ihrige zur Nahrung des Körpers bey, sie ist das Werkzeug des Geschmacks; sie ist auch das Werk- zeug der Rede, und wie mannichfaltig sind nicht die Töne, die durch ihre verschiednen Bewegun- gen möglich sind! Wie mannichfaltig sind die Ab- sichten, zu denen Hände und Füße dienen! Wie mannichfaltig die Wirkungen der Lunge! Die Nase ist nicht allein ein Werkzeug des Geruchs, sondern auch ein Canal der Absonderung. Die Werkzeuge, wodurch der Leib seiner überflüßigen und scharfen Feuchtigkeiten entledigt wird, die- nen zugleich zur Fortpflanzung des menschlichen Geschlechtes. Es ist kein Glied an unserm Kör- per, das bloß zu einem einzigen Geschäffte auf- gelegt wäre. Wer beurtheilt aber nicht die Größe der Weisheit eines Wesens nach der Menge und Mannichfaltigkeit der Absichten, die er durch ein und dasselbe Mittel zu erreichen weiß!
Eben so bewundernswürdig sind die ge- nauen und richtigen Verhältnisse aller Theile des menschlichen Körpers gegen einander, sowohl was ihre Größe und Figur, als ihre Ordnung und Lage betrifft. Keiner ist größer oder kleiner, als es seine Beziehung auf andre und ihren ge- meinschaftlichen Nutzen erfodert. Eben so ist ei- nes jeden Figur und Lage die bequemste und zu-
träg-
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ihrige zur Nahrung des Körpers bey, ſie iſt das Werkzeug des Geſchmacks; ſie iſt auch das Werk- zeug der Rede, und wie mannichfaltig ſind nicht die Töne, die durch ihre verſchiednen Bewegun- gen möglich ſind! Wie mannichfaltig ſind die Ab- ſichten, zu denen Hände und Füße dienen! Wie mannichfaltig die Wirkungen der Lunge! Die Naſe iſt nicht allein ein Werkzeug des Geruchs, ſondern auch ein Canal der Abſonderung. Die Werkzeuge, wodurch der Leib ſeiner überflüßigen und ſcharfen Feuchtigkeiten entledigt wird, die- nen zugleich zur Fortpflanzung des menſchlichen Geſchlechtes. Es iſt kein Glied an unſerm Kör- per, das bloß zu einem einzigen Geſchäffte auf- gelegt wäre. Wer beurtheilt aber nicht die Größe der Weisheit eines Weſens nach der Menge und Mannichfaltigkeit der Abſichten, die er durch ein und daſſelbe Mittel zu erreichen weiß!
Eben ſo bewundernswürdig ſind die ge- nauen und richtigen Verhältniſſe aller Theile des menſchlichen Körpers gegen einander, ſowohl was ihre Größe und Figur, als ihre Ordnung und Lage betrifft. Keiner iſt größer oder kleiner, als es ſeine Beziehung auf andre und ihren ge- meinſchaftlichen Nutzen erfodert. Eben ſo iſt ei- nes jeden Figur und Lage die bequemſte und zu-
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ihrige zur Nahrung des Körpers bey, ſie iſt das
Werkzeug des Geſchmacks; ſie iſt auch das Werk-
zeug der Rede, und wie mannichfaltig ſind nicht
die Töne, die durch ihre verſchiednen Bewegun-
gen möglich ſind! Wie mannichfaltig ſind die Ab-
ſichten, zu denen Hände und Füße dienen! Wie
mannichfaltig die Wirkungen der Lunge! Die
Naſe iſt nicht allein ein Werkzeug des Geruchs,
ſondern auch ein Canal der Abſonderung. Die
Werkzeuge, wodurch der Leib ſeiner überflüßigen
und ſcharfen Feuchtigkeiten entledigt wird, die-
nen zugleich zur Fortpflanzung des menſchlichen
Geſchlechtes. Es iſt kein Glied an unſerm Kör-
per, das bloß zu einem einzigen Geſchäffte auf-
gelegt wäre. Wer beurtheilt aber nicht die Größe
der Weisheit eines Weſens nach der Menge und
Mannichfaltigkeit der Abſichten, die er durch ein
und daſſelbe Mittel zu erreichen weiß!
Eben ſo bewundernswürdig ſind die ge-
nauen und richtigen Verhältniſſe aller Theile des
menſchlichen Körpers gegen einander, ſowohl
was ihre Größe und Figur, als ihre Ordnung
und Lage betrifft. Keiner iſt größer oder kleiner,
als es ſeine Beziehung auf andre und ihren ge-
meinſchaftlichen Nutzen erfodert. Eben ſo iſt ei-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/291>, abgerufen am 22.11.2024.
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