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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Messe Metani
Endlich ward sie selbst von dem
Claudio aus dem Wege geräumet
und erstochen.

Messe,

Heisset bey dem Frauenvolck
dasjenige Praesent, welches ein A-
mante
seiner Geliebten bey den
Jahr-Märckten zu übersenden
pfleget.

Messer- und Löffel-Futteral
oder Gestöcke,

Ist ein von Gold und rothen
Leder überzogenes und ausgehöler-
tes Behältniß, worinnen ein sil-
berner oder Zier vergoldter Löffel
mit dem darzu gehörigen Messer
und Gabel lieget, deren sich das
Frauenzimmer bey Hochzeiten und
andern Gastereyen über der Taffel
zu bedienen pfleget.

Messer kauffen seiner
Braut,

Ist ein alter abergläubischer
und einfältiger Argwohn, den
manch Frauen-Volck heget und in
denen lächerlichen Gedancken ste-
het, ob würde die Liebe durchschnit-
ten, wenn es von ihrem Bräutigam
ein Messer geschencket bekähme.

dreycreutzig Messer an das
Butter-Faß stecken,

Ist eine alte abergläubische Ge-
wohnheit der Weiber, so bey dem
Buttermachen ein dreycreutzig
Messer an das Butter-Faß stecken,
damit die Butter bald gerathe, und
niemand selbige behexen kan.

Metanira,

Des Celei Eheweib. Derglei-
[Spaltenumbruch]

Mens Metra
chen Nahmen führte auch eine be-
rühmte Hure in Athen.

Metens,

Catharina, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

von Methen,

Maria. Eine Quackerin und
Ertz-Schwärmerin, so einen
Schwärmer Nicolaum Gregor-
titschen,
zum Manne hatte. Ihr
Tauff-Nahme hieß Barbara. den sie
aber, zum Zeichen ihres Abfalls
und aus Liebe gegen ihren Schwär-
merischen Sohn, Ezechiel Methen,
den sie nur den Groß-Fürst Mi-
chael
nennte, veränderte, und sich
Maria von Methen nennte. Ih-
re verdammlichen Lehren, so sie mit
ihrem Ketzerischen Sohne geheget,
sind in D. Feustkings Gynaec. Hae-
ret. Fanat. pag. 484. seqq.
zu lesen.
Diese Methen ward als eine Ver-
führerin A. 1614. auf die Churf.
Sächs. Berg-Festung Königstein
gefangen geführet, von dar sie her-
nach wiederum, weil sie ihre Lehre
wiederuffen, auf freyen Fuß ge-
stellet ward.

Metra,

Eine Tochter des Erisichtonis
aus Thessalien, welche, nachdem sie
dem Neptunus zu Willen gelebet,
dafür dieses von ihm erhalten, daß
sie sich, in was sie nur wolte, ver-
wandeln konte. Daher als sie ihr
Vater aus Hungers-Noth ver-
kauffen muste, verwandelte sie sich
in einen Fisch, und entzohe sich sol-
cher Dienstbarkeit; Und ob sie
gleich zum andernmahl von ihrem
Vater wieder verkauffet ward,

machte

[Spaltenumbruch]

Meſſe Metani
Endlich ward ſie ſelbſt von dem
Claudio aus dem Wege geraͤumet
und erſtochen.

Meſſe,

Heiſſet bey dem Frauenvolck
dasjenige Præſent, welches ein A-
mante
ſeiner Geliebten bey den
Jahr-Maͤrckten zu uͤberſenden
pfleget.

Meſſer- und Loͤffel-Futteral
oder Geſtoͤcke,

Iſt ein von Gold und rothen
Leder uͤberzogenes und ausgehoͤler-
tes Behaͤltniß, worinnen ein ſil-
berner oder Zier vergoldter Loͤffel
mit dem darzu gehoͤrigen Meſſer
und Gabel lieget, deren ſich das
Frauenzimmer bey Hochzeiten und
andern Gaſtereyen uͤber der Taffel
zu bedienen pfleget.

Meſſer kauffen ſeiner
Braut,

Iſt ein alter aberglaͤubiſcher
und einfaͤltiger Argwohn, den
manch Frauen-Volck heget und in
denen laͤcherlichen Gedancken ſte-
het, ob wuͤrde die Liebe durchſchnit-
ten, wenn es von ihrem Braͤutigam
ein Meſſer geſchencket bekaͤhme.

dreycreutzig Meſſer an das
Butter-Faß ſtecken,

Iſt eine alte aberglaͤubiſche Ge-
wohnheit der Weiber, ſo bey dem
Buttermachen ein dreycreutzig
Meſſer an das Butter-Faß ſtecken,
damit die Butter bald gerathe, und
niemand ſelbige behexen kan.

Metanira,

Des Celei Eheweib. Derglei-
[Spaltenumbruch]

Mens Metra
chen Nahmen fuͤhrte auch eine be-
ruͤhmte Hure in Athen.

