Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

huldreich gespendet hast. Alle gute Gabe kommt ja von
Dir; Du waltest über uns voll Erbarmung. Wehe mir,
daß ich so undankbar bin und Dich, den besten Vater, so
oft beleidige! Verzeihe gnädig! Insbesondere vergib mir,
was ich heut in meinem mütterlichen Berufe verbrochen
habe!.... Was bleibt mir, als um Gnade zu flehen?
Sei mir gnädig! Möchte ich doch mehr und mehr die
Heiligkeit meiner Mutterpflichten erkennen und sie mit Ge-
wissenhaftigkeit erfüllen! Ja, Herr, ich will's. Von
Neuem verspreche ich es Dir. Komm mit Deiner reichen
Gnade mir zu Hülfe. Entzünde mein Herz immermehr
mit Deiner h. Liebe und mit wahrer Liebe zu meinen
Kindern, auf daß ich stets voll h. Ernstes sei, sie für Dich
und zu ihrem Heile zu erziehen.

Für diese Nacht aber, o Vater, laß Dir meine Kinder
empfohlen sein. Deine Hand beschirme sie in ihrer nächt-
lichen Ruhe; verscheuche den Feind von ihrer Lagerstätte,
lasse Deine h. Engel bei ihnen sein. O gib nicht zu, daß
die Nacht ihnen Anlaß werde zur Sünde; erhalte sie in
Unschuld und unbefleckter Reinigkeit! Heilige Jungfrau,
heiliger Joseph, ihr hh. Engel und Auserwählten, lasset
meine Kinder euch befohlen sein! Amen.

Gebete einer christlichen Mutter bei der
heil. Messe.*)
I. Für sich selbst, um die für den Mutterberuf
erforderlichen Gnaden zu erflehen.

Zum Eingange der h. Messe.

O Gott, ich erscheine hier in Deinem h. Hause, um
Gnade zu erstehen für meinen mütterlichen Beruf. Ich

*) Je wichtiger so oft die Anliegen einer Mutter sind, je größere Gna-
den sie für sich, zur Erfüllung ihrer Mutterpflichten, oder für ihre
Kinder bedarf, desto mehr sollte es sich ihr nahe legen, oft, immer
von Neuem zum h. Meßopfer ihre Zuflucht zu nehmen. Da steht sie,
mag sie für sich und ihre Kinder nun für empfangene Gnaden und
Wohlthaten zu danken oder um neue zu flehen haben, nicht allein
vor dem Herrn, wegen ihrer Armseligkeit und Unwürdigkeit nur zu
sehr in Gefahr, nicht in Gnaden angesehen zu werden; da tritt,
wenn sie mit Glauben und Vertrauen nahet, Jesus für sie ein und
zwar durch Sein h. Opfer, um es als Dank- oder Bittopfer für sie
und ihre Kinder dem Vater zu weihen, wie sie denn selbst Sein heil.
Opfer nehmen und es dem Himmel darbieten mag. O welcher
Segen für Mütter und Kinder! - Möchten das alle Mütter recht
würdigen! - Nie schön, wenn die Mutter zuweilen, recht oft, einer
h. Messe beiwohnte in der Meinung, dadurch die Gnaden für sich zu
erlangen, welche sie für die gute Erziehung ihrer Kinder nothwendig
hat; oder ein anderes Mal in der Meinung, daß Gott Alles, was
sie und mit ihr der Vater, die Geistlichen, die Lehrer und Lehrerinnen
an ihren Kindern thuen, segnen und wirksam machen wolle; oder
wieder ein anderes Mal, um ihre Kinder in die Gnade des Herrn,
in Seinen Schutz, in Seine Hülfe zu empfehlen; oder auch, um für
dieses oder jenes Kind, welches wegen eines Fehlers, den es an sich
hat, wegen einer wichtigen Handlung (es kommt in die Schule, es
geht zur h. Beicht, es bereitet sich zu seiner ersten h. Kommunion, es hat
das elterliche Haus zu verlassen u. s. w.) oder sonst einer besonderen
Gnade bedarf, dieselbe vom Herrn zu erflehen. Gewiß, das würde
dem Herrn hoch genehm sein, das würde Seinen liebvollen Absichten
so ganz entsprechen und es würde den Strom der Gnaden, der dem
h. Opfer entquillt, in die Familien hinüberleiten znm Heile für El-
tern und Kinder. Oder wird wohl leicht Einer beim h. Opfer dem
Herrn, dem großen Kinderfreunde, mehr genehm sein, als eine christ-
liche Mutter, welche um ihrer Kinder willen gegenwärtig ist? -
Darum folgt hier eine Reihe voll Gebeten, in welchen die wesentlich-
sten Gebetsanliegen einer Mutter ihren Ausdruck finden. Selbst-
redend können dieselben zu jeder Zeit und auch bei andern Gelegen-
heiten, aber wohl kaum irgendwo besser, als bei der h. Messe ver-
wendet werden, sei es, daß man sie im Anfange der h. Messe, beim
Offertorium, oder beim Canon und nach der h. Wandlung zwischen
seine sonstigen Meßgebete einfüge.

huldreich gespendet hast. Alle gute Gabe kommt ja von
Dir; Du waltest über uns voll Erbarmung. Wehe mir,
daß ich so undankbar bin und Dich, den besten Vater, so
oft beleidige! Verzeihe gnädig! Insbesondere vergib mir,
was ich heut in meinem mütterlichen Berufe verbrochen
habe!.... Was bleibt mir, als um Gnade zu flehen?
Sei mir gnädig! Möchte ich doch mehr und mehr die
Heiligkeit meiner Mutterpflichten erkennen und sie mit Ge-
wissenhaftigkeit erfüllen! Ja, Herr, ich will's. Von
Neuem verspreche ich es Dir. Komm mit Deiner reichen
Gnade mir zu Hülfe. Entzünde mein Herz immermehr
mit Deiner h. Liebe und mit wahrer Liebe zu meinen
Kindern, auf daß ich stets voll h. Ernstes sei, sie für Dich
und zu ihrem Heile zu erziehen.

