selbe dir nicht um so wichtiger erscheinen, je mehr dein Gott gethan hat, um die Erfüllung derselben zu sichern?
Erhabenheit des väterlichen Berufs. Strafe und Lohn.
Bedarf es noch mehr, um den Vätern ihren Beruf werth und heilig zu machen, so können wir hinweisen auf die Erhabenheit dieses Berufes. Oder, was könnte Gott einem armen Menschen Kostbareres und Besseres anvertrauen, als einen Menschen.
Einen Menschen! Hast du es schon je in seiner Tiefe erfaßt, was denn ein Mensch ist? Der Mensch ist das herrlichste Werk der Hand des Herrn: Alles hatte Gott durch einen einfachen Akt Seines h. Wil- lens in's Dasein gerufen; Er sprach: "Es werde!" und es war da. Als Er aber den Menschen in's Dasein rufen wollte, da traten zuvor die anbetungs- würdigen Personen der allerheiligsten Dreieinigkeit gewissermaßen in einen h. Rath zusammen: "Lasset Uns den Menschen machen!" Und so "schuf Gott den Menschen nach Seinem Bilde, nach Seinem Gleichnis; schuf Er ihn." - Siehe, o Vater, dieses herrlichste Werk Seiner Hände hat er dir anvertraut, so vielfach, als Er dir Kinder geschenkt hat.
Und wie theuer sind Ihm deine Kinder! Sie sind ja auch Seine Kinder, viel mehr und in viel höherem Sinne, als sie deine Kinder sind. Er liebt sie mehr, als du. "Mit ewiger Liebe hat Er sie geliebt." Er hat Seinen Sohn für sie hingegeben. Und wie sehr liebt sie der göttliche Sohn, der große Kinderfreund. Er hat sein Leben für sie hingegeben. Und der h. Geist! Er hat in der heiligen Taufe Besitz von ihnen genommen, um in ihnen als in
selbe dir nicht um so wichtiger erscheinen, je mehr dein Gott gethan hat, um die Erfüllung derselben zu sichern?
Erhabenheit des väterlichen Berufs. Strafe und Lohn.
Bedarf es noch mehr, um den Vätern ihren Beruf werth und heilig zu machen, so können wir hinweisen auf die Erhabenheit dieses Berufes. Oder, was könnte Gott einem armen Menschen Kostbareres und Besseres anvertrauen, als einen Menschen.
Einen Menschen! Hast du es schon je in seiner Tiefe erfaßt, was denn ein Mensch ist? Der Mensch ist das herrlichste Werk der Hand des Herrn: Alles hatte Gott durch einen einfachen Akt Seines h. Wil- lens in's Dasein gerufen; Er sprach: „Es werde!“ und es war da. Als Er aber den Menschen in's Dasein rufen wollte, da traten zuvor die anbetungs- würdigen Personen der allerheiligsten Dreieinigkeit gewissermaßen in einen h. Rath zusammen: „Lasset Uns den Menschen machen!“ Und so „schuf Gott den Menschen nach Seinem Bilde, nach Seinem Gleichnis; schuf Er ihn.“ – Siehe, o Vater, dieses herrlichste Werk Seiner Hände hat er dir anvertraut, so vielfach, als Er dir Kinder geschenkt hat.
