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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Certa Ceres
de la Cerda,

Bernardina Ferreira, eine Por-
tugisische Dame, so nicht allein in
vielen Sprachen, sondern auch in
der Philosophie und Mathesi etwas
gethan; hiernechst hat sie viele nette
Sachen, so wohl in gebundener als
ungebundener Rede geschrieben,
neml. ein Volumen von Comoedien,
ein Gedicht, so sie Espagna Libertata,
Las Soledades de Busaco etc.
betittelt
Lopez de Vega hat eine von seinen
Elegien, la Philis genannt, ihr de-
diciret.
Sie hat um das Jahr
1630. gelebet, und ist ihr Vater
Ignatius Ferreira Chevalier von
St. Jacob gewesen. Vid. Nicol.
Anton. Bibl. Hispan.

Cere,

Hiesse die Tochter der Ceres oder
Göttin der Erdfrüchte und des
Geträydes.

Cerelia, oder Caerellia,

War nach des Ciceronis Aus-
sage Lib. 13. ad Art. Epist. 21. ein der
Philosophie eyfrig ergebenes Frau-
enzimmer: Sie lag über des Cice-
ronis
Schrifften recht emsig, und
suchte selbigen in allen nach zu ah-
men; daher Cicero selbst auf sie
gar viel hält, seine beste Freundin
sie nennet, und selbige dem P. Ser-
vilio
seinem Collegen und vertrau-
testen Freunde auf das beste recom-
mendiret. Vid. Ciceronem Lib.
XII. ad Fam. Epistol. 72. & Godo-
fred. ad d. L.

Ceres,

Des Saturni und der Opis Toch-
ter, eine Göttin und Erfinderin
[Spaltenumbruch]

Ceru Chalc
des Geträydes und der Erdfrüch-
te; von welcher der Jupiter die Pro-
serpinam
gezeuget. Wiewohl sie
auch von ihrem andern Bruder
dem Neptunus gleichfalls geschwä-
chet worden; sie wird insgemein
mit allerhand Getreydig und Erd-
Früchten ausgezieret und abge-
schildert.

Ceruaton,

Anna, ein schönes und gelehrtes
Spanisches Frauenzimmer im An-
fang des 16. Seculi, hat sich sonder-
lich auf die Humaniora geleget, und
mit grosser Lebhafftigkeit Latein ge-
redet und geschrieben, wie sie denn
auch sehr sinnreiche lateinische
Briefe verfertiget hat.

Cervelat,

Sind kurtze dicke und sehr derb
gestopffte Fleisch-Würste, welche in
Italien gemachet, geräuchert und
in Teutschland verführet werden:
man kan sie entweder rohe genies-
sen, oder der Koch schneidet sie in
Scheiben, und garniret damit die
Schüsseln, oder brauchet sie mit un-
ter die Italiänischen Salate.

Chagrin,

Ist eine Art eines ein oder zwey-
färbigten (so man insgemein schie-
licht nennet) seidenen Zeuges, sehr
starck und dichte an einander piccirt
von unterschiedener Sorte, und
Güte, dessen sich das Frauenzimmer
bey ihrem Putz und Auskleidung zu
bedienen pfleget.

Chalciope,

War des Colchischen Königs
AEetae Tochter, der Medea Schwe-
ster und Phryxi Eheweib.

Cha-
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Certa Ceres
de la Cerda,

Bernardina Ferreira, eine Por-
tugiſiſche Dame, ſo nicht allein in
vielen Sprachen, ſondern auch in
der Philoſophie und Matheſi etwas
gethan; hiernechſt hat ſie viele nette
Sachen, ſo wohl in gebundener als
ungebundener Rede geſchrieben,
neml. ein Volumen von Comoedien,
ein Gedicht, ſo ſie Eſpagna Libertata,
Las Soledades de Buſaco ꝛc.
betittelt
Lopez de Vega hat eine von ſeinen
Elegien, la Philis genannt, ihr de-
diciret.
Sie hat um das Jahr
1630. gelebet, und iſt ihr Vater
Ignatius Ferreira Chevalier von
St. Jacob geweſen. Vid. Nicol.
Anton. Bibl. Hiſpan.

Cere,

Hieſſe die Tochter der Ceres oder
Goͤttin der Erdfruͤchte und des
Getraͤydes.

Cerelia, oder Cærellia,

War nach des Ciceronis Auſ-
ſage Lib. 13. ad Art. Epiſt. 21. ein der
Philoſophie eyfrig ergebenes Frau-
enzimmer: Sie lag uͤber des Cice-
ronis
Schrifften recht emſig, und
ſuchte ſelbigen in allen nach zu ah-
men; daher Cicero ſelbſt auf ſie
gar viel haͤlt, ſeine beſte Freundin
ſie nennet, und ſelbige dem P. Ser-
vilio
ſeinem Collegen und vertrau-
teſten Freunde auf das beſte recom-
mendiret. Vid. Ciceronem Lib.
XII. ad Fam. Epiſtol. 72. & Godo-
fred. ad d. L.