Metens,

Catharina, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

von Methen,

Maria. Eine Quackerin und
Ertz-Schwaͤrmerin, ſo einen
Schwaͤrmer Nicolaum Gregor-
titſchen,
zum Manne hatte. Ihr
Tauff-Nahme hieß Barbara. den ſie
aber, zum Zeichen ihres Abfalls
und aus Liebe gegen ihren Schwaͤr-
meriſchen Sohn, Ezechiel Methen,
den ſie nur den Groß-Fuͤrſt Mi-
chael
nennte, veraͤnderte, und ſich
Maria von Methen nennte. Ih-
re verdammlichen Lehren, ſo ſie mit
ihrem Ketzeriſchen Sohne geheget,
ſind in D. Feuſtkings Gynæc. Hæ-
ret. Fanat. pag. 484. ſeqq.
zu leſen.
Dieſe Methen ward als eine Ver-
fuͤhrerin A. 1614. auf die Churf.
Saͤchſ. Berg-Feſtung Koͤnigſtein
gefangen gefuͤhret, von dar ſie her-
nach wiederum, weil ſie ihre Lehre
wiederuffen, auf freyen Fuß ge-
ſtellet ward.

Metra,

Eine Tochter des Eriſichtonis
aus Theſſalien, welche, nachdem ſie
dem Neptunus zu Willen gelebet,
dafuͤr dieſes von ihm erhalten, daß
ſie ſich, in was ſie nur wolte, ver-
wandeln konte. Daher als ſie ihr
Vater aus Hungers-Noth ver-
kauffen muſte, verwandelte ſie ſich
in einen Fiſch, und entzohe ſich ſol-
cher Dienſtbarkeit; Und ob ſie
gleich zum andernmahl von ihrem
Vater wieder verkauffet ward,

machte
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[0654] Meſſe Metani Mens Metra Endlich ward ſie ſelbſt von dem Claudio aus dem Wege geraͤumet und erſtochen. Meſſe, Heiſſet bey dem Frauenvolck dasjenige Præſent, welches ein A- mante ſeiner Geliebten bey den Jahr-Maͤrckten zu uͤberſenden pfleget. Meſſer- und Loͤffel-Futteral oder Geſtoͤcke, Iſt ein von Gold und rothen Leder uͤberzogenes und ausgehoͤler- tes Behaͤltniß, worinnen ein ſil- berner oder Zier vergoldter Loͤffel mit dem darzu gehoͤrigen Meſſer und Gabel lieget, deren ſich das Frauenzimmer bey Hochzeiten und andern Gaſtereyen uͤber der Taffel zu bedienen pfleget. Meſſer kauffen ſeiner Braut, Iſt ein alter aberglaͤubiſcher und einfaͤltiger Argwohn, den manch Frauen-Volck heget und in denen laͤcherlichen Gedancken ſte- het, ob wuͤrde die Liebe durchſchnit- ten, wenn es von ihrem Braͤutigam ein Meſſer geſchencket bekaͤhme. dreycreutzig Meſſer an das Butter-Faß ſtecken, Iſt eine alte aberglaͤubiſche Ge- wohnheit der Weiber, ſo bey dem Buttermachen ein dreycreutzig Meſſer an das Butter-Faß ſtecken, damit die Butter bald gerathe, und niemand ſelbige behexen kan. Metanira, Des Celei Eheweib. Derglei- chen Nahmen fuͤhrte auch eine be- ruͤhmte Hure in Athen. Metens, Catharina, war eine beruffene Zauberin und Hexe. von Methen, Maria. Eine Quackerin und Ertz-Schwaͤrmerin, ſo einen Schwaͤrmer Nicolaum Gregor- titſchen, zum Manne hatte. Ihr Tauff-Nahme hieß Barbara. den ſie aber, zum Zeichen ihres Abfalls und aus Liebe gegen ihren Schwaͤr- meriſchen Sohn, Ezechiel Methen, den ſie nur den Groß-Fuͤrſt Mi- chael nennte, veraͤnderte, und ſich Maria von Methen nennte. Ih- re verdammlichen Lehren, ſo ſie mit ihrem Ketzeriſchen Sohne geheget, ſind in D. Feuſtkings Gynæc. Hæ- ret. Fanat. pag. 484. ſeqq. zu leſen. Dieſe Methen ward als eine Ver- fuͤhrerin A. 1614. auf die Churf. Saͤchſ. Berg-Feſtung Koͤnigſtein gefangen gefuͤhret, von dar ſie her- nach wiederum, weil ſie ihre Lehre wiederuffen, auf freyen Fuß ge- ſtellet ward. Metra, Eine Tochter des Eriſichtonis aus Theſſalien, welche, nachdem ſie dem Neptunus zu Willen gelebet, dafuͤr dieſes von ihm erhalten, daß ſie ſich, in was ſie nur wolte, ver- wandeln konte. Daher als ſie ihr Vater aus Hungers-Noth ver- kauffen muſte, verwandelte ſie ſich in einen Fiſch, und entzohe ſich ſol- cher Dienſtbarkeit; Und ob ſie gleich zum andernmahl von ihrem Vater wieder verkauffet ward, machte

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/654>, abgerufen am 22.11.2024.