Und wie theuer sind Ihm deine Kinder! Sie sind ja auch Seine Kinder, viel mehr und in viel höherem Sinne, als sie deine Kinder sind. Er liebt sie mehr, als du. „Mit ewiger Liebe hat Er sie geliebt.“ Er hat Seinen Sohn für sie hingegeben. Und wie sehr liebt sie der göttliche Sohn, der große Kinderfreund. Er hat sein Leben für sie hingegeben. Und der h. Geist! Er hat in der heiligen Taufe Besitz von ihnen genommen, um in ihnen als in
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0026"xml:id="C889V3_001_1874_pb0023_0001"n="23"/>
selbe dir nicht um so wichtiger erscheinen, je mehr dein<lb/>
Gott gethan hat, um die Erfüllung derselben zu sichern?</p></div><div><headrendition="#c">Erhabenheit des väterlichen Berufs.<lb/>
Strafe und Lohn.</head><lb/><p>Bedarf es noch mehr, um den Vätern ihren<lb/>
Beruf werth und heilig zu machen, so können wir<lb/>
hinweisen auf die <hirendition="#g">Erhabenheit</hi> dieses Berufes. Oder,<lb/>
was könnte Gott einem armen Menschen Kostbareres<lb/>
und Besseres anvertrauen, als einen <hirendition="#g">Menschen</hi>.</p><p>Einen Menschen! Hast du es schon je in seiner<lb/>
Tiefe erfaßt, was denn ein Mensch ist? Der Mensch<lb/>
ist das herrlichste Werk der Hand des Herrn: Alles<lb/>
hatte Gott durch einen einfachen Akt Seines h. Wil-<lb/>
lens in's Dasein gerufen; Er sprach: <q>„Es werde!“</q><lb/>
und es war da. Als Er aber den Menschen in's<lb/>
Dasein rufen wollte, da traten zuvor die anbetungs-<lb/>
würdigen Personen der allerheiligsten Dreieinigkeit<lb/>
gewissermaßen in einen h. Rath zusammen: <q>„Lasset<lb/>
Uns den Menschen machen!“</q> Und so <q>„schuf Gott<lb/>
den Menschen nach Seinem Bilde, nach Seinem<lb/>
Gleichnis; schuf Er ihn.“</q>– Siehe, o Vater, dieses<lb/>
herrlichste Werk Seiner Hände hat er dir anvertraut,<lb/>
so vielfach, als Er dir Kinder geschenkt hat.</p><p>Und wie theuer sind Ihm deine Kinder! Sie<lb/>
sind ja auch <hirendition="#g">Seine</hi> Kinder, viel mehr und in viel<lb/>
höherem Sinne, als sie deine Kinder sind. Er liebt<lb/>
sie mehr, als du. <q>„Mit ewiger Liebe hat Er sie<lb/>
geliebt.“</q> Er hat Seinen Sohn für sie hingegeben.<lb/>
Und wie sehr liebt sie der göttliche Sohn, der große<lb/>
Kinderfreund. Er hat sein Leben für sie hingegeben.<lb/>
Und der h. Geist! Er hat in der heiligen Taufe<lb/>
Besitz von ihnen genommen, um in ihnen als in<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[23/0026]
selbe dir nicht um so wichtiger erscheinen, je mehr dein
Gott gethan hat, um die Erfüllung derselben zu sichern?
Erhabenheit des väterlichen Berufs.
Strafe und Lohn.
Bedarf es noch mehr, um den Vätern ihren
Beruf werth und heilig zu machen, so können wir
hinweisen auf die Erhabenheit dieses Berufes. Oder,
was könnte Gott einem armen Menschen Kostbareres
und Besseres anvertrauen, als einen Menschen.
Einen Menschen! Hast du es schon je in seiner
Tiefe erfaßt, was denn ein Mensch ist? Der Mensch
ist das herrlichste Werk der Hand des Herrn: Alles
hatte Gott durch einen einfachen Akt Seines h. Wil-
lens in's Dasein gerufen; Er sprach: „Es werde!“
und es war da. Als Er aber den Menschen in's
Dasein rufen wollte, da traten zuvor die anbetungs-
würdigen Personen der allerheiligsten Dreieinigkeit
gewissermaßen in einen h. Rath zusammen: „Lasset
Uns den Menschen machen!“ Und so „schuf Gott
den Menschen nach Seinem Bilde, nach Seinem
Gleichnis; schuf Er ihn.“ – Siehe, o Vater, dieses
herrlichste Werk Seiner Hände hat er dir anvertraut,
so vielfach, als Er dir Kinder geschenkt hat.
Und wie theuer sind Ihm deine Kinder! Sie
sind ja auch Seine Kinder, viel mehr und in viel
höherem Sinne, als sie deine Kinder sind. Er liebt
sie mehr, als du. „Mit ewiger Liebe hat Er sie
geliebt.“ Er hat Seinen Sohn für sie hingegeben.
Und wie sehr liebt sie der göttliche Sohn, der große
Kinderfreund. Er hat sein Leben für sie hingegeben.
Und der h. Geist! Er hat in der heiligen Taufe
Besitz von ihnen genommen, um in ihnen als in
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/26>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.