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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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itzt wieder aushaucht. Sie breitet sich in dem
ganzen Raume der Brust auf beyden Seiten aus,
nahe bey dem Herzen, um es durch die eingeath-
mete Luft abzukühlen, und zugleich zu verhin-
dern, daß das Blut sich nicht allzusehr verdünne.
Die Zusammenziehung und Ausdehnung der Lun-
ge wird im Unterleibe empfunden, welcher nach
der Bewegung des Zwerchfelles durch die Hülfe
besondrer Muskeln bald steigt, bald fällt. Jhre
vornehmste Wirkung ist das Odemholen, eine von
den nothwendigsten Verrichtungen des animali-
schen Lebens. Wie unentbehrlich ist es nicht,
den Geruch zu befördern, den Speichel und viele
beschwerliche Unreinigkeiten auszuwerfen, zu gäh-
nen, zu niesen, zu schnauben, zu sprechen, zu
singen, und andre mannichfaltige Veränderun-
gen der Stimme hervorzubringen, den Druck al-
les dessen, was durch die Oeffnungen des Unter-
leibes aus dem Körper fortgetrieben werden soll,
zu befördern, die überflüßigen Feuchtigkeiten
durch die Schweißlöcher auszudünsten, die zur
Milch bereitete Nahrung mit dem Blutwasser,
und dem Blute besser zu mischen, diesem seine
Purpurfarbe zu geben, und vielleicht die Lebens-
geister durch die mit dem Blute vermischte Luft zu
erneuern, oder zu unterhalten!

Die
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itzt wieder aushaucht. Sie breitet ſich in dem
ganzen Raume der Bruſt auf beyden Seiten aus,
nahe bey dem Herzen, um es durch die eingeath-
mete Luft abzukühlen, und zugleich zu verhin-
dern, daß das Blut ſich nicht allzuſehr verdünne.
Die Zuſammenziehung und Ausdehnung der Lun-
ge wird im Unterleibe empfunden, welcher nach
der Bewegung des Zwerchfelles durch die Hülfe
beſondrer Muſkeln bald ſteigt, bald fällt. Jhre
vornehmſte Wirkung iſt das Odemholen, eine von
den nothwendigſten Verrichtungen des animali-
ſchen Lebens. Wie unentbehrlich iſt es nicht,
den Geruch zu befördern, den Speichel und viele
beſchwerliche Unreinigkeiten auszuwerfen, zu gäh-
nen, zu nieſen, zu ſchnauben, zu ſprechen, zu
ſingen, und andre mannichfaltige Veränderun-
gen der Stimme hervorzubringen, den Druck al-
les deſſen, was durch die Oeffnungen des Unter-
leibes aus dem Körper fortgetrieben werden ſoll,
zu befördern, die überflüßigen Feuchtigkeiten
durch die Schweißlöcher auszudünſten, die zur
Milch bereitete Nahrung mit dem Blutwaſſer,
und dem Blute beſſer zu miſchen, dieſem ſeine
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geiſter durch die mit dem Blute vermiſchte Luft zu
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[259/0273] itzt wieder aushaucht. Sie breitet ſich in dem ganzen Raume der Bruſt auf beyden Seiten aus, nahe bey dem Herzen, um es durch die eingeath- mete Luft abzukühlen, und zugleich zu verhin- dern, daß das Blut ſich nicht allzuſehr verdünne. Die Zuſammenziehung und Ausdehnung der Lun- ge wird im Unterleibe empfunden, welcher nach der Bewegung des Zwerchfelles durch die Hülfe beſondrer Muſkeln bald ſteigt, bald fällt. Jhre vornehmſte Wirkung iſt das Odemholen, eine von den nothwendigſten Verrichtungen des animali- ſchen Lebens. Wie unentbehrlich iſt es nicht, den Geruch zu befördern, den Speichel und viele beſchwerliche Unreinigkeiten auszuwerfen, zu gäh- nen, zu nieſen, zu ſchnauben, zu ſprechen, zu ſingen, und andre mannichfaltige Veränderun- gen der Stimme hervorzubringen, den Druck al- les deſſen, was durch die Oeffnungen des Unter- leibes aus dem Körper fortgetrieben werden ſoll, zu befördern, die überflüßigen Feuchtigkeiten durch die Schweißlöcher auszudünſten, die zur Milch bereitete Nahrung mit dem Blutwaſſer, und dem Blute beſſer zu miſchen, dieſem ſeine Purpurfarbe zu geben, und vielleicht die Lebens- geiſter durch die mit dem Blute vermiſchte Luft zu erneuern, oder zu unterhalten! Die R 2

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/273>, abgerufen am 22.11.2024.