die Sehne. Beyde Enden desselben haben die meiste Stärke, weil der eine dient, ihn zu halten, der andre, die Bewegung hervorzubringen, zu de- ren Wirkung er bestimmt ist.
Einige Muskeln bewegen sich in Gemein- schaft, nach einer Richtung, um einander zu helfen; andre wirken in entgegengesetzten Rich- tungen; wenn diese sich verkürzen, verlängern sich andre, und verursachen dadurch die mannich- faltigen verschiednen Bewegungen des Körpers.
Aufmerksame Zergliederer des menschlichen Körpers können den kunstvollen Bau der Mus- keln, die Menge derselben, die Stärke ihres Zu- ges, ihre Befestigung, ihre gewaltige Kraft, die bey einigen, wenn sie sich zusammenziehen, so groß ist, daß mit derselben viele tausend Pfunde gehoben werden könnten, die Geschwindigkeit ih- rer Wirkung und ihren mannichfaltigen Gebrauch nicht genug bewundern, eben so wenig als das Gespinnst der Haut, das sie bedeckt, und zugleich eben so stark, als zärtlich ist.
Welche Menge, und welche Mannichfal- tigkeit bloß der äußerlichen sichtbaren Theile un- sers Körpers, und doch sind diejenigen, aus de-
nen
die Sehne. Beyde Enden deſſelben haben die meiſte Stärke, weil der eine dient, ihn zu halten, der andre, die Bewegung hervorzubringen, zu de- ren Wirkung er beſtimmt iſt.
Einige Muſkeln bewegen ſich in Gemein- ſchaft, nach einer Richtung, um einander zu helfen; andre wirken in entgegengeſetzten Rich- tungen; wenn dieſe ſich verkürzen, verlängern ſich andre, und verurſachen dadurch die mannich- faltigen verſchiednen Bewegungen des Körpers.
Aufmerkſame Zergliederer des menſchlichen Körpers können den kunſtvollen Bau der Mus- keln, die Menge derſelben, die Stärke ihres Zu- ges, ihre Befeſtigung, ihre gewaltige Kraft, die bey einigen, wenn ſie ſich zuſammenziehen, ſo groß iſt, daß mit derſelben viele tauſend Pfunde gehoben werden könnten, die Geſchwindigkeit ih- rer Wirkung und ihren mannichfaltigen Gebrauch nicht genug bewundern, eben ſo wenig als das Geſpinnſt der Haut, das ſie bedeckt, und zugleich eben ſo ſtark, als zärtlich iſt.
Welche Menge, und welche Mannichfal- tigkeit bloß der äußerlichen ſichtbaren Theile un- ſers Körpers, und doch ſind diejenigen, aus de-
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die Sehne. Beyde Enden deſſelben haben die
meiſte Stärke, weil der eine dient, ihn zu halten,
der andre, die Bewegung hervorzubringen, zu de-
ren Wirkung er beſtimmt iſt.
Einige Muſkeln bewegen ſich in Gemein-
ſchaft, nach einer Richtung, um einander zu
helfen; andre wirken in entgegengeſetzten Rich-
tungen; wenn dieſe ſich verkürzen, verlängern
ſich andre, und verurſachen dadurch die mannich-
faltigen verſchiednen Bewegungen des Körpers.
Aufmerkſame Zergliederer des menſchlichen
Körpers können den kunſtvollen Bau der Mus-
keln, die Menge derſelben, die Stärke ihres Zu-
ges, ihre Befeſtigung, ihre gewaltige Kraft, die
bey einigen, wenn ſie ſich zuſammenziehen, ſo
groß iſt, daß mit derſelben viele tauſend Pfunde
gehoben werden könnten, die Geſchwindigkeit ih-
rer Wirkung und ihren mannichfaltigen Gebrauch
nicht genug bewundern, eben ſo wenig als das
Geſpinnſt der Haut, das ſie bedeckt, und zugleich
eben ſo ſtark, als zärtlich iſt.
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/264>, abgerufen am 21.11.2024.
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