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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Step Stockfisch
hand bunten Taffet zierlich ausge-
schnitten und hernach darauf ge-
steppet, dergleichen auch bey den
Decken, so über die Betten in denen
Putz-Stuben gebreitet werden, zu
geschehen pfleget.

Steppen, weiß Zeug,

Heisset in dem Nehen etliche
Reyhen über die Bindgen durch
Fassung 2. oder 3. abgezehlter Fä-
den ziehen und eine gerade Linie
nach dem Faden durch solche an ein-
ander hengende Stiche formiren.

Sterope,

War des Atlantis Tochter, und
eine von denen sieben Plejaden,
welche dem Marti den Oenomaum
zur Welt gebracht.

Sthenoboea,

Oder Anthea, war des Proeti
Weib, so sich in den Bellerophon
verliebet, und als sie ihn auf keine
Art und Weise zum Ehebruch be-
wegen konte, ihn bey ihrem Man-
ne angegeben, ob hätte er sie mit
Gewalt zur Unzucht zwingen wol-
len, worauf Proetus ihn zu seinem
Schwieger-Vater dem Jobas nach
Lycien geschickt, um selbigen deß-
wegen umzubringen, welches aber
nicht erfolget.

Stockfisch,

Asellus, Merluche, ist ein See-
Fisch, der häuffig um Nordwegen
gefangen, aufgetrocknet und weit
und breit verführet wird. Loniceri
Meynung nach soll er daher den
Nahmen haben, weil er erst auf ei-
nem Stock müsse geklopft werden,
ehe er zu essen taugt, sonst bleibt er
[Spaltenumbruch]

Stockfisch
ein unverdaulicher Fisch, der einen
guten Magen erfordert. Wie-
wohl ein gewisser alter Medicus
vorgegeben, als ob dieser Fisch die
sauren Cruditaeten aus dem Magen
wegnehmen solte, zumahl wenn
man darbey täglich eine ziemliche
portion von liquore nitri fixi ge-
brauchete. Bey gemeinen Leuten
ist er eine gewöhnliche Hauß-Kost,
und auf vornehmen Tafeln wird er
bißweilen zur Abwechselung mit
verspeiset, wenn man sonderlich
nach der Vorschrifft unsers Kochs
solchen zubereitet. 1) Stockfisch
zu wässern; 2) Stockfisch zu wäs-
sern anders; 3) Stockfisch zu wäs-
sern noch anders; 4) Stockfisch
mit zerlassener Butter; 5) Stock-
fisch mit Rahm; 6) Stockfisch ge-
füllet im Backofen; 7) Stockfisch
auf der Schüssel gedämpfft mit
Zwiebeln; 8) Stockfisch mit einer
Senff-Sosse; 9) Stockfisch mit
Senff anders.

Stockfisch zu wässern,

Klopffet Stockfisch mit einem
höltzernen Hammer oder Schlägel,
giesset Regenwasser drauf, darin-
nen er einen gantzen Tag liegen
muß, waschet ihn alsdenn heraus,
giesset wieder Wasser drauf, und
lasset ihn noch 2. biß 3. Tage wäs-
sern. Es würde nicht schaden,
wenn man gleich den Stockfisch al-
le Tage 2. mahl auswüsche und
wieder frisch Wasser gäbe.

Stockfisch zu wässern an-
ders,

Wenn der Stockfisch geklopffet
ist, so leget ihn in eine Wanne, die

unten

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Step Stockfiſch
hand bunten Taffet zierlich ausge-
ſchnitten und hernach darauf ge-
ſteppet, dergleichen auch bey den
Decken, ſo uͤber die Betten in denen
Putz-Stuben gebreitet werden, zu
geſchehen pfleget.

Steppen, weiß Zeug,

Heiſſet in dem Nehen etliche
Reyhen uͤber die Bindgen durch
Faſſung 2. oder 3. abgezehlter Faͤ-
den ziehen und eine gerade Linie
nach dem Faden duꝛch ſolche an ein-
ander hengende Stiche formiren.

Sterope,

War des Atlantis Tochter, und
eine von denen ſieben Plejaden,
welche dem Marti den Oenomaum
zur Welt gebracht.

Sthenoboea,

Oder Anthea, war des Proeti
Weib, ſo ſich in den Bellerophon
verliebet, und als ſie ihn auf keine
Art und Weiſe zum Ehebruch be-
wegen konte, ihn bey ihrem Man-
ne angegeben, ob haͤtte er ſie mit
Gewalt zur Unzucht zwingen wol-
len, worauf Proetus ihn zu ſeinem
Schwieger-Vater dem Jobas nach
Lycien geſchickt, um ſelbigen deß-
wegen umzubringen, welches aber
nicht erfolget.

