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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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Hiob 38,
4. u. f.

Wo warst du, da ich die Erde gründete?
Weißest du, wer ihr das Maas gesetzet; wer
über sie die Richtschnur gezogen hat?

Worauf stehen ihre Füße versenkt? Wer
hat ihr einen Eckstein gelegt, da mich die Mor-
gensterne mit einander lobten und alle Kinder
Gottes jauchzten?

Wer hat das Meer mit Thüren verschlos-
sen, da es herausbrach, wie aus Mutterleibe,
da ich es mit Wolken überkleidete, und in Dun-
kel einwickelte, wie in Windeln, da ich ihm den
Lauf mit meinem Damme brach und ihm Riegel
und Thür setzte, und sprach: Bis hieher sollst du
kommen und nicht weiter; hier sollen sich deine
stolzen Wellen legen?

Hast du zu seiner Zeit dem Morgen gebo-
ten, und der Morgenröthe ihren Weg gezeiget?

Bist du in den Grund des Meers gekom-
men und hast in den Fußtapfen der Tiefe ge-
wandelt?

Welches ist der Weg, wo das Licht woh-
net? Weissest du, welches sey der Finsterniß

Stätte,


Hiob 38,
4. u. f.

Wo warſt du, da ich die Erde gründete?
Weißeſt du, wer ihr das Maas geſetzet; wer
über ſie die Richtſchnur gezogen hat?

Worauf ſtehen ihre Füße verſenkt? Wer
hat ihr einen Eckſtein gelegt, da mich die Mor-
genſterne mit einander lobten und alle Kinder
Gottes jauchzten?

Wer hat das Meer mit Thüren verſchloſ-
ſen, da es herausbrach, wie aus Mutterleibe,
da ich es mit Wolken überkleidete, und in Dun-
kel einwickelte, wie in Windeln, da ich ihm den
Lauf mit meinem Damme brach und ihm Riegel
und Thür ſetzte, und ſprach: Bis hieher ſollſt du
kommen und nicht weiter; hier ſollen ſich deine
ſtolzen Wellen legen?

Haſt du zu ſeiner Zeit dem Morgen gebo-
ten, und der Morgenröthe ihren Weg gezeiget?

Biſt du in den Grund des Meers gekom-
men und haſt in den Fußtapfen der Tiefe ge-
wandelt?

Welches iſt der Weg, wo das Licht woh-
net? Weiſſeſt du, welches ſey der Finſterniß

Stätte,
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[166/0180] Wo warſt du, da ich die Erde gründete? Weißeſt du, wer ihr das Maas geſetzet; wer über ſie die Richtſchnur gezogen hat? Worauf ſtehen ihre Füße verſenkt? Wer hat ihr einen Eckſtein gelegt, da mich die Mor- genſterne mit einander lobten und alle Kinder Gottes jauchzten? Wer hat das Meer mit Thüren verſchloſ- ſen, da es herausbrach, wie aus Mutterleibe, da ich es mit Wolken überkleidete, und in Dun- kel einwickelte, wie in Windeln, da ich ihm den Lauf mit meinem Damme brach und ihm Riegel und Thür ſetzte, und ſprach: Bis hieher ſollſt du kommen und nicht weiter; hier ſollen ſich deine ſtolzen Wellen legen? Haſt du zu ſeiner Zeit dem Morgen gebo- ten, und der Morgenröthe ihren Weg gezeiget? Biſt du in den Grund des Meers gekom- men und haſt in den Fußtapfen der Tiefe ge- wandelt? Welches iſt der Weg, wo das Licht woh- net? Weiſſeſt du, welches ſey der Finſterniß Stätte,

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/180>, abgerufen am 26.11.2024.