let. Dieses verfertigte Gericht kan warm oder kalt genossen wer- den, weiln darinnen nichts fettes anzutreffen.
Birnen auf eine andere Art zu dämpffen und roth zu machen.
Nehmet dergleichen Birnen, schälet sie, und thut den Stern oder Butzen oben heraus, schüttet sie wie vorige, in einen Topff, setzet sie mitten aufs Feuer, daß derselbe um und um drinnen stehet; decket aber einen Deckel drauf, und lasset sie also dämpffen. Damit nun auch die Birnen erröthen, so werffet ein wenig Kirsch-Safft hinein, decket wieder zu, denn sie müssen noch fer- ner dämpffen. Machet darauf in einer Pfanne ein Stückgen But- ter heiß, thut ein wenig Mehl hin- ein, rühret es um, biß es braun ge- nug ist, brennet es in die Birnen, und lasset sie vollends gar werden. Richtet sie fein sauber auf eine Schüssel an, streuet Zucker drüber, und lasset aufftragen.
Birnen gedämpffet noch anders.
Machet die Birnen wie die vo- rigen zu rechte, thut sie in einen Topff, giesset Wasser drauf, setzet sie eben in ein solch Feuer, darin- nen sie eine Weile kochen müssen, giesset darnach Wein dran, lasset es dämpffen, röstet geriebene Sem- mel in Butter, die schüttet auch drein, lassets wieder durch einan- der dämpffen, damit die Brühe durch und durch fein dicke werde. Wenn sie angerichtet seyn, kan [Spaltenumbruch]
Birnen
Zimmet und Zucker drüber ge- streuet werden.
Birnen gefüllt und geba- cken.
Schälet feine grosse Birnen sauber, schneidet oben ein Stückgen weg, als einen Deckel, hölet sie be- hutsam aus, daß sie nicht zersprin- gen, nehmet das ausgehölte zusam- men und hacket es klein; hacket auch grosse Rosinen, Citronen- Scheler und Zimmet drunter, thut noch in Butter geröstete Sem- mel darzu, schlaget ein Paar Eyer- Dotter dran, zuckert und rührets wohl durch einander, werffet hier- auf die Birnen ein wenig in sieden- den Wein, wenn sie eine Weile drin- nen gelegen, nehmet sie heraus, füllet sie mit benannter Fülle, und decket sie mit dem vorher abgeschnittenen Deckeln zu: bereitet eine Klare von Milch, Eyern und Mehl, nicht gar zu dicke, doch daß sie an denen Bir- nen kleben bleibet, thut einen Löf- fel voll heisses Schmaltz in die Klare, denn eben dieses machet die- selbe härter, als sie sonsten wird. Setzet darnach eine Pfanne mit Saltz aufs Feuer, lassets heiß wer- den, tuncket die Birnen erst in die Klare, nehmet sie dann beym Stiel und thut sie ins Schmaltz, worin- nen sie fein goldgelb backen müs- sen: sind deren genug, so richtet sie auf eine Schüssel an, und bestreuet sie mit Zucker. Daferne aber je- mand eine Brühe drüber zu ma- chen beliebte, der setze denjenigen Wein, darinnen die Birnen gele- gen, in einem Tiegel aufs Feuer, schütte in Butter geröstete Sem- mel, Zucker, kleine Rosinen, Zim-
met
[Spaltenumbruch]
Birnen
let. Dieſes verfertigte Gericht kan warm oder kalt genoſſen wer- den, weiln darinnen nichts fettes anzutreffen.
Birnen auf eine andere Art zu daͤmpffen und roth zu machen.
Nehmet dergleichen Birnen, ſchaͤlet ſie, und thut den Stern oder Butzen oben heraus, ſchuͤttet ſie wie vorige, in einen Topff, ſetzet ſie mitten aufs Feuer, daß derſelbe um und um drinnen ſtehet; decket aber einen Deckel drauf, und laſſet ſie alſo daͤmpffen. Damit nun auch die Birnen erroͤthen, ſo werffet ein wenig Kirſch-Safft hinein, decket wieder zu, denn ſie muͤſſen noch fer- ner daͤmpffen. Machet darauf in einer Pfanne ein Stuͤckgen But- ter heiß, thut ein wenig Mehl hin- ein, ruͤhret es um, biß es braun ge- nug iſt, brennet es in die Birnen, und laſſet ſie vollends gar werden. Richtet ſie fein ſauber auf eine Schuͤſſel an, ſtreuet Zucker druͤber, und laſſet aufftragen.
Birnen gedaͤmpffet noch anders.
Machet die Birnen wie die vo- rigen zu rechte, thut ſie in einen Topff, gieſſet Waſſer drauf, ſetzet ſie eben in ein ſolch Feuer, darin- nen ſie eine Weile kochen muͤſſen, gieſſet darnach Wein dran, laſſet es daͤmpffen, roͤſtet geriebene Sem- mel in Butter, die ſchuͤttet auch drein, laſſets wieder durch einan- der daͤmpffen, damit die Bruͤhe durch und durch fein dicke werde. Wenn ſie angerichtet ſeyn, kan [Spaltenumbruch]
Birnen
Zimmet und Zucker druͤber ge- ſtreuet werden.
Birnen gefuͤllt und geba- cken.
