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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Johanna
fall aus der Stadt Campiegneso,
so sie auff den Feind gethan, gefan-
gen, als eine Zauberin und Hexe
angeklaget und An. 1430. zu Roan
lebendig verbrandt worden, ist weit-
läufftig in dem Engelländischen
Floro pag. 198. seq. und in denen
Dissertationibus de Sibylla Francia,
so aus der Bibliothec des gelehrten
Melchioris Goldasti zu Franckfurt
gedruckt worden, nachzulesen. Kip-
pingus
in seiner Histor. Universal.
l. 13. c. 4. § 6. p.
319. nennet sie
Amazonam Gallicam und Bussier
in Historia Francica Lib. 12. schrei-
bet, es wäre bey ihrem Supplicio
eine weisse Taube aus dem Feuer
geflogen, und hätte sich gen Him-
mel geschwungen, woraus er ihre
Unschuld erweisen will. Vignie
rius
meynet in einer Epistel an
Grammontium, es wäre diese Jo-
hanna
nicht, sondern eine andere an
ihrer Stelle verbrandt worden, in-
dem sie sich aus der Engelländer
Händen durch die Flucht gerissen,
und sich unter dem Nahmen Clau
diae
an einen Engelländischen Rit-
ter Robertum des Armoises verhey-
rathet, und will er solches aus einem
Manuscripto, welches sein Bruder
zu Metz gefunden, gründlich bewei-
sen. Uber dieses sind unterschie-
dene Meynungen der Gelehrten
von ihren Thaten, etliche schreiben
solche einer Melancholie, Vid. Bec-
mannum in Hist. Orbis Terr. Geo-
graphic. P. II. c. 3. p.
292. etliche
einer Zauberey, wie die Engellän-
dischen Judices, so sie deswegen A.
1430. verbrennen liessen, andere
aber einer Betrügerey zu. Vid. Just.
Lipsium in not. ad Politic. l. 1. c. 3.
& Dominum de Langeii l. 3. d. di-

[Spaltenumbruch]
Johanna
sciplina militari c. 3. da hingegen
auch unterschiedene solches als di-
vina Miracula
nicht genug zu rüh-
men wissen. Vid. Paschasium l. 6.
Recherches de la France c. 4. & 5.
Delrio in Disquisitionib. Magic. l. 4
c. 1. quaest.
3. Sonsten soll sie vie-
le Gespräche mit denen Feis oder
Aloinen, sonst weise Frauen oder
Witte Vrouen genennet, gehabt ha-
ben, welche sie vor die H. Cathari-
nam und Margaretham ausgege-
ben, so ihr alles, was sie reden und
thun solte, offenbahret hätten. Jo-
hannes Hordolius
und Valerandus
Varanni
haben in besondern Büchern
ihre Historie weitläufftig beschrie-
ben, absonderlich Mr. Chapellain,
der so lange, als er über ihrer Histo-
rie
schrieb, eine Pension bekahm,
und dahero über deren Ansarbei-
tung viel Jahre zubrachte. Voeti-
us Disput. Sel. Vol. 3. p.
515. zeh-
let sie unter die thörichten und vom
Teuffel betrognen Weiber, dem D.
Feustking in Gynaec. Haeretic. Fana-
tic. p. 137. seqv.
scheinet recht zu
geben.

Johanna Blanchetta,

Eine sehr gelehrte Jungfer aus
Bononien, soll auch nette Latein,
Teutsch und Böhmisch geredet ha-
ben. Vid. Leand. Albert in descript.
Ital. p.
418.

