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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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Der Vatername.

"Vater" - eines der ersten Worte, welche vom
kindlichen Munde gelallt werden, gewissermaßen die
Erstlinge der kostbaren Gabe der Sprache zur Ehre
dessen, dem Dasein und die Sprache zu verdanken,
des Vaters im Himmel und auch des irdischen
Vaters.

Vater - welch ein ehrwürdiger Name! Von
Ewigkeit her wurde er genannt, zum Ausdruck des
geheimnisvollen Verhältnisses zwischen den beiden er-
sten Personen der Gottheit. Als aber Gott die
Menschen in's Dasein gerufen, da redeten sie Ihn
an mit dem Namen "Vater!"; Er war es, Er hatte
sie zu Seinen Kindern gemacht und als Seine Kin-
der mit den höchsten, mit wahrhaft göttlichen Gaben
sie ausgestattet.

Und als durch die Sünde dieser höchste Vorzug
der Kindschaft Gottes ihnen abhanden gekommen war
und nun Gott selbst in der zweiten Person der Gott-
heit auf die Erde herniederkam, um ihnen das ver-
lorene Heil wieder zu bringen, da war eben die
Wiederherstellung jenes gnadenvollen Verhältnisses der
Kindschaft Gottes die kostbare Frucht des Lebens
und Wirkens, Leidens und Sterbens des Erlösers:
"So Viele an ihn glaubten, denen gab Er Macht,
Kinder Gottes zu werden."
Gott war und ist
wieder im Vollsinne des Wortes "Vater" aller der-
jenigen, welche in der h. Kirche wiedergeboren sind
zu Kindern Gottes.

Der Vatername.

Vater – eines der ersten Worte, welche vom
kindlichen Munde gelallt werden, gewissermaßen die
Erstlinge der kostbaren Gabe der Sprache zur Ehre
dessen, dem Dasein und die Sprache zu verdanken,
des Vaters im Himmel und auch des irdischen
Vaters.

Vater – welch ein ehrwürdiger Name! Von
Ewigkeit her wurde er genannt, zum Ausdruck des
geheimnisvollen Verhältnisses zwischen den beiden er-
sten Personen der Gottheit. Als aber Gott die
Menschen in's Dasein gerufen, da redeten sie Ihn
an mit dem Namen „Vater!“; Er war es, Er hatte
sie zu Seinen Kindern gemacht und als Seine Kin-
der mit den höchsten, mit wahrhaft göttlichen Gaben
sie ausgestattet.

Und als durch die Sünde dieser höchste Vorzug
der Kindschaft Gottes ihnen abhanden gekommen war
und nun Gott selbst in der zweiten Person der Gott-
heit auf die Erde herniederkam, um ihnen das ver-
lorene Heil wieder zu bringen, da war eben die
Wiederherstellung jenes gnadenvollen Verhältnisses der
Kindschaft Gottes die kostbare Frucht des Lebens
und Wirkens, Leidens und Sterbens des Erlösers:
„So Viele an ihn glaubten, denen gab Er Macht,
Kinder Gottes zu werden.“
Gott war und ist
wieder im Vollsinne des Wortes Vater aller der-
jenigen, welche in der h. Kirche wiedergeboren sind
zu Kindern Gottes.

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[7/0010] Der Vatername. „Vater“ – eines der ersten Worte, welche vom kindlichen Munde gelallt werden, gewissermaßen die Erstlinge der kostbaren Gabe der Sprache zur Ehre dessen, dem Dasein und die Sprache zu verdanken, des Vaters im Himmel und auch des irdischen Vaters. Vater – welch ein ehrwürdiger Name! Von Ewigkeit her wurde er genannt, zum Ausdruck des geheimnisvollen Verhältnisses zwischen den beiden er- sten Personen der Gottheit. Als aber Gott die Menschen in's Dasein gerufen, da redeten sie Ihn an mit dem Namen „Vater!“; Er war es, Er hatte sie zu Seinen Kindern gemacht und als Seine Kin- der mit den höchsten, mit wahrhaft göttlichen Gaben sie ausgestattet. Und als durch die Sünde dieser höchste Vorzug der Kindschaft Gottes ihnen abhanden gekommen war und nun Gott selbst in der zweiten Person der Gott- heit auf die Erde herniederkam, um ihnen das ver- lorene Heil wieder zu bringen, da war eben die Wiederherstellung jenes gnadenvollen Verhältnisses der Kindschaft Gottes die kostbare Frucht des Lebens und Wirkens, Leidens und Sterbens des Erlösers: „So Viele an ihn glaubten, denen gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden.“ Gott war und ist wieder im Vollsinne des Wortes „Vater“ aller der- jenigen, welche in der h. Kirche wiedergeboren sind zu Kindern Gottes.

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/10>, abgerufen am 21.11.2024.