hängt das Wohl des Menschen auf Erden, an ihrer Erfüllung hängt sein Wohl für die ganze Ewigkeit.
Dazu hat dir nun der Herr deine Kinder gegeben und anvertrauet, daß du ihnen behülflich sein sollest zur Erfüllung dieser Aufgabe. Du sollst dazu bei- tragen und ihnen behülflich sein, daß sie wahrhaft gute Menschen werden, daß sie für den von Gott gegebenen Beruf tüchtig werden und ihm in aller Treue sich hingeben, auf daß ihr Leben auf Erden nicht allein ihre zeitliche Wohlfahrt begründe, son- dern ihnen auch den Himmel verschaffe.
Das alles hat der Herr in deine Hand gegeben und zwar so sehr, daß deine Kinder, wenn du nicht an ihnen und für sie bist und thust, was du nach Gottes Absicht und Rathschluß sein und thun sollst, so fast sicher ihre von Gott gegebene Bestimmung gar nicht erreichen. Sie werden keine gute Men- schen, wenn du nicht das Deinige dazu thust; sie werden ihren Beruf auf Erden nicht erreichen und seine Aufforderungen nicht entsprechen, wenn du sie nicht dazu anleitest; sie werden nicht wahrhaft glück- lich auf Erden, sie werden leicht nicht in den Him- mel kommen, wenn du nicht Gottes Willen an ihnen erfüllest. Man kann in Wahrheit sagen: Die Kin- der sind in deine Hand gegeben.
Es gibt Ausnahmen von der Regel: Kinder, an welchen der Vater seine Pflicht nicht gethan hat, ja, an denen er seiner Pflicht gradzu entgegen gehandelt hat, werden dennoch gute Menschen und gelangen zum Heile. Gott selbst tritt mit besondern Gnaden und durch gnadenvolle Fügungen ein und ersetzt und gleicht aus, was der Vater ihnen vorenthalten oder an ihnen verdorben hat. Aber das sind Ausnah-
hängt das Wohl des Menschen auf Erden, an ihrer Erfüllung hängt sein Wohl für die ganze Ewigkeit.
Dazu hat dir nun der Herr deine Kinder gegeben und anvertrauet, daß du ihnen behülflich sein sollest zur Erfüllung dieser Aufgabe. Du sollst dazu bei- tragen und ihnen behülflich sein, daß sie wahrhaft gute Menschen werden, daß sie für den von Gott gegebenen Beruf tüchtig werden und ihm in aller Treue sich hingeben, auf daß ihr Leben auf Erden nicht allein ihre zeitliche Wohlfahrt begründe, son- dern ihnen auch den Himmel verschaffe.
Das alles hat der Herr in deine Hand gegeben und zwar so sehr, daß deine Kinder, wenn du nicht an ihnen und für sie bist und thust, was du nach Gottes Absicht und Rathschluß sein und thun sollst, so fast sicher ihre von Gott gegebene Bestimmung gar nicht erreichen. Sie werden keine gute Men- schen, wenn du nicht das Deinige dazu thust; sie werden ihren Beruf auf Erden nicht erreichen und seine Aufforderungen nicht entsprechen, wenn du sie nicht dazu anleitest; sie werden nicht wahrhaft glück- lich auf Erden, sie werden leicht nicht in den Him- mel kommen, wenn du nicht Gottes Willen an ihnen erfüllest. Man kann in Wahrheit sagen: Die Kin- der sind in deine Hand gegeben.
Es gibt Ausnahmen von der Regel: Kinder, an welchen der Vater seine Pflicht nicht gethan hat, ja, an denen er seiner Pflicht gradzu entgegen gehandelt hat, werden dennoch gute Menschen und gelangen zum Heile. Gott selbst tritt mit besondern Gnaden und durch gnadenvolle Fügungen ein und ersetzt und gleicht aus, was der Vater ihnen vorenthalten oder an ihnen verdorben hat. Aber das sind Ausnah-
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[16/0019]
hängt das Wohl des Menschen auf Erden, an ihrer
Erfüllung hängt sein Wohl für die ganze Ewigkeit.
Dazu hat dir nun der Herr deine Kinder gegeben
und anvertrauet, daß du ihnen behülflich sein sollest
zur Erfüllung dieser Aufgabe. Du sollst dazu bei-
tragen und ihnen behülflich sein, daß sie wahrhaft
gute Menschen werden, daß sie für den von Gott
gegebenen Beruf tüchtig werden und ihm in aller
Treue sich hingeben, auf daß ihr Leben auf Erden
nicht allein ihre zeitliche Wohlfahrt begründe, son-
dern ihnen auch den Himmel verschaffe.
Das alles hat der Herr in deine Hand gegeben
und zwar so sehr, daß deine Kinder, wenn du nicht
an ihnen und für sie bist und thust, was du nach
Gottes Absicht und Rathschluß sein und thun sollst,
so fast sicher ihre von Gott gegebene Bestimmung
gar nicht erreichen. Sie werden keine gute Men-
schen, wenn du nicht das Deinige dazu thust; sie
werden ihren Beruf auf Erden nicht erreichen und
seine Aufforderungen nicht entsprechen, wenn du sie
nicht dazu anleitest; sie werden nicht wahrhaft glück-
lich auf Erden, sie werden leicht nicht in den Him-
mel kommen, wenn du nicht Gottes Willen an ihnen
erfüllest. Man kann in Wahrheit sagen: Die Kin-
der sind in deine Hand gegeben.
Es gibt Ausnahmen von der Regel: Kinder, an
welchen der Vater seine Pflicht nicht gethan hat, ja,
an denen er seiner Pflicht gradzu entgegen gehandelt
hat, werden dennoch gute Menschen und gelangen
zum Heile. Gott selbst tritt mit besondern Gnaden
und durch gnadenvolle Fügungen ein und ersetzt und
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/19>, abgerufen am 09.11.2024.
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