Johanna Papissa. auch Johan-
na Anglica

Genannt, zu Mayntz gebohren:
ihr eigner und rechter Nahme hiesse
Gilberte: diese empfand in ihrer Ju-
gend eine grosse Lust zum studiren,
worzu sie aber als eine Weibes-
Person nicht gelangen konte, warff

sich
G g 2

[Spaltenumbruch]

Johanna
fall aus der Stadt Campiegneſo,
ſo ſie auff den Feind gethan, gefan-
gen, als eine Zauberin und Hexe
angeklaget und An. 1430. zu Roan
lebendig verbrandt worden, iſt weit-
laͤufftig in dem Engellaͤndiſchen
Floro pag. 198. ſeq. und in denen
Diſſertationibus de Sibylla Francia,
ſo aus der Bibliothec des gelehrten
Melchioris Goldaſti zu Franckfurt
gedruckt worden, nachzuleſen. Kip-
pingus
in ſeiner Hiſtor. Univerſal.
l. 13. c. 4. § 6. p.
319. nennet ſie
Amazonam Gallicam und Busſier
in Hiſtoria Francica Lib. 12. ſchrei-
bet, es waͤre bey ihrem Supplicio
eine weiſſe Taube aus dem Feuer
geflogen, und haͤtte ſich gen Him-
mel geſchwungen, woraus er ihre
Unſchuld erweiſen will. Vignie
rius
meynet in einer Epiſtel an
Grammontium, es waͤre dieſe Jo-
hanna
nicht, ſondern eine andere an
ihrer Stelle verbrandt worden, in-
dem ſie ſich aus der Engellaͤnder
Haͤnden durch die Flucht geriſſen,
und ſich unter dem Nahmen Clau
diæ
an einen Engellaͤndiſchen Rit-
ter Robertum des Armoiſes verhey-
rathet, und will er ſolches aus einem
Manuſcripto, welches ſein Bruder
zu Metz gefunden, gruͤndlich bewei-
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dene Meynungen der Gelehrten
von ihren Thaten, etliche ſchreiben
ſolche einer Melancholie, Vid. Bec-
mannum in Hiſt. Orbis Terr. Geo-
graphic. P. II. c. 3. p.
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einer Zauberey, wie die Engellaͤn-
diſchen Judices, ſo ſie deswegen A.
1430. verbrennen lieſſen, andere
aber einer Betruͤgerey zu. Vid. Juſt.
Lipſium in not. ad Politic. l. 1. c. 3.
& Dominum de Langeii l. 3. d. di-

[Spaltenumbruch]
Johanna
ſciplina militari c. 3. da hingegen
auch unterſchiedene ſolches als di-
vina Miracula
nicht genug zu ruͤh-
men wiſſen. Vid. Paſchaſium l. 6.
Recherches de la France c. 4. & 5.
Delrio in Disquiſitionib. Magic. l. 4
c. 1. quæſt.
3. Sonſten ſoll ſie vie-
le Geſpraͤche mit denen Feis oder
Aloinen, ſonſt weiſe Frauen oder
Witte Vrouen genennet, gehabt ha-
ben, welche ſie vor die H. Cathari-
nam und Margaretham ausgege-
ben, ſo ihr alles, was ſie reden und
thun ſolte, offenbahret haͤtten. Jo-
hannes Hordolius
und Valerandus
Varanni
habẽ in beſondern Buͤchern
ihre Hiſtorie weitlaͤufftig beſchrie-
ben, abſonderlich Mr. Chapellain,
der ſo lange, als er uͤber ihrer Hiſto-
rie
ſchrieb, eine Penſion bekahm,
und dahero uͤber deren Ansarbei-
tung viel Jahre zubrachte. Voeti-
us Diſput. Sel. Vol. 3. p.
515. zeh-
let ſie unter die thoͤrichten und vom
Teuffel betrognen Weiber, dem D.
Feuſtking in Gynæc. Hæretic. Fana-
tic. p. 137. ſeqv.
ſcheinet recht zu
geben.

Johanna Blanchetta,

Eine ſehr gelehrte Jungfer aus
Bononien, ſoll auch nette Latein,
Teutſch und Boͤhmiſch geredet ha-
ben. Vid. Leand. Albert in deſcript.
Ital. p.
418.

