Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.Vorrede. mit einzurücken, damit deren kurtz unddeutlich abgefaßte Beschreibung ihnen allerseits bey Durchlesung eines Hoch- zeit- oder andern Carminis zu statten kommen und ein besseres Licht geben möchte. Wie denn auch der vornehmsten Göttin- nen Abschilderung und Einkleidung dar- bey nicht vergessen worden, damit, wann ihnen etwan eine curiöse Schilderey und Bild, aus dem Ovidio oder andern entlehnet, vorkommen solte, sie so gleich aus der beschriebenen Tracht die Histo- rie zu errathen und sich darbey durch Nachschlagung zu helffen wissen. Glei- chergestalt hat sich meine Feder bemühet an die gemeinen und fast iedermann be- kannten Articul, welche (weil es ein Real-Lexicon und Inbegriff alles des- jenigen, was zum weibl. Geschlechte ge- höret, heisset) nicht füglich ausgeschlos- sen werden können, angesehen auch das Ausländische Frauenzimmer unsre Ter- minos und Redens-Arten zu wissen be- gierig ist, etwas curiöses und nützliches, wo sich selbiges hat wollen thun lassen, anzu-
Vorrede. mit einzuruͤcken, damit deren kurtz unddeutlich abgefaßte Beſchreibung ihnen allerſeits bey Durchleſung eines Hoch- zeit- oder andern Carminis zu ſtatten kom̃en und ein beſſeres Licht geben moͤchte. Wie denn auch der vornehmſten Goͤttin- nen Abſchildeꝛung und Einkleidung dar- bey nicht vergeſſen worden, damit, wann ihnen etwan eine curiöſe Schilderey und Bild, aus dem Ovidio oder andern entlehnet, vorkommen ſolte, ſie ſo gleich aus der beſchriebenen Tracht die Hiſto- rie zu errathen und ſich darbey durch Nachſchlagung zu helffen wiſſen. Glei- chergeſtalt hat ſich meine Feder bemuͤhet an die gemeinen und faſt iedermann be- kannten Articul, welche (weil es ein Real-Lexicon und Inbegriff alles des- jenigen, was zum weibl. Geſchlechte ge- hoͤret, heiſſet) nicht fuͤglich ausgeſchloſ- ſen werden koͤnnen, angeſehen auch das Auslaͤndiſche Frauenzimmer unſre Ter- minos und Redens-Arten zu wiſſen be- gierig iſt, etwas curiöſes und nuͤtzliches, wo ſich ſelbiges hat wollen thun laſſen, anzu-
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> mit einzuruͤcken, damit deren kurtz und<lb/> deutlich abgefaßte Beſchreibung ihnen<lb/> allerſeits bey Durchleſung eines Hoch-<lb/> zeit- oder andern <hi rendition="#aq">Carminis</hi> zu ſtatten<lb/> kom̃en und ein beſſeres Licht geben moͤchte.<lb/> Wie denn auch der vornehmſten Goͤttin-<lb/> nen Abſchildeꝛung und Einkleidung dar-<lb/> bey nicht vergeſſen worden, damit, wann<lb/> ihnen etwan eine <hi rendition="#aq">curiöſe</hi> Schilderey<lb/> und Bild, aus dem <hi rendition="#aq">Ovidio</hi> oder andern<lb/> entlehnet, vorkommen ſolte, ſie ſo gleich<lb/> aus der beſchriebenen Tracht die <hi rendition="#aq">Hiſto-<lb/> rie</hi> zu errathen und ſich darbey durch<lb/> Nachſchlagung zu helffen wiſſen. Glei-<lb/> chergeſtalt hat ſich meine Feder bemuͤhet<lb/> an die gemeinen und faſt iedermann be-<lb/> kannten <hi rendition="#aq">Articul,</hi> welche (weil es ein<lb/><hi rendition="#aq">Real-Lexicon</hi> und Inbegriff alles des-<lb/> jenigen, was zum weibl. Geſchlechte ge-<lb/> hoͤret, heiſſet) nicht fuͤglich ausgeſchloſ-<lb/> ſen werden koͤnnen, angeſehen auch das<lb/> Auslaͤndiſche Frauenzimmer unſre <hi rendition="#aq">Ter-<lb/> minos</hi> und Redens-Arten zu wiſſen be-<lb/> gierig iſt, etwas <hi rendition="#aq">curiöſes</hi> und nuͤtzliches,<lb/> wo ſich ſelbiges hat wollen thun laſſen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">anzu-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0016]
Vorrede.
mit einzuruͤcken, damit deren kurtz und
deutlich abgefaßte Beſchreibung ihnen
allerſeits bey Durchleſung eines Hoch-
zeit- oder andern Carminis zu ſtatten
kom̃en und ein beſſeres Licht geben moͤchte.
Wie denn auch der vornehmſten Goͤttin-
nen Abſchildeꝛung und Einkleidung dar-
bey nicht vergeſſen worden, damit, wann
ihnen etwan eine curiöſe Schilderey
und Bild, aus dem Ovidio oder andern
entlehnet, vorkommen ſolte, ſie ſo gleich
aus der beſchriebenen Tracht die Hiſto-
rie zu errathen und ſich darbey durch
Nachſchlagung zu helffen wiſſen. Glei-
chergeſtalt hat ſich meine Feder bemuͤhet
an die gemeinen und faſt iedermann be-
kannten Articul, welche (weil es ein
Real-Lexicon und Inbegriff alles des-
jenigen, was zum weibl. Geſchlechte ge-
hoͤret, heiſſet) nicht fuͤglich ausgeſchloſ-
ſen werden koͤnnen, angeſehen auch das
Auslaͤndiſche Frauenzimmer unſre Ter-
minos und Redens-Arten zu wiſſen be-
gierig iſt, etwas curiöſes und nuͤtzliches,
wo ſich ſelbiges hat wollen thun laſſen,
anzu-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |