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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Orden
seynd, und als Kloster-Jungfrau-
en sich aufführen, des Nachmittags
hingegen sich weltlich erzeigen.
Sie dürffen sich nach Belieben und
sonder Verletzung ihrer Reputa-
tion
verheyrathen; und bestehen
sämtlich aus den fürnehmsten und
edelsten Damen, seynd gekleidet in
einen schwartzen Unter-Rock, wor-
über sie noch einen kurtzen weissen
leinenen Rock, nebst einer Weyhel
auf dem Haupt tragen.

Orden der Gast-Hauß-Clo-
ster-Frauen zum Heil.
Geist,

Das Gasthauß zum H. Geist
St. Maria in Sapia, hat Inno-
centius III. A.
1201. erbauet. In
dasselbe setzte er geistliche Männer
und Frauen; um die armen Wan-
dersleute zu bewirthen. Castel-
lus
von Aquileja, ein Lehrer dieses
Ordens hat selbigen Orden eini-
ger massen reformiret und gebes-
sert. Die Brüder und Schwe-
stern müssen vermöge ihrer Regul,
einen genauen Gehorsam, Keusch-
heit, Verlassung eigener Güter,
und fleißiger Wartung der Kran-
cken geloben. Ihr Merckzeichen
ist eine weisse, mit einem Scheine
umgebene Taube, so den H. Geist
vorbilden soll. Die Kloster-
Frauen seynd in schwartze Röcke
gekleidet, und tragen auf der Brust
ein 12. eckigtes weisses + auf dem
Haupt aber eine weisse Haube oder
Weyhel.

Orden der Regular-Cano-
nissen von dem H. Grab
zu Jerusalem,

Wird in Franckreich gefunden,
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Orden
allwo er 1620. von einer Gräfin
von Chaligen, Claudia du Moy
sonst genannt, gestifftet worden.
Diese Canonissen tragen eine
schwartze Weyhel über die weissen
Hauben, und seynd in einen schwar-
tzen Rock und Mantel gekleidet,
auf dessen lincker Seite ein roth
sechseckigtes + gleichwie auch auf
dem leinenen Ober-Rocke zu finden
ist, auf der rechten Seiten aber
des Mantels hengt ein doppelter
Strick mit zerschnittenen Knöpf-
fen. Sie gehören sonsten unter
die Regul des H. Augustini.

Orden der Jerusalemitani-
schen Kloster-Frauen
des H. Hilarions,

Die H. Maria, so eine Aebtißin
über 55. geistliche Jungfrauen ge-
wesen, hat nach des H. Hilarions
Exempel und Regul zu Jerusalem
um das Jahr Christi 325. eine
Kloster-Frauen-Versammlung
gestifftet, die nach Ausweisung ih-
rer Conterfaiten, so noch hier und
dar gefunden werden, auf dem
Haupt eine schwartze jungfräuli-
che Weyhel, so sie mit einem ge-
wundenen leinen Band umgebun-
den, ingleichen ein kurtzes graues
Mäntelein, und einen Leib-Rock
von gleich er Farbe getragen haben.

Orden der Jungfrauen,
von der Heimsuchung
Mariä,

Dieser Orden ist von dem Heil.
Francisco de Sales, Bischoff und
Printzen von Geneve um das
Jahr Christi 1610. gestifftet. Der
die Reguln solcher Stifftung

selbst,

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Orden
ſeynd, und als Kloſter-Jungfrau-
en ſich auffuͤhren, des Nachmittags
hingegen ſich weltlich erzeigen.
Sie duͤrffen ſich nach Belieben und
ſonder Verletzung ihrer Reputa-
tion
verheyrathen; und beſtehen
ſaͤmtlich aus den fuͤrnehmſten und
edelſten Damen, ſeynd gekleidet in
einen ſchwartzen Unter-Rock, wor-
uͤber ſie noch einen kurtzen weiſſen
leinenen Rock, nebſt einer Weyhel
auf dem Haupt tragen.

Orden der Gaſt-Hauß-Clo-
ſter-Frauen zum Heil.
Geiſt,

Das Gaſthauß zum H. Geiſt
St. Maria in Sapia, hat Inno-
centius III. A.
1201. erbauet. In
daſſelbe ſetzte er geiſtliche Maͤnner
und Frauen; um die armen Wan-
dersleute zu bewirthen. Caſtel-
lus
von Aquileja, ein Lehrer dieſes
Ordens hat ſelbigen Orden eini-
ger maſſen reformiret und gebeſ-
ſert. Die Bruͤder und Schwe-
ſtern muͤſſen vermoͤge ihrer Regul,
einen genauen Gehorſam, Keuſch-
heit, Verlaſſung eigener Guͤter,
und fleißiger Wartung der Kran-
cken geloben. Ihr Merckzeichen
iſt eine weiſſe, mit einem Scheine
umgebene Taube, ſo den H. Geiſt
vorbilden ſoll. Die Kloſter-
Frauen ſeynd in ſchwartze Roͤcke
gekleidet, und tragen auf der Bruſt
ein 12. eckigtes weiſſes † auf dem
Haupt aber eine weiſſe Haube oder
Weyhel.