Ceres,

Des Saturni und der Opis Toch-
ter, eine Goͤttin und Erfinderin
[Spaltenumbruch]

Ceru Chalc
des Getraͤydes und der Erdfruͤch-
te; von welcher der Jupiter die Pro-
ſerpinam
gezeuget. Wiewohl ſie
auch von ihrem andern Bruder
dem Neptunus gleichfalls geſchwaͤ-
chet worden; ſie wird insgemein
mit allerhand Getreydig und Erd-
Fruͤchten ausgezieret und abge-
ſchildert.

Ceruaton,

Anna, ein ſchoͤnes und gelehrtes
Spaniſches Frauenzimmer im An-
fang des 16. Seculi, hat ſich ſonder-
lich auf die Humaniora geleget, und
mit groſſer Lebhafftigkeit Latein ge-
redet und geſchrieben, wie ſie denn
auch ſehr ſinnreiche lateiniſche
Briefe verfertiget hat.

Cervelat,

Sind kurtze dicke und ſehr derb
geſtopffte Fleiſch-Wuͤrſte, welche in
Italien gemachet, geraͤuchert und
in Teutſchland verfuͤhret werden:
man kan ſie entweder rohe genieſ-
ſen, oder der Koch ſchneidet ſie in
Scheiben, und garniret damit die
Schuͤſſeln, oder brauchet ſie mit un-
ter die Italiaͤniſchen Salate.

Chagrin,

Iſt eine Art eines ein oder zwey-
faͤrbigten (ſo man insgemein ſchie-
licht nennet) ſeidenen Zeuges, ſehr
ſtarck und dichte an einander piccirt
von unterſchiedener Sorte, und
Guͤte, deſſen ſich das Frauenzimmer
bey ihrem Putz und Auskleidung zu
bedienen pfleget.

Chalciope,

War des Colchiſchen Koͤnigs
Æetæ Tochter, der Medea Schwe-
ſter und Phryxi Eheweib.

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[0193] Certa Ceres Ceru Chalc de la Cerda, Bernardina Ferreira, eine Por- tugiſiſche Dame, ſo nicht allein in vielen Sprachen, ſondern auch in der Philoſophie und Matheſi etwas gethan; hiernechſt hat ſie viele nette Sachen, ſo wohl in gebundener als ungebundener Rede geſchrieben, neml. ein Volumen von Comoedien, ein Gedicht, ſo ſie Eſpagna Libertata, Las Soledades de Buſaco ꝛc. betittelt Lopez de Vega hat eine von ſeinen Elegien, la Philis genannt, ihr de- diciret. Sie hat um das Jahr 1630. gelebet, und iſt ihr Vater Ignatius Ferreira Chevalier von St. Jacob geweſen. Vid. Nicol. Anton. Bibl. Hiſpan. Cere, Hieſſe die Tochter der Ceres oder Goͤttin der Erdfruͤchte und des Getraͤydes. Cerelia, oder Cærellia, War nach des Ciceronis Auſ- ſage Lib. 13. ad Art. Epiſt. 21. ein der Philoſophie eyfrig ergebenes Frau- enzimmer: Sie lag uͤber des Cice- ronis Schrifften recht emſig, und ſuchte ſelbigen in allen nach zu ah- men; daher Cicero ſelbſt auf ſie gar viel haͤlt, ſeine beſte Freundin ſie nennet, und ſelbige dem P. Ser- vilio ſeinem Collegen und vertrau- teſten Freunde auf das beſte recom- mendiret. Vid. Ciceronem Lib. XII. ad Fam. Epiſtol. 72. & Godo- fred. ad d. L. Ceres, Des Saturni und der Opis Toch- ter, eine Goͤttin und Erfinderin des Getraͤydes und der Erdfruͤch- te; von welcher der Jupiter die Pro- ſerpinam gezeuget. Wiewohl ſie auch von ihrem andern Bruder dem Neptunus gleichfalls geſchwaͤ- chet worden; ſie wird insgemein mit allerhand Getreydig und Erd- Fruͤchten ausgezieret und abge- ſchildert. Ceruaton, Anna, ein ſchoͤnes und gelehrtes Spaniſches Frauenzimmer im An- fang des 16. Seculi, hat ſich ſonder- lich auf die Humaniora geleget, und mit groſſer Lebhafftigkeit Latein ge- redet und geſchrieben, wie ſie denn auch ſehr ſinnreiche lateiniſche Briefe verfertiget hat. Cervelat, Sind kurtze dicke und ſehr derb geſtopffte Fleiſch-Wuͤrſte, welche in Italien gemachet, geraͤuchert und in Teutſchland verfuͤhret werden: man kan ſie entweder rohe genieſ- ſen, oder der Koch ſchneidet ſie in Scheiben, und garniret damit die Schuͤſſeln, oder brauchet ſie mit un- ter die Italiaͤniſchen Salate. Chagrin, Iſt eine Art eines ein oder zwey- faͤrbigten (ſo man insgemein ſchie- licht nennet) ſeidenen Zeuges, ſehr ſtarck und dichte an einander piccirt von unterſchiedener Sorte, und Guͤte, deſſen ſich das Frauenzimmer bey ihrem Putz und Auskleidung zu bedienen pfleget. Chalciope, War des Colchiſchen Koͤnigs Æetæ Tochter, der Medea Schwe- ſter und Phryxi Eheweib. Cha-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/193>, abgerufen am 21.11.2024.