Unter allen Erkenntnissen, zu welchen der Verstand des Menschen fähig ist, giebt es keine, die nöthiger und unentbehrlicher wäre, wie keine wichtiger, vortrefflicher und wohlthä- tiger seyn kann, als die Erkenntniß Gottes. Wer zu Gott kommen will, der muß glau-Hebr. II. ben, daß er sey, und denen, die ihn su- chen, ein Vergelter seyn werde. Die Ver- einigung mit ihm, die Ehre und Glückseeligkeit, zu seinen Bekennern und Freunden zu gehören, sezt den Glauben an ihn, und der Glaube sezt seine Erkenntniß voraus. Jch mag unter dem Glauben verstehen, was ich will, überhaupt eine gewisse und zuversichtliche Erwartung meiner Glückseeligkeit von ihm und der unausbleiblichen Erfüllung seiner Verheissungen, mich glücklich zu
ma-
Erster Theil. B
IV.
Die Nothwendigkeit der Erkenntniß Gottes.
Unter allen Erkenntniſſen, zu welchen der Verſtand des Menſchen fähig iſt, giebt es keine, die nöthiger und unentbehrlicher wäre, wie keine wichtiger, vortrefflicher und wohlthä- tiger ſeyn kann, als die Erkenntniß Gottes. Wer zu Gott kommen will, der muß glau-Hebr. II. ben, daß er ſey, und denen, die ihn ſu- chen, ein Vergelter ſeyn werde. Die Ver- einigung mit ihm, die Ehre und Glückſeeligkeit, zu ſeinen Bekennern und Freunden zu gehören, ſezt den Glauben an ihn, und der Glaube ſezt ſeine Erkenntniß voraus. Jch mag unter dem Glauben verſtehen, was ich will, überhaupt eine gewiſſe und zuverſichtliche Erwartung meiner Glückſeeligkeit von ihm und der unausbleiblichen Erfüllung ſeiner Verheiſſungen, mich glücklich zu
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Erſter Theil. B
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IV.
Die
Nothwendigkeit der Erkenntniß
Gottes.
Unter allen Erkenntniſſen, zu welchen der
Verſtand des Menſchen fähig iſt, giebt es
keine, die nöthiger und unentbehrlicher wäre,
wie keine wichtiger, vortrefflicher und wohlthä-
tiger ſeyn kann, als die Erkenntniß Gottes.
Wer zu Gott kommen will, der muß glau-
ben, daß er ſey, und denen, die ihn ſu-
chen, ein Vergelter ſeyn werde. Die Ver-
einigung mit ihm, die Ehre und Glückſeeligkeit,
zu ſeinen Bekennern und Freunden zu gehören,
ſezt den Glauben an ihn, und der Glaube ſezt
ſeine Erkenntniß voraus. Jch mag unter dem
Glauben verſtehen, was ich will, überhaupt eine
gewiſſe und zuverſichtliche Erwartung meiner
Glückſeeligkeit von ihm und der unausbleiblichen
Erfüllung ſeiner Verheiſſungen, mich glücklich zu
ma-
Hebr. II.
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/31>, abgerufen am 21.11.2024.
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