welchen solche religiöse Mittheilungen der Mutter an das Kind mit sich führen, ist nicht dadurch be- dingt, daß dieselben gar so oft stattfinden oder gar so viel Zeit darauf verwendet wird; ja das "zu oft oder zu lange" könnte sogar schädlich sein; sondern es liegt darin, daß das Kind eben aus dem Munde der Mutter diese für dasselbe so wichtigen Dinge - schon früh - vernehme und kennen und darauf halten lerne, und also die Mutter bei ähnlichen Gelegenheiten, wie wir sie eben nannten, darüber spreche. Und dazu hat jede Mutter Zeit; es kommt ganz allein auf den guten Willen an.
Aber sie versteht es nicht?! - Was wäre da denn zu verstehen? Wenigstens das, was sie weiß, kann die Mutter ihrem Kinde doch sagen. Und wäre das auch noch so wenig, es schafft un- berechenbaren Segen. Und könnte die Mutter, wenn sie wenig versteht, sich nicht bemühen, um ihrer Kinder willen durch Lesen oder Anhören von Predigten und christlichen Lehren mehr zu lernen? Ist das nicht am Ende ihre Pflicht?
Der Kern der Sache und der eigentliche Vor- theil liegt nicht zunächst und am meisten in dem Mehr oder Weniger religiöser Kenntnisse, welche das Kind so von der Mutter erlangt, als vielmehr darin, daß das Kind eben recht früh, schon sofort beim Erwachen seines Bewußtseins und dann mehr und mehr, also schon längst vor der Zeit, wo es in die Schule kommt, von Gott und dem Höheren erfahre, auf daß sich sein zartes Herzchen in seinen ersten Regungen dafür erschließe; daß es eben aus
welchen solche religiöse Mittheilungen der Mutter an das Kind mit sich führen, ist nicht dadurch be- dingt, daß dieselben gar so oft stattfinden oder gar so viel Zeit darauf verwendet wird; ja das „zu oft oder zu lange“ könnte sogar schädlich sein; sondern es liegt darin, daß das Kind eben aus dem Munde der Mutter diese für dasselbe so wichtigen Dinge – schon früh – vernehme und kennen und darauf halten lerne, und also die Mutter bei ähnlichen Gelegenheiten, wie wir sie eben nannten, darüber spreche. Und dazu hat jede Mutter Zeit; es kommt ganz allein auf den guten Willen an.
Aber sie versteht es nicht?! – Was wäre da denn zu verstehen? Wenigstens das, was sie weiß, kann die Mutter ihrem Kinde doch sagen. Und wäre das auch noch so wenig, es schafft un- berechenbaren Segen. Und könnte die Mutter, wenn sie wenig versteht, sich nicht bemühen, um ihrer Kinder willen durch Lesen oder Anhören von Predigten und christlichen Lehren mehr zu lernen? Ist das nicht am Ende ihre Pflicht?
Der Kern der Sache und der eigentliche Vor- theil liegt nicht zunächst und am meisten in dem Mehr oder Weniger religiöser Kenntnisse, welche das Kind so von der Mutter erlangt, als vielmehr darin, daß das Kind eben recht früh, schon sofort beim Erwachen seines Bewußtseins und dann mehr und mehr, also schon längst vor der Zeit, wo es in die Schule kommt, von Gott und dem Höheren erfahre, auf daß sich sein zartes Herzchen in seinen ersten Regungen dafür erschließe; daß es eben aus
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welchen solche religiöse Mittheilungen der Mutter
an das Kind mit sich führen, ist nicht dadurch be-
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so viel Zeit darauf verwendet wird; ja das „zu
oft oder zu lange“ könnte sogar schädlich sein;
sondern es liegt darin, daß das Kind eben aus
dem Munde der Mutter diese für dasselbe so
wichtigen Dinge – schon früh – vernehme und
kennen und darauf halten lerne, und also die
Mutter bei ähnlichen Gelegenheiten, wie wir sie
eben nannten, darüber spreche. Und dazu hat jede
Mutter Zeit; es kommt ganz allein auf den guten
Willen an.
Aber sie versteht es nicht?! – Was wäre da
denn zu verstehen? Wenigstens das, was sie
weiß, kann die Mutter ihrem Kinde doch sagen.
Und wäre das auch noch so wenig, es schafft un-
berechenbaren Segen. Und könnte die Mutter,
wenn sie wenig versteht, sich nicht bemühen, um
ihrer Kinder willen durch Lesen oder Anhören von
Predigten und christlichen Lehren mehr zu lernen?
Ist das nicht am Ende ihre Pflicht?
Der Kern der Sache und der eigentliche Vor-
theil liegt nicht zunächst und am meisten in dem
Mehr oder Weniger religiöser Kenntnisse, welche das
Kind so von der Mutter erlangt, als vielmehr
darin, daß das Kind eben recht früh, schon sofort
beim Erwachen seines Bewußtseins und dann mehr
und mehr, also schon längst vor der Zeit, wo es
in die Schule kommt, von Gott und dem Höheren
erfahre, auf daß sich sein zartes Herzchen in seinen
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/279>, abgerufen am 21.11.2024.
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