Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Kunig Kuppen Kunigunda, Ottocari, Königs in Böhmen Kunitzin Maria. Siehe. Cu- nicia. Küpferne Pfanne im Ofen, Ist ein aus Kupffer hohl und Kuppen von Federn, Heissen diejenigen Spitzen, so Kürbis Kürbis, Cucurbita, Courge, ist ein nütz- Kürbis zu putzen, Den Kürbis schneidet erst in der Kürbis gebacken, Wenn derselbe abgekochet und schüttet M m 5
[Spaltenumbruch]
Kunig Kuppen Kunigunda, Ottocari, Koͤnigs in Boͤhmen Kunitzin Maria. Siehe. Cu- nicia. Kuͤpferne Pfanne im Ofen, Iſt ein aus Kupffer hohl und Kuppen von Federn, Heiſſen diejenigen Spitzen, ſo Kuͤrbis Kuͤrbis, Cucurbita, Courge, iſt ein nuͤtz- Kuͤrbis zu putzen, Den Kuͤrbis ſchneidet erſt in der Kuͤrbis gebacken, Wenn derſelbe abgekochet und ſchuͤttet M m 5
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Kunig Kuppen
Kuͤrbis
Kunigunda,
Ottocari, Koͤnigs in Boͤhmen
Gemahlin, eine Dame von recht
heroiſchen und heldenmuͤthigen
Geiſt; ſie reitzte ihren Gemahl wider
Rudolphum an, damit er ihm nicht
unterthaͤnig bliebe, ſagte auch zu
ihm, daß, wenn er ſelbſt nicht dasje-
nige, was er durch ſeine Nachlaͤßig-
keit verlohren, wieder erfechten
wolte, er ihr nur ſeinen Platz und
Recht abtreten ſolte, ſie wolte ſo
dann als eine Amazone alles wie-
der redresſiren und mit dem Degen
in der Fauſt gewinnen. Ottoca-
rus ſelbſt ſoll ſich etliche mahl haben
verlauten laſſen, daß ihm niemahls
eine Sache waͤr contrair gegangen,
in welcher er ihrem Rath und Vor-
ſchlag gefolget haͤtte. Vid. Thuan.
l. 106.
Kunitzin Maria. Siehe. Cu-
nicia.
Kuͤpferne Pfanne im
Ofen,
Iſt ein aus Kupffer hohl und
laͤnglicht getriebenes Behaͤltniß
mit einem Aufſchlage-Deckel, in-
wendig uͤber das Ofen-Loch einge-
mauret und eingeſetzet, worinnen
die Koͤchin zu Winterszeit das
Waſſer warm zu machen pfleget.
Kuppen von Federn,
Heiſſen diejenigen Spitzen, ſo
bey dem Federſchlieſſen an den
Kielen gelaßen weꝛden, weil ſelbige,
wofern man ſie mit in die Betten
ſtecken wolte, alle wieder durch zu
kriechen pflegen.
Kuͤrbis,
Cucurbita, Courge, iſt ein nuͤtz-
liches Garten-Gewaͤchs, das in der
Kuͤche gar wohl zu gebrauchen.
Wenn ſie recht reiff ſeyn, pflegen
gute Haus-Muͤtter ein Ge-
muͤſe daraus zu kochen, ſelbiges
wohl zu pfeffern, und hernach ihren
Geſinde vorzuſetzen. Man kan
auch nach Anleitung unſers Kochs
ſie alſo zurichten. 1) Kuͤrbis zu
putzen; 2) Kuͤrbis gebacken; 3)
Kuͤrbis in Milch; 4) Kuͤrbis
nur ſchlecht.
Kuͤrbis zu putzen,
Den Kuͤrbis ſchneidet erſt in der
Mitte entzwey, und alsdenn nach
der Laͤnge in Stuͤcke, etwa 2. Queer-
Finger breit, thut die Kerne inwen-
dig heraus, und die aͤuſſerſte gruͤne
Schale herunter. Darnach ſchnei-
det ſolchen Stuͤckweiſe, wie ihr dar-
zu kommet, ſetzet ihn mit Waſſer
zum Feuer, laſſet ſolchen kochen biß
er weich iſt, ſeiget das Waſſer wie-
der ab, damit er gantz trocken wer-
de, ſo koͤnnet ihr ihn hernach auf
folgende Art brauchen.
Kuͤrbis gebacken,
Wenn derſelbe abgekochet und
zubereitet iſt, ſo thut ihn nebſt ein-
geweichter und wieder ausgedruck-
ter Semmel in einen Reib-Aſch,
gieſſet 1. halb Noͤſel guten Rahm
darzu, ſchlaget 10. Eyer hinein,
laſſet 1. halb Viertel Butter zerge-
hen und die darein lauffen, wuͤrtz et
es mit Ingber und Pfeffer, und
ruͤhret dieſes alles zuſammen klar
ab. Wenn dieſes geſchehen, ſo be-
ſtreichet erſtlich eine Tortenpfanne
mit Butter, beleget ſie hernach in-
wendig mit einen guten Teig,
ſchuͤttet
M m 5
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