Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Dillh Dinner Gemüß nützlich gebraucht, undgiebt demselben einen guten Ge- schmack. Mit denen Samen ma- chet man die jüngsten Cucumern ein, so brauchen ihn auch die Wei- ber zum Kappeskraut, wenn sie das übers Jahr zu brauchen einsaltzen, welches ihn nicht allein einen guten Geschmack giebt, sondern es benimmt ihm auch die Windigkeit, und ma- chet es desto verdaulicher: desglei- chen wird der, Same nützlich ge- braucht, das Fleisch damit einzuma- chen, und zu den Würsten; davon denn alle solche Speisen einen an- muthigen Geschmack bekommen, und auch desto verdaulicher wer- den. In Summa, unsere Wei- ber und Köche können der Dille in ihren Küchen keinesweges ent- behren. Dillhofin, Barbara Catharina, eine Schlesi- Dina, Eine Tochter des Jacobs und Dinner Lappen, Heisset dem Weibesvolck bey Dion Dirce Dione, Eine Tochter des Oceani und der Dionysia, Starb unter des Decius Regie- Diotima oder Diotime, Hat mit der Aspasia Milesia, weil Dipsas, War eine alte Huren-Wirthin Dirce, Des Thebischen Königs Lyci von
[Spaltenumbruch]
Dillh Dinner Gemuͤß nuͤtzlich gebraucht, undgiebt demſelben einen guten Ge- ſchmack. Mit denen Samen ma- chet man die juͤngſten Cucumern ein, ſo brauchen ihn auch die Wei- ber zum Kappeskraut, wenn ſie das uͤbers Jahr zu brauchen einſaltzen, welches ihn nicht allein einen guten Geſchmack giebt, ſondern es benim̃t ihm auch die Windigkeit, und ma- chet es deſto verdaulicher: desglei- chen wird der, Same nuͤtzlich ge- braucht, das Fleiſch damit einzuma- chen, und zu den Wuͤrſten; davon denn alle ſolche Speiſen einen an- muthigen Geſchmack bekommen, und auch deſto verdaulicher wer- den. In Summa, unſere Wei- ber und Koͤche koͤnnen der Dille in ihren Kuͤchen keinesweges ent- behren. Dillhofin, Barbara Catharina, eine Schleſi- Dina, Eine Tochter des Jacobs und Dinner Lappen, Heiſſet dem Weibesvolck bey Dion Dirce Dione, Eine Tochter des Oceani und der Dionyſia, Starb unter des Decius Regie- Diotima oder Diotime, Hat mit der Aſpaſia Mileſia, weil Dipſas, War eine alte Huren-Wirthin Dirce, Des Thebiſchen Koͤnigs Lyci von
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Dillh Dinner
Dion Dirce
Gemuͤß nuͤtzlich gebraucht, und
giebt demſelben einen guten Ge-
ſchmack. Mit denen Samen ma-
chet man die juͤngſten Cucumern
ein, ſo brauchen ihn auch die Wei-
ber zum Kappeskraut, wenn ſie das
uͤbers Jahr zu brauchen einſaltzen,
welches ihn nicht allein einen guten
Geſchmack giebt, ſondern es benim̃t
ihm auch die Windigkeit, und ma-
chet es deſto verdaulicher: desglei-
chen wird der, Same nuͤtzlich ge-
braucht, das Fleiſch damit einzuma-
chen, und zu den Wuͤrſten; davon
denn alle ſolche Speiſen einen an-
muthigen Geſchmack bekommen,
und auch deſto verdaulicher wer-
den. In Summa, unſere Wei-
ber und Koͤche koͤnnen der Dille
in ihren Kuͤchen keinesweges ent-
behren.
Dillhofin,
Barbara Catharina, eine Schleſi-
ſche Poetin, ſo den gantzẽ Jeſus Sy-
rach in ſchoͤne und wohlklingende
teutſche Verſe verſetzet haben ſoll.
Dina,
Eine Tochter des Jacobs und
Lea, Gen. 30. v. 21. ward, als ſie aus
Fuͤrwitz, aus ihrer Mutter Hauß,
und zwar allein u. ſonderihr Wiſſen
ging von Sichem Hemors Sohn
des Heviters, in ihrem 15. Jahr ge-
ſchwaͤchet. Woruͤber ein groſſes
Blutbad entſtande. ibid. 34.
Dinner Lappen,
Heiſſet dem Weibesvolck bey
dem Einkauff des Fleiſches, dasje-
nige Stuͤck am Rinde, ſo aus dem
Bauche unten her gehackt wird.
Dione,
Eine Tochter des Oceani und der
Thetis. Iſt die Mutter der Venus
geweſen.
Dionyſia,
Starb unter des Decius Regie-
rung bey Alexandria, An. 251. als
eine Martyrin. Euſeb. c. 12. L. 6.
Hiſtor. Eccleſ.
Diotima oder Diotime,
Hat mit der Aſpaſia Mileſia, weil
ſie gleichergeſtalt eine vortreffliche
Philoſopha war, gleiche Ehre ge-
noſſen, indem Socrates ihre Lectio-
nes, wie jener ihre ebenfalls beſu-
chet, und ſich nicht geſchaͤmet, ſie ſei-
ne Meiſterin zu nennen. Plato in
Sympoſiis & Menexem. Petr. Greg.
Tholoſ. p. 276. n.a.
Dipſas,
War eine alte Huren-Wirthin
und Kupplerin, ſo die jungen Nym-
phen anfuͤhrete, auf welche Ovidius
in ſeineu Buͤchern der Liebe nicht
wohl zu ſprechen: weil ſie ihm ſein
Maͤdgen gleichfalls verfuͤhret und
auf krumme Wege verleitet.
Dirce,
Des Thebiſchen Koͤnigs Lyci
Gemahlin, ſo er nach Verlaſſung
und Verſtoſſung ſeines erſteren
Weibes der Antiope, genommen,
welch Antiope, nachdem ſie Zeit
waͤhrender Verſtoſſung von dem
upiter geſchwaͤchet worden, von
dieſer Dirce ſehr gepeiniget und in
Ketten u. Banden geworffen wor-
den, in Meynung, es haͤtte ihr Ge-
mahl der Lycus ſich etwan wieder
von
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