Johanna Papiſſa. auch Johan-
na Anglica

Genannt, zu Mayntz gebohren:
ihr eigner und rechter Nahme hieſſe
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worzu ſie aber als eine Weibes-
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[0489] Johanna Johanna fall aus der Stadt Campiegneſo, ſo ſie auff den Feind gethan, gefan- gen, als eine Zauberin und Hexe angeklaget und An. 1430. zu Roan lebendig verbrandt worden, iſt weit- laͤufftig in dem Engellaͤndiſchen Floro pag. 198. ſeq. und in denen Diſſertationibus de Sibylla Francia, ſo aus der Bibliothec des gelehrten Melchioris Goldaſti zu Franckfurt gedruckt worden, nachzuleſen. Kip- pingus in ſeiner Hiſtor. Univerſal. l. 13. c. 4. § 6. p. 319. nennet ſie Amazonam Gallicam und Busſier in Hiſtoria Francica Lib. 12. ſchrei- bet, es waͤre bey ihrem Supplicio eine weiſſe Taube aus dem Feuer geflogen, und haͤtte ſich gen Him- mel geſchwungen, woraus er ihre Unſchuld erweiſen will. Vignie rius meynet in einer Epiſtel an Grammontium, es waͤre dieſe Jo- hanna nicht, ſondern eine andere an ihrer Stelle verbrandt worden, in- dem ſie ſich aus der Engellaͤnder Haͤnden durch die Flucht geriſſen, und ſich unter dem Nahmen Clau diæ an einen Engellaͤndiſchen Rit- ter Robertum des Armoiſes verhey- rathet, und will er ſolches aus einem Manuſcripto, welches ſein Bruder zu Metz gefunden, gruͤndlich bewei- ſen. Uber dieſes ſind unterſchie- dene Meynungen der Gelehrten von ihren Thaten, etliche ſchreiben ſolche einer Melancholie, Vid. Bec- mannum in Hiſt. Orbis Terr. Geo- graphic. P. II. c. 3. p. 292. etliche einer Zauberey, wie die Engellaͤn- diſchen Judices, ſo ſie deswegen A. 1430. verbrennen lieſſen, andere aber einer Betruͤgerey zu. Vid. Juſt. Lipſium in not. ad Politic. l. 1. c. 3. & Dominum de Langeii l. 3. d. di- ſciplina militari c. 3. da hingegen auch unterſchiedene ſolches als di- vina Miracula nicht genug zu ruͤh- men wiſſen. Vid. Paſchaſium l. 6. Recherches de la France c. 4. & 5. Delrio in Disquiſitionib. Magic. l. 4 c. 1. quæſt. 3. Sonſten ſoll ſie vie- le Geſpraͤche mit denen Feis oder Aloinen, ſonſt weiſe Frauen oder Witte Vrouen genennet, gehabt ha- ben, welche ſie vor die H. Cathari- nam und Margaretham ausgege- ben, ſo ihr alles, was ſie reden und thun ſolte, offenbahret haͤtten. Jo- hannes Hordolius und Valerandus Varanni habẽ in beſondern Buͤchern ihre Hiſtorie weitlaͤufftig beſchrie- ben, abſonderlich Mr. Chapellain, der ſo lange, als er uͤber ihrer Hiſto- rie ſchrieb, eine Penſion bekahm, und dahero uͤber deren Ansarbei- tung viel Jahre zubrachte. Voeti- us Diſput. Sel. Vol. 3. p. 515. zeh- let ſie unter die thoͤrichten und vom Teuffel betrognen Weiber, dem D. Feuſtking in Gynæc. Hæretic. Fana- tic. p. 137. ſeqv. ſcheinet recht zu geben. Johanna Blanchetta, Eine ſehr gelehrte Jungfer aus Bononien, ſoll auch nette Latein, Teutſch und Boͤhmiſch geredet ha- ben. Vid. Leand. Albert in deſcript. Ital. p. 418. Johanna Papiſſa. auch Johan- na Anglica Genannt, zu Mayntz gebohren: ihr eigner und rechter Nahme hieſſe Gilberte: dieſe empfand in ihrer Ju- gend eine groſſe Luſt zum ſtudiren, worzu ſie aber als eine Weibes- Perſon nicht gelangen konte, warff ſich G g 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/489>, abgerufen am 22.11.2024.