beständigkeit und die Hartnäckigkeit, die Feig- heit und die Vermessenheit, die Sorglosigkeit und Unvorsichtigkeit, die Einfalt, Thorheit und Unbesonnenheit, die Arglist und Verschlagenheit! Wie viel schaden sie und die Handlungen, die dar- aus entspringen, der Ruhe, dem Vergnügen und der Glückseeligkeit meiner Natur! Wie mannich- faltig, wie ausgebreitet und dauerhaft sind ihre schädlichen Folgen, wenn sie auch nicht unmittel- bare Begleiterinnen derselben sind! Daß so viele Schmerzen, so viele Unruhen, Bekümmernisse und Leiden daraus entspringen, die zwar zuweilen ge- hemmt oder vermindert, und auch wohl durch eine völlige Aenderung des Verhaltens ganz gehoben werden können, gemeiniglich aber doch unausbleib- lich sind; daß hingegen die entgegengesezten Ei- genschaften und Handlungen reiche Quellen der edelsten und reinsten Lust werden; daß ein richti- ges Urtheil von uns selbst uns zu keinen gefährli- chen Fehltritten verleitet, ausgebreitete und rich- tige Erkenntniß nicht allein unser Vergnügen ver- vielfältigen und abändern, sondern uns auch man- cherley Mittel der Glückseeligkeit verschaffen, Ent- haltung, Mäßigkeit und Keuschheit, indem sie die Begierden einschränken, unsre Bedürfnisse befriedi- gen, ohne uns zu zerstören; daß Gelassenheit und Geduld die Beschwerlichkeiten, die uns in dem
Laufe
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beſtändigkeit und die Hartnäckigkeit, die Feig- heit und die Vermeſſenheit, die Sorgloſigkeit und Unvorſichtigkeit, die Einfalt, Thorheit und Unbeſonnenheit, die Argliſt und Verſchlagenheit! Wie viel ſchaden ſie und die Handlungen, die dar- aus entſpringen, der Ruhe, dem Vergnügen und der Glückſeeligkeit meiner Natur! Wie mannich- faltig, wie ausgebreitet und dauerhaft ſind ihre ſchädlichen Folgen, wenn ſie auch nicht unmittel- bare Begleiterinnen derſelben ſind! Daß ſo viele Schmerzen, ſo viele Unruhen, Bekümmerniſſe und Leiden daraus entſpringen, die zwar zuweilen ge- hemmt oder vermindert, und auch wohl durch eine völlige Aenderung des Verhaltens ganz gehoben werden können, gemeiniglich aber doch unausbleib- lich ſind; daß hingegen die entgegengeſezten Ei- genſchaften und Handlungen reiche Quellen der edelſten und reinſten Luſt werden; daß ein richti- ges Urtheil von uns ſelbſt uns zu keinen gefährli- chen Fehltritten verleitet, ausgebreitete und rich- tige Erkenntniß nicht allein unſer Vergnügen ver- vielfältigen und abändern, ſondern uns auch man- cherley Mittel der Glückſeeligkeit verſchaffen, Ent- haltung, Mäßigkeit und Keuſchheit, indem ſie die Begierden einſchränken, unſre Bedürfniſſe befriedi- gen, ohne uns zu zerſtören; daß Gelaſſenheit und Geduld die Beſchwerlichkeiten, die uns in dem
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beſtändigkeit und die Hartnäckigkeit, die Feig-
heit und die Vermeſſenheit, die Sorgloſigkeit
und Unvorſichtigkeit, die Einfalt, Thorheit und
Unbeſonnenheit, die Argliſt und Verſchlagenheit!
Wie viel ſchaden ſie und die Handlungen, die dar-
aus entſpringen, der Ruhe, dem Vergnügen und
der Glückſeeligkeit meiner Natur! Wie mannich-
faltig, wie ausgebreitet und dauerhaft ſind ihre
ſchädlichen Folgen, wenn ſie auch nicht unmittel-
bare Begleiterinnen derſelben ſind! Daß ſo viele
Schmerzen, ſo viele Unruhen, Bekümmerniſſe und
Leiden daraus entſpringen, die zwar zuweilen ge-
hemmt oder vermindert, und auch wohl durch eine
völlige Aenderung des Verhaltens ganz gehoben
werden können, gemeiniglich aber doch unausbleib-
lich ſind; daß hingegen die entgegengeſezten Ei-
genſchaften und Handlungen reiche Quellen der
edelſten und reinſten Luſt werden; daß ein richti-
ges Urtheil von uns ſelbſt uns zu keinen gefährli-
chen Fehltritten verleitet, ausgebreitete und rich-
tige Erkenntniß nicht allein unſer Vergnügen ver-
vielfältigen und abändern, ſondern uns auch man-
cherley Mittel der Glückſeeligkeit verſchaffen, Ent-
haltung, Mäßigkeit und Keuſchheit, indem ſie die
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gen, ohne uns zu zerſtören; daß Gelaſſenheit und
Geduld die Beſchwerlichkeiten, die uns in dem
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/325>, abgerufen am 22.11.2024.
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