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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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stets und überall, im Reden, im Verhalten, in den
Verhältnissen.

Eine h. Zucht herrscht in Beziehung auf die
Gespräche. Kein zweideutiges, unanständiges
Wort darf hier laut werden; unpassende Scherze
und Lieder kennt man nicht; nie bilden unan-
ständige Dinge und Vorfälle den Gegenstand der
Gespräche.

Unanständige Reden, Scherze, Lieder sind schon
an sich verwerflich und sündhaft; unanständige
Dinge sollen, nach der Ermahnung des h. Apostels,
von Christen nicht einmal genannt, viel weniger
soll darüber gesprochen werden. Aber wie groß ist
ferner der Schaden, das Verderben, welches solche
Reden und Scherze in den Redenden und Hören-
den zu Wege bringen! Sie sind eine wahre Pest,
sie sind Samenkörner der Unzucht, durch leicht-
sinnigen Menschenmund ausgestreuet in die Her-
zen, um in unreinen Gedanken, Gelüsten, Werken
aufzusprießen. Es unterliegt gar keinem Zweifel,
daß in tausend und tausend Seelen, welche nun im
Laster der Unkeuschheit zu Grunde gehen, der Grund
dieses Verderbens durch unanständige Reden gelegt
worden ist. Schaffe die unkeuschen Reden und
Scherze von der Erde fort, und Tausende, die im
Dienste der Unzucht so unglücklich sind und werden,
werden das hohe Gut der Keuschheit nie verlieren,
werden unter ihrem Segen zeitlich und ewig glück-
lich sein. "Böse Reden", spricht der h. Geist,
"verderben gute Sitten." Welch ein unbarmherzi-
ges Gericht wird daher über die ergehen, welche
sich solcher Reden unmittelbar oder mittelbar (da-

stets und überall, im Reden, im Verhalten, in den
Verhältnissen.

Eine h. Zucht herrscht in Beziehung auf die
Gespräche. Kein zweideutiges, unanständiges
Wort darf hier laut werden; unpassende Scherze
und Lieder kennt man nicht; nie bilden unan-
ständige Dinge und Vorfälle den Gegenstand der
Gespräche.

Unanständige Reden, Scherze, Lieder sind schon
an sich verwerflich und sündhaft; unanständige
Dinge sollen, nach der Ermahnung des h. Apostels,
von Christen nicht einmal genannt, viel weniger
soll darüber gesprochen werden. Aber wie groß ist
ferner der Schaden, das Verderben, welches solche
Reden und Scherze in den Redenden und Hören-
den zu Wege bringen! Sie sind eine wahre Pest,
sie sind Samenkörner der Unzucht, durch leicht-
sinnigen Menschenmund ausgestreuet in die Her-
zen, um in unreinen Gedanken, Gelüsten, Werken
aufzusprießen. Es unterliegt gar keinem Zweifel,
daß in tausend und tausend Seelen, welche nun im
Laster der Unkeuschheit zu Grunde gehen, der Grund
dieses Verderbens durch unanständige Reden gelegt
worden ist. Schaffe die unkeuschen Reden und
Scherze von der Erde fort, und Tausende, die im
Dienste der Unzucht so unglücklich sind und werden,
werden das hohe Gut der Keuschheit nie verlieren,
werden unter ihrem Segen zeitlich und ewig glück-
lich sein. „Böse Reden“, spricht der h. Geist,
„verderben gute Sitten.“ Welch ein unbarmherzi-
ges Gericht wird daher über die ergehen, welche
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[86/0297] stets und überall, im Reden, im Verhalten, in den Verhältnissen. Eine h. Zucht herrscht in Beziehung auf die Gespräche. Kein zweideutiges, unanständiges Wort darf hier laut werden; unpassende Scherze und Lieder kennt man nicht; nie bilden unan- ständige Dinge und Vorfälle den Gegenstand der Gespräche. Unanständige Reden, Scherze, Lieder sind schon an sich verwerflich und sündhaft; unanständige Dinge sollen, nach der Ermahnung des h. Apostels, von Christen nicht einmal genannt, viel weniger soll darüber gesprochen werden. Aber wie groß ist ferner der Schaden, das Verderben, welches solche Reden und Scherze in den Redenden und Hören- den zu Wege bringen! Sie sind eine wahre Pest, sie sind Samenkörner der Unzucht, durch leicht- sinnigen Menschenmund ausgestreuet in die Her- zen, um in unreinen Gedanken, Gelüsten, Werken aufzusprießen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß in tausend und tausend Seelen, welche nun im Laster der Unkeuschheit zu Grunde gehen, der Grund dieses Verderbens durch unanständige Reden gelegt worden ist. Schaffe die unkeuschen Reden und Scherze von der Erde fort, und Tausende, die im Dienste der Unzucht so unglücklich sind und werden, werden das hohe Gut der Keuschheit nie verlieren, werden unter ihrem Segen zeitlich und ewig glück- lich sein. „Böse Reden“, spricht der h. Geist, „verderben gute Sitten.“ Welch ein unbarmherzi- ges Gericht wird daher über die ergehen, welche sich solcher Reden unmittelbar oder mittelbar (da-

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/297>, abgerufen am 21.11.2024.