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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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einem Gewebe von Blutgefäßen umgeben, wor-
unter viel kleine Drüsen liegen, die durch ihre
Feuchtigkeiten diesen Canal schlüpfrig erhalten.

Unten am Magen an der Oeffnung des
Ausganges ist ein gleicher Deckel, der sich öffnet,
wenn er von den Speisen niedergedrückt wird,
und sich schließt, damit die Speisen nicht zurück-
kommen können, die ihren Weg in einem langen
Darme fortsetzen, worinnen die Absonderung des-
sen, was zur Nahrung dienlich ist, von den un-
nützen Theilen der Speise anfängt.

Jn dem erhabensten Theile des Körpers,
dem Haupte, liegt das Gehirn, bestimmt, die
Eindrücke der äußerlichen Gegenstände zu empfan-
gen, und zugleich dem Körper die nöthigen Be-
wegungen mitzutheilen, ihnen zu folgen, oder
vor ihnen zu fliehen. Diese verschiednen Bestim-
mungen zu erfüllen, mußte es zugleich weich und
fest genug seyn, und wirklich hat es beyde Eigen-
schaften. Das Gehirn hat mancherley Krüm-
mungen, Wendungen und Hölen, die von den
Zergliederern Kammern genannt werden, und
besteht aus drey Theilen, dem Gehirne im beson-
dern Verstande, dem Gehirnlein, und dem ver-
längerten Marke, von denen das erste vorwärts,

das

einem Gewebe von Blutgefäßen umgeben, wor-
unter viel kleine Drüſen liegen, die durch ihre
Feuchtigkeiten dieſen Canal ſchlüpfrig erhalten.

Unten am Magen an der Oeffnung des
Ausganges iſt ein gleicher Deckel, der ſich öffnet,
wenn er von den Speiſen niedergedrückt wird,
und ſich ſchließt, damit die Speiſen nicht zurück-
kommen können, die ihren Weg in einem langen
Darme fortſetzen, worinnen die Abſonderung deſ-
ſen, was zur Nahrung dienlich iſt, von den un-
nützen Theilen der Speiſe anfängt.

Jn dem erhabenſten Theile des Körpers,
dem Haupte, liegt das Gehirn, beſtimmt, die
Eindrücke der äußerlichen Gegenſtände zu empfan-
gen, und zugleich dem Körper die nöthigen Be-
wegungen mitzutheilen, ihnen zu folgen, oder
vor ihnen zu fliehen. Dieſe verſchiednen Beſtim-
mungen zu erfüllen, mußte es zugleich weich und
feſt genug ſeyn, und wirklich hat es beyde Eigen-
ſchaften. Das Gehirn hat mancherley Krüm-
mungen, Wendungen und Hölen, die von den
Zergliederern Kammern genannt werden, und
beſteht aus drey Theilen, dem Gehirne im beſon-
dern Verſtande, dem Gehirnlein, und dem ver-
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[264/0278] einem Gewebe von Blutgefäßen umgeben, wor- unter viel kleine Drüſen liegen, die durch ihre Feuchtigkeiten dieſen Canal ſchlüpfrig erhalten. Unten am Magen an der Oeffnung des Ausganges iſt ein gleicher Deckel, der ſich öffnet, wenn er von den Speiſen niedergedrückt wird, und ſich ſchließt, damit die Speiſen nicht zurück- kommen können, die ihren Weg in einem langen Darme fortſetzen, worinnen die Abſonderung deſ- ſen, was zur Nahrung dienlich iſt, von den un- nützen Theilen der Speiſe anfängt. Jn dem erhabenſten Theile des Körpers, dem Haupte, liegt das Gehirn, beſtimmt, die Eindrücke der äußerlichen Gegenſtände zu empfan- gen, und zugleich dem Körper die nöthigen Be- wegungen mitzutheilen, ihnen zu folgen, oder vor ihnen zu fliehen. Dieſe verſchiednen Beſtim- mungen zu erfüllen, mußte es zugleich weich und feſt genug ſeyn, und wirklich hat es beyde Eigen- ſchaften. Das Gehirn hat mancherley Krüm- mungen, Wendungen und Hölen, die von den Zergliederern Kammern genannt werden, und beſteht aus drey Theilen, dem Gehirne im beſon- dern Verſtande, dem Gehirnlein, und dem ver- längerten Marke, von denen das erſte vorwärts, das

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/278>, abgerufen am 22.11.2024.