Schaͤlet feine groſſe Birnen ſauber, ſchneidet oben ein Stuͤckgen weg, als einen Deckel, hoͤlet ſie be- hutſam aus, daß ſie nicht zerſprin- gen, nehmet das ausgehoͤlte zuſam- men und hacket es klein; hacket auch groſſe Roſinen, Citronen- Scheler und Zimmet drunter, thut noch in Butter geroͤſtete Sem- mel darzu, ſchlaget ein Paar Eyer- Dotter dran, zuckert und ruͤhrets wohl durch einander, werffet hier- auf die Birnen ein wenig in ſieden- den Wein, wenn ſie eine Weile drin- nen gelegẽ, nehmet ſie heraus, fuͤllet ſie mit benannter Fuͤlle, und decket ſie mit dem vorher abgeſchnittenen Deckeln zu: bereitet eine Klare von Milch, Eyern und Mehl, nicht gar zu dicke, doch daß ſie an denen Bir- nen kleben bleibet, thut einen Loͤf- fel voll heiſſes Schmaltz in die Klare, denn eben dieſes machet die- ſelbe haͤrter, als ſie ſonſten wird. Setzet darnach eine Pfanne mit Saltz aufs Feuer, laſſets heiß wer- den, tuncket die Birnen erſt in die Klare, nehmet ſie dann beym Stiel und thut ſie ins Schmaltz, worin- nen ſie fein goldgelb backen muͤſ- ſen: ſind deren genug, ſo richtet ſie auf eine Schuͤſſel an, und beſtreuet ſie mit Zucker. Daferne aber je- mand eine Bruͤhe druͤber zu ma- chen beliebte, der ſetze denjenigen Wein, darinnen die Birnen gele- gen, in einem Tiegel aufs Feuer, ſchuͤtte in Butter geroͤſtete Sem- mel, Zucker, kleine Roſinen, Zim-
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Birnen
Birnen
let. Dieſes verfertigte Gericht
kan warm oder kalt genoſſen wer-
den, weiln darinnen nichts fettes
anzutreffen.
Birnen auf eine andere Art
zu daͤmpffen und roth
zu machen.
Nehmet dergleichen Birnen,
ſchaͤlet ſie, und thut den Stern oder
Butzen oben heraus, ſchuͤttet ſie
wie vorige, in einen Topff, ſetzet ſie
mitten aufs Feuer, daß derſelbe um
und um drinnen ſtehet; decket aber
einen Deckel drauf, und laſſet ſie
alſo daͤmpffen. Damit nun auch
die Birnen erroͤthen, ſo werffet ein
wenig Kirſch-Safft hinein, decket
wieder zu, denn ſie muͤſſen noch fer-
ner daͤmpffen. Machet darauf in
einer Pfanne ein Stuͤckgen But-
ter heiß, thut ein wenig Mehl hin-
ein, ruͤhret es um, biß es braun ge-
nug iſt, brennet es in die Birnen,
und laſſet ſie vollends gar werden.
Richtet ſie fein ſauber auf eine
Schuͤſſel an, ſtreuet Zucker druͤber,
und laſſet aufftragen.
Birnen gedaͤmpffet noch
anders.
Machet die Birnen wie die vo-
rigen zu rechte, thut ſie in einen
Topff, gieſſet Waſſer drauf, ſetzet
ſie eben in ein ſolch Feuer, darin-
nen ſie eine Weile kochen muͤſſen,
gieſſet darnach Wein dran, laſſet
es daͤmpffen, roͤſtet geriebene Sem-
mel in Butter, die ſchuͤttet auch
drein, laſſets wieder durch einan-
der daͤmpffen, damit die Bruͤhe
durch und durch fein dicke werde.
Wenn ſie angerichtet ſeyn, kan
Zimmet und Zucker druͤber ge-
ſtreuet werden.
Birnen gefuͤllt und geba-
cken.
Schaͤlet feine groſſe Birnen
ſauber, ſchneidet oben ein Stuͤckgen
weg, als einen Deckel, hoͤlet ſie be-
hutſam aus, daß ſie nicht zerſprin-
gen, nehmet das ausgehoͤlte zuſam-
men und hacket es klein; hacket
auch groſſe Roſinen, Citronen-
Scheler und Zimmet drunter,
thut noch in Butter geroͤſtete Sem-
mel darzu, ſchlaget ein Paar Eyer-
Dotter dran, zuckert und ruͤhrets
wohl durch einander, werffet hier-
auf die Birnen ein wenig in ſieden-
den Wein, wenn ſie eine Weile drin-
nen gelegẽ, nehmet ſie heraus, fuͤllet
ſie mit benannter Fuͤlle, und decket
ſie mit dem vorher abgeſchnittenen
Deckeln zu: bereitet eine Klare von
Milch, Eyern und Mehl, nicht gar
zu dicke, doch daß ſie an denen Bir-
nen kleben bleibet, thut einen Loͤf-
fel voll heiſſes Schmaltz in die
Klare, denn eben dieſes machet die-
ſelbe haͤrter, als ſie ſonſten wird.
Setzet darnach eine Pfanne mit
Saltz aufs Feuer, laſſets heiß wer-
den, tuncket die Birnen erſt in die
Klare, nehmet ſie dann beym Stiel
und thut ſie ins Schmaltz, worin-
nen ſie fein goldgelb backen muͤſ-
ſen: ſind deren genug, ſo richtet ſie
auf eine Schuͤſſel an, und beſtreuet
ſie mit Zucker. Daferne aber je-
mand eine Bruͤhe druͤber zu ma-
chen beliebte, der ſetze denjenigen
Wein, darinnen die Birnen gele-
gen, in einem Tiegel aufs Feuer,
ſchuͤtte in Butter geroͤſtete Sem-
mel, Zucker, kleine Roſinen, Zim-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/130>, abgerufen am 27.11.2024.
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