Orden der Regular-Cano-
niſſen von dem H. Grab
zu Jeruſalem,

Wird in Franckreich gefunden,
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Orden
allwo er 1620. von einer Graͤfin
von Chaligen, Claudia du Moy
ſonſt genannt, geſtifftet worden.
Dieſe Canoniſſen tragen eine
ſchwartze Weyhel uͤber die weiſſen
Hauben, und ſeynd in einen ſchwar-
tzen Rock und Mantel gekleidet,
auf deſſen lincker Seite ein roth
ſechseckigtes † gleichwie auch auf
dem leinenen Ober-Rocke zu finden
iſt, auf der rechten Seiten aber
des Mantels hengt ein doppelter
Strick mit zerſchnittenen Knoͤpf-
fen. Sie gehoͤren ſonſten unter
die Regul des H. Auguſtini.

Orden der Jeruſalemitani-
ſchen Kloſter-Frauen
des H. Hilarions,

Die H. Maria, ſo eine Aebtißin
uͤber 55. geiſtliche Jungfrauen ge-
weſen, hat nach des H. Hilarions
Exempel und Regul zu Jeruſalem
um das Jahr Chriſti 325. eine
Kloſter-Frauen-Verſammlung
geſtifftet, die nach Ausweiſung ih-
rer Conterfaiten, ſo noch hier und
dar gefunden werden, auf dem
Haupt eine ſchwartze jungfraͤuli-
che Weyhel, ſo ſie mit einem ge-
wundenen leinen Band umgebun-
den, ingleichen ein kurtzes graues
Maͤntelein, und einen Leib-Rock
von gleich er Farbe getragen haben.

Orden der Jungfrauen,
von der Heimſuchung
Mariaͤ,

Dieſer Orden iſt von dem Heil.
Franciſco de Sales, Biſchoff und
Printzen von Geneve um das
Jahr Chriſti 1610. geſtifftet. Der
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[0716] Orden Orden ſeynd, und als Kloſter-Jungfrau- en ſich auffuͤhren, des Nachmittags hingegen ſich weltlich erzeigen. Sie duͤrffen ſich nach Belieben und ſonder Verletzung ihrer Reputa- tion verheyrathen; und beſtehen ſaͤmtlich aus den fuͤrnehmſten und edelſten Damen, ſeynd gekleidet in einen ſchwartzen Unter-Rock, wor- uͤber ſie noch einen kurtzen weiſſen leinenen Rock, nebſt einer Weyhel auf dem Haupt tragen. Orden der Gaſt-Hauß-Clo- ſter-Frauen zum Heil. Geiſt, Das Gaſthauß zum H. Geiſt St. Maria in Sapia, hat Inno- centius III. A. 1201. erbauet. In daſſelbe ſetzte er geiſtliche Maͤnner und Frauen; um die armen Wan- dersleute zu bewirthen. Caſtel- lus von Aquileja, ein Lehrer dieſes Ordens hat ſelbigen Orden eini- ger maſſen reformiret und gebeſ- ſert. Die Bruͤder und Schwe- ſtern muͤſſen vermoͤge ihrer Regul, einen genauen Gehorſam, Keuſch- heit, Verlaſſung eigener Guͤter, und fleißiger Wartung der Kran- cken geloben. Ihr Merckzeichen iſt eine weiſſe, mit einem Scheine umgebene Taube, ſo den H. Geiſt vorbilden ſoll. Die Kloſter- Frauen ſeynd in ſchwartze Roͤcke gekleidet, und tragen auf der Bruſt ein 12. eckigtes weiſſes † auf dem Haupt aber eine weiſſe Haube oder Weyhel. Orden der Regular-Cano- niſſen von dem H. Grab zu Jeruſalem, Wird in Franckreich gefunden, allwo er 1620. von einer Graͤfin von Chaligen, Claudia du Moy ſonſt genannt, geſtifftet worden. Dieſe Canoniſſen tragen eine ſchwartze Weyhel uͤber die weiſſen Hauben, und ſeynd in einen ſchwar- tzen Rock und Mantel gekleidet, auf deſſen lincker Seite ein roth ſechseckigtes † gleichwie auch auf dem leinenen Ober-Rocke zu finden iſt, auf der rechten Seiten aber des Mantels hengt ein doppelter Strick mit zerſchnittenen Knoͤpf- fen. Sie gehoͤren ſonſten unter die Regul des H. Auguſtini. Orden der Jeruſalemitani- ſchen Kloſter-Frauen des H. Hilarions, Die H. Maria, ſo eine Aebtißin uͤber 55. geiſtliche Jungfrauen ge- weſen, hat nach des H. Hilarions Exempel und Regul zu Jeruſalem um das Jahr Chriſti 325. eine Kloſter-Frauen-Verſammlung geſtifftet, die nach Ausweiſung ih- rer Conterfaiten, ſo noch hier und dar gefunden werden, auf dem Haupt eine ſchwartze jungfraͤuli- che Weyhel, ſo ſie mit einem ge- wundenen leinen Band umgebun- den, ingleichen ein kurtzes graues Maͤntelein, und einen Leib-Rock von gleich er Farbe getragen haben. Orden der Jungfrauen, von der Heimſuchung Mariaͤ, Dieſer Orden iſt von dem Heil. Franciſco de Sales, Biſchoff und Printzen von Geneve um das Jahr Chriſti 1610. geſtifftet. Der die Reguln ſolcher Stifftung ſelbſt,

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/716>, abgerufen am 22.11.2024.