch
nur von leinen zubereitetes Gewe-
be, deſſen ſich die alten Weiber zu

Kra-
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[1043] Trenchi Treſſen Trichter Tripp nige Junggeſelle, ſo ihm affectioni- ret, die Hoſen und Struͤmpffe fein glatt und ſtraff hinauff ziehen, als welches ein unbetruͤgliches reme- dium nach dem Liebes-Calender ſeyn ſoll. Trenchiren, Iſt eine Kunſt die gekochten Speiſen auf der Taffel kuͤnſtlich zu zergliedern und vorzulegen. Trenchir- und Friſir-Buch, Iſt ein kleines gedrucktes und mit vielen in Kupffer geſtochenen Figuren durchſchoſſenes Buͤchlein, woraus das Frauenzimmer nicht nur die Kunſt die verfertigten und auf den Tiſch geſetzten Speiſen kuͤnſtlich und manierlich zu zerglie- dern, ſondern auch nach denen vor- gezeichneten Figuren die Servietten und Taffel-Tuͤcher artig brechen und friſiren lernet. Trenchir-Meſſer, Seynd ein Geſtoͤcke groſſer brei- ter und ſcharffer Meſſer, deren ſich das Frauenzimmer in Zergliede- rung der Speiſen zu bedienen pfle- get, werden insgemein auf einem abſonderlichen Teller uͤber die Taf- fel gegeben. Trenne-Meſſer, Iſt ein kleines ſubtiles zuge- ſpitztes und ſcharffes Meſſer, deſſen ſich das Weibes-Volck in Aufftren- nung einer falſchgeneheten Nahd oder andern Dingen zu bedienen pfleget. Treſſen, Iſt ein aus Gold, Silber oder Seide gewebtes ſchmal oder brei- tes Band und Streiff, wormit ſich das Frauenzimmer ihre Kleider, Roͤcke, Laͤtze, Schleppen und andere Sachen beſetzen und chameriren laͤſt, auch oͤffters ſelbige um den Leib an ſtatt des Bandes zu tragen pfleget. Sie ſeynd ent- weder glatt oder durchbrochen, ſchlecht oder ausgezaͤckt, gemodelt oder Spiegel-Treſſen. Trichter, oder, Fuͤll-Hals, Iſt ein von Blech oben weit und unten rund zugeſpitzter Ein- ſatz, woduꝛch man alle flieſſende Sa- chen in Bouteillen, Faͤſſer, Flaſchen und andres Geſchirr, auch die Bruͤ- hen in die Paſteten laſſen kan. Trillo, Catharina, eine Spaniſche ge- lehrte Dame, von Antiquera, ſie leb- te im 16. Seculo, und ward an Pe- trum Gondiſaluum von Ocon ver- ehlicht; In denen Humanioribus und Sprachen war ſie ſehr erfah- ren, und nachdem ſie zur Wittbe worden, unterrichtete ſie ihren ei- nigen Sohn ſelber, brachte ihn auch durch ſolche ihre kluge Information dahin, daß er ein erfahrner Rechts- gelehrter wurde. Budæus. Trinck-Geld, Iſt eine kleine erkenntliche Dis- cretion, ſo man denen Maͤgden bey Uberbringung eines Præſentes in die Hand druͤcket. Tripp, Iſt ein auf Sammet Art doch nur von leinen zubereitetes Gewe- be, deſſen ſich die alten Weiber zu Kra-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1043>, abgerufen am 22.11.2024.