kommenheit gewinnen. Aber auch unmittelbar wird sie genährt und gefördert durch die Beherzigung der Glaubenswahrheiten, welche wir oben in Er- wähnung gebracht haben. Sie sollten also der oftmalige Gegenstand des Andenkens, des Nach- denkens, der Beherzigung der christlichen Mutter sein. Dieselbe sollte sich gewöhnen, ihr Kind recht oft mit dem Blicke des Glaubens zu betrachten. Alles was dieser Glaubensblick an ihrem Kinde oder in Betreff desselben erschauen läßt, ist in so hohem Grade geeignet, das Kind ihrem Herzen so viel theuerer zu machen.
Insbesondere aber sollte die Mutter zum Herrn stehen, daß Er ihr solche Liebe verleihe; daß Er durch Seine Gnade ihre natürliche Liebe überna- türlich verklären und dieselbe in ihr zu immer höherer Vollkommenheit führen möge. Doch wir kommen noch darauf zurück.
Die Mitgift.
Wenn der Sohn, die Tochter, zu reiferen Jah- ren herangewachsen, das elterliche Haus verlassen, um ein eigenes Familienwesen anzutreten, da wer- den sie von der sorgsamen Liebe der Eltern mit dem, was zum Beginne eines eigenen Hauswesens Noth thut, nach Kräften ausgestattet; das ist eine Mitgift. Von dieser Mitgift ist hier nicht die Rede. Wir haben ja das zarte, junge Kind im Auge und den Einfluß der Mutter auf dasselbe. Aber es gibt noch eine andere Mitgift welche von
kommenheit gewinnen. Aber auch unmittelbar wird sie genährt und gefördert durch die Beherzigung der Glaubenswahrheiten, welche wir oben in Er- wähnung gebracht haben. Sie sollten also der oftmalige Gegenstand des Andenkens, des Nach- denkens, der Beherzigung der christlichen Mutter sein. Dieselbe sollte sich gewöhnen, ihr Kind recht oft mit dem Blicke des Glaubens zu betrachten. Alles was dieser Glaubensblick an ihrem Kinde oder in Betreff desselben erschauen läßt, ist in so hohem Grade geeignet, das Kind ihrem Herzen so viel theuerer zu machen.
Insbesondere aber sollte die Mutter zum Herrn stehen, daß Er ihr solche Liebe verleihe; daß Er durch Seine Gnade ihre natürliche Liebe überna- türlich verklären und dieselbe in ihr zu immer höherer Vollkommenheit führen möge. Doch wir kommen noch darauf zurück.
Die Mitgift.
Wenn der Sohn, die Tochter, zu reiferen Jah- ren herangewachsen, das elterliche Haus verlassen, um ein eigenes Familienwesen anzutreten, da wer- den sie von der sorgsamen Liebe der Eltern mit dem, was zum Beginne eines eigenen Hauswesens Noth thut, nach Kräften ausgestattet; das ist eine Mitgift. Von dieser Mitgift ist hier nicht die Rede. Wir haben ja das zarte, junge Kind im Auge und den Einfluß der Mutter auf dasselbe. Aber es gibt noch eine andere Mitgift welche von
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kommenheit gewinnen. Aber auch unmittelbar wird
sie genährt und gefördert durch die Beherzigung
der Glaubenswahrheiten, welche wir oben in Er-
wähnung gebracht haben. Sie sollten also der
oftmalige Gegenstand des Andenkens, des Nach-
denkens, der Beherzigung der christlichen Mutter
sein. Dieselbe sollte sich gewöhnen, ihr Kind recht
oft mit dem Blicke des Glaubens zu betrachten.
Alles was dieser Glaubensblick an ihrem Kinde
oder in Betreff desselben erschauen läßt, ist in so
hohem Grade geeignet, das Kind ihrem Herzen so
viel theuerer zu machen.
Insbesondere aber sollte die Mutter zum Herrn
stehen, daß Er ihr solche Liebe verleihe; daß Er
durch Seine Gnade ihre natürliche Liebe überna-
türlich verklären und dieselbe in ihr zu immer
höherer Vollkommenheit führen möge. Doch wir
kommen noch darauf zurück.
Die Mitgift.
Wenn der Sohn, die Tochter, zu reiferen Jah-
ren herangewachsen, das elterliche Haus verlassen,
um ein eigenes Familienwesen anzutreten, da wer-
den sie von der sorgsamen Liebe der Eltern mit
dem, was zum Beginne eines eigenen Hauswesens
Noth thut, nach Kräften ausgestattet; das ist eine
Mitgift. Von dieser Mitgift ist hier nicht die
Rede. Wir haben ja das zarte, junge Kind im
Auge und den Einfluß der Mutter auf dasselbe.
Aber es gibt noch eine andere Mitgift welche von
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/259>, abgerufen am 21.11.2024.
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