Stockfiſch,

Aſellus, Merluche, iſt ein See-
Fiſch, der haͤuffig um Nordwegen
gefangen, aufgetrocknet und weit
und breit verfuͤhret wird. Loniceri
Meynung nach ſoll er daher den
Nahmen haben, weil er erſt auf ei-
nem Stock muͤſſe geklopft werden,
ehe er zu eſſen taugt, ſonſt bleibt er
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Stockfiſch
ein unverdaulicher Fiſch, der einen
guten Magen erfordert. Wie-
wohl ein gewiſſer alter Medicus
vorgegeben, als ob dieſer Fiſch die
ſauren Cruditæten aus dem Magen
wegnehmen ſolte, zumahl wenn
man darbey taͤglich eine ziemliche
portion von liquore nitri fixi ge-
brauchete. Bey gemeinen Leuten
iſt er eine gewoͤhnliche Hauß-Koſt,
und auf vornehmen Tafeln wird er
bißweilen zur Abwechſelung mit
verſpeiſet, wenn man ſonderlich
nach der Vorſchrifft unſers Kochs
ſolchen zubereitet. 1) Stockfiſch
zu waͤſſern; 2) Stockfiſch zu waͤſ-
ſern anders; 3) Stockfiſch zu waͤſ-
ſern noch anders; 4) Stockfiſch
mit zerlaſſener Butter; 5) Stock-
fiſch mit Rahm; 6) Stockfiſch ge-
fuͤllet im Backofen; 7) Stockfiſch
auf der Schuͤſſel gedaͤmpfft mit
Zwiebeln; 8) Stockfiſch mit einer
Senff-Soſſe; 9) Stockfiſch mit
Senff anders.

Stockfiſch zu waͤſſern,

Klopffet Stockfiſch mit einem
hoͤltzernen Hammer oder Schlaͤgel,
gieſſet Regenwaſſer drauf, darin-
nen er einen gantzen Tag liegen
muß, waſchet ihn alsdenn heraus,
gieſſet wieder Waſſer drauf, und
laſſet ihn noch 2. biß 3. Tage waͤſ-
ſern. Es wuͤrde nicht ſchaden,
wenn man gleich den Stockfiſch al-
le Tage 2. mahl auswuͤſche und
wieder friſch Waſſer gaͤbe.

Stockfiſch zu waͤſſern an-
ders,

Wenn der Stockfiſch geklopffet
iſt, ſo leget ihn in eine Wanne, die

unten
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[0972] Step Stockfiſch Stockfiſch hand bunten Taffet zierlich ausge- ſchnitten und hernach darauf ge- ſteppet, dergleichen auch bey den Decken, ſo uͤber die Betten in denen Putz-Stuben gebreitet werden, zu geſchehen pfleget. Steppen, weiß Zeug, Heiſſet in dem Nehen etliche Reyhen uͤber die Bindgen durch Faſſung 2. oder 3. abgezehlter Faͤ- den ziehen und eine gerade Linie nach dem Faden duꝛch ſolche an ein- ander hengende Stiche formiren. Sterope, War des Atlantis Tochter, und eine von denen ſieben Plejaden, welche dem Marti den Oenomaum zur Welt gebracht. Sthenoboea, Oder Anthea, war des Proeti Weib, ſo ſich in den Bellerophon verliebet, und als ſie ihn auf keine Art und Weiſe zum Ehebruch be- wegen konte, ihn bey ihrem Man- ne angegeben, ob haͤtte er ſie mit Gewalt zur Unzucht zwingen wol- len, worauf Proetus ihn zu ſeinem Schwieger-Vater dem Jobas nach Lycien geſchickt, um ſelbigen deß- wegen umzubringen, welches aber nicht erfolget. Stockfiſch, Aſellus, Merluche, iſt ein See- Fiſch, der haͤuffig um Nordwegen gefangen, aufgetrocknet und weit und breit verfuͤhret wird. Loniceri Meynung nach ſoll er daher den Nahmen haben, weil er erſt auf ei- nem Stock muͤſſe geklopft werden, ehe er zu eſſen taugt, ſonſt bleibt er ein unverdaulicher Fiſch, der einen guten Magen erfordert. Wie- wohl ein gewiſſer alter Medicus vorgegeben, als ob dieſer Fiſch die ſauren Cruditæten aus dem Magen wegnehmen ſolte, zumahl wenn man darbey taͤglich eine ziemliche portion von liquore nitri fixi ge- brauchete. Bey gemeinen Leuten iſt er eine gewoͤhnliche Hauß-Koſt, und auf vornehmen Tafeln wird er bißweilen zur Abwechſelung mit verſpeiſet, wenn man ſonderlich nach der Vorſchrifft unſers Kochs ſolchen zubereitet. 1) Stockfiſch zu waͤſſern; 2) Stockfiſch zu waͤſ- ſern anders; 3) Stockfiſch zu waͤſ- ſern noch anders; 4) Stockfiſch mit zerlaſſener Butter; 5) Stock- fiſch mit Rahm; 6) Stockfiſch ge- fuͤllet im Backofen; 7) Stockfiſch auf der Schuͤſſel gedaͤmpfft mit Zwiebeln; 8) Stockfiſch mit einer Senff-Soſſe; 9) Stockfiſch mit Senff anders. Stockfiſch zu waͤſſern, Klopffet Stockfiſch mit einem hoͤltzernen Hammer oder Schlaͤgel, gieſſet Regenwaſſer drauf, darin- nen er einen gantzen Tag liegen muß, waſchet ihn alsdenn heraus, gieſſet wieder Waſſer drauf, und laſſet ihn noch 2. biß 3. Tage waͤſ- ſern. Es wuͤrde nicht ſchaden, wenn man gleich den Stockfiſch al- le Tage 2. mahl auswuͤſche und wieder friſch Waſſer gaͤbe. Stockfiſch zu waͤſſern an- ders, Wenn der Stockfiſch geklopffet iſt, ſo leget ihn in eine Wanne, die unten

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/972>, abgerufen am 22.11.2024.