sen, und zum Erben seiner Seeligkeit erwählt worden, ehe noch der Grund der Welt ge- legt war? Wenn ward er, seit dem er dich ins Daseyn gerufen hat, müde, dir wohlzu- thun und dich zu seegnen, und du wolltest den, deß Gnade und Liebe ewig ist, nicht ewig und über alles lieben?
Jst dein heißester Wunsch nicht Vergnü- gen und Glückseeligkeit? Was verlangst du mehr und eifriger, als Freude, die niemand von dir nehmen kann? Suche sie, eile ihr nach; trachte, daß du seelig werdest, aber in dem, der ewig seelig ist. Bey ihm ist Freu- de die Fülle, und liebliches Wesen zu seiner Rechten immer und ewig. Wer kann ohne Auf- hören seelig machen, als er? Reiße dich also los von allen endlichen, irrdischen, vergänglichen und hinfälligen Dingen? Was ist die Lust, die sie gewähren können, als ein eitler und täu- schender Schatten? Wie unwürdig sind sie deiner höchsten Zuneigung? Reiß dich los von ihnen, bekämpfe alle unordentliche Sinn- lichkeit, welche dich Brunnen graben heißt, die kein Wasser geben können? Wähle das
Un-
ſen, und zum Erben ſeiner Seeligkeit erwählt worden, ehe noch der Grund der Welt ge- legt war? Wenn ward er, ſeit dem er dich ins Daſeyn gerufen hat, müde, dir wohlzu- thun und dich zu ſeegnen, und du wollteſt den, deß Gnade und Liebe ewig iſt, nicht ewig und über alles lieben?
Jſt dein heißeſter Wunſch nicht Vergnü- gen und Glückſeeligkeit? Was verlangſt du mehr und eifriger, als Freude, die niemand von dir nehmen kann? Suche ſie, eile ihr nach; trachte, daß du ſeelig werdeſt, aber in dem, der ewig ſeelig iſt. Bey ihm iſt Freu- de die Fülle, und liebliches Weſen zu ſeiner Rechten immer und ewig. Wer kann ohne Auf- hören ſeelig machen, als er? Reiße dich alſo los von allen endlichen, irrdiſchen, vergänglichen und hinfälligen Dingen? Was iſt die Luſt, die ſie gewähren können, als ein eitler und täu- ſchender Schatten? Wie unwürdig ſind ſie deiner höchſten Zuneigung? Reiß dich los von ihnen, bekämpfe alle unordentliche Sinn- lichkeit, welche dich Brunnen graben heißt, die kein Waſſer geben können? Wähle das
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ſen, und zum Erben ſeiner Seeligkeit erwählt
worden, ehe noch der Grund der Welt ge-
legt war? Wenn ward er, ſeit dem er dich
ins Daſeyn gerufen hat, müde, dir wohlzu-
thun und dich zu ſeegnen, und du wollteſt
den, deß Gnade und Liebe ewig iſt, nicht
ewig und über alles lieben?
Jſt dein heißeſter Wunſch nicht Vergnü-
gen und Glückſeeligkeit? Was verlangſt du
mehr und eifriger, als Freude, die niemand
von dir nehmen kann? Suche ſie, eile ihr
nach; trachte, daß du ſeelig werdeſt, aber in
dem, der ewig ſeelig iſt. Bey ihm iſt Freu-
de die Fülle, und liebliches Weſen zu ſeiner
Rechten immer und ewig. Wer kann ohne Auf-
hören ſeelig machen, als er? Reiße dich alſo los
von allen endlichen, irrdiſchen, vergänglichen und
hinfälligen Dingen? Was iſt die Luſt, die
ſie gewähren können, als ein eitler und täu-
ſchender Schatten? Wie unwürdig ſind ſie
deiner höchſten Zuneigung? Reiß dich los
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lichkeit, welche dich Brunnen graben heißt,
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/420>, abgerufen am 24.11.2024.
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