Für diese Nacht aber, o Vater, laß Dir meine Kinder
empfohlen sein. Deine Hand beschirme sie in ihrer nächt-
lichen Ruhe; verscheuche den Feind von ihrer Lagerstätte,
lasse Deine h. Engel bei ihnen sein. O gib nicht zu, daß
die Nacht ihnen Anlaß werde zur Sünde; erhalte sie in
Unschuld und unbefleckter Reinigkeit! Heilige Jungfrau,
heiliger Joseph, ihr hh. Engel und Auserwählten, lasset
meine Kinder euch befohlen sein! Amen.

Gebete einer christlichen Mutter bei der
heil. Messe.*)
I. Für sich selbst, um die für den Mutterberuf
erforderlichen Gnaden zu erflehen.

Zum Eingange der h. Messe.

O Gott, ich erscheine hier in Deinem h. Hause, um
Gnade zu erstehen für meinen mütterlichen Beruf. Ich

*) Je wichtiger so oft die Anliegen einer Mutter sind, je größere Gna-
den sie für sich, zur Erfüllung ihrer Mutterpflichten, oder für ihre
Kinder bedarf, desto mehr sollte es sich ihr nahe legen, oft, immer
von Neuem zum h. Meßopfer ihre Zuflucht zu nehmen. Da steht sie,
mag sie für sich und ihre Kinder nun für empfangene Gnaden und
Wohlthaten zu danken oder um neue zu flehen haben, nicht allein
vor dem Herrn, wegen ihrer Armseligkeit und Unwürdigkeit nur zu
sehr in Gefahr, nicht in Gnaden angesehen zu werden; da tritt,
wenn sie mit Glauben und Vertrauen nahet, Jesus für sie ein und
zwar durch Sein h. Opfer, um es als Dank- oder Bittopfer für sie
und ihre Kinder dem Vater zu weihen, wie sie denn selbst Sein heil.
Opfer nehmen und es dem Himmel darbieten mag. O welcher
Segen für Mütter und Kinder! – Möchten das alle Mütter recht
würdigen! – Nie schön, wenn die Mutter zuweilen, recht oft, einer
h. Messe beiwohnte in der Meinung, dadurch die Gnaden für sich zu
erlangen, welche sie für die gute Erziehung ihrer Kinder nothwendig
hat; oder ein anderes Mal in der Meinung, daß Gott Alles, was
sie und mit ihr der Vater, die Geistlichen, die Lehrer und Lehrerinnen
an ihren Kindern thuen, segnen und wirksam machen wolle; oder
wieder ein anderes Mal, um ihre Kinder in die Gnade des Herrn,
in Seinen Schutz, in Seine Hülfe zu empfehlen; oder auch, um für
dieses oder jenes Kind, welches wegen eines Fehlers, den es an sich
hat, wegen einer wichtigen Handlung (es kommt in die Schule, es
geht zur h. Beicht, es bereitet sich zu seiner ersten h. Kommunion, es hat
das elterliche Haus zu verlassen u. s. w.) oder sonst einer besonderen
Gnade bedarf, dieselbe vom Herrn zu erflehen. Gewiß, das würde
dem Herrn hoch genehm sein, das würde Seinen liebvollen Absichten
so ganz entsprechen und es würde den Strom der Gnaden, der dem
h. Opfer entquillt, in die Familien hinüberleiten znm Heile für El-
tern und Kinder. Oder wird wohl leicht Einer beim h. Opfer dem
Herrn, dem großen Kinderfreunde, mehr genehm sein, als eine christ-
liche Mutter, welche um ihrer Kinder willen gegenwärtig ist? -
Darum folgt hier eine Reihe voll Gebeten, in welchen die wesentlich-
sten Gebetsanliegen einer Mutter ihren Ausdruck finden. Selbst-
redend können dieselben zu jeder Zeit und auch bei andern Gelegen-
heiten, aber wohl kaum irgendwo besser, als bei der h. Messe ver-
wendet werden, sei es, daß man sie im Anfange der h. Messe, beim
Offertorium, oder beim Canon und nach der h. Wandlung zwischen
seine sonstigen Meßgebete einfüge.
<TEI>
  <text xml:id="C889_001_1874">
    <group>
      <text>
        <body>
          <div>
            <div>
              <p><pb facs="#f0358" xml:id="C889_001_1874_pb0147_0001" n="147"/>
huldreich gespendet hast. Alle gute Gabe kommt ja von<lb/>
Dir; Du waltest über uns voll Erbarmung. Wehe mir,<lb/>
daß ich so undankbar bin und Dich, den besten Vater, so<lb/>
oft beleidige! Verzeihe gnädig! Insbesondere vergib mir,<lb/>
was ich heut in meinem mütterlichen Berufe verbrochen<lb/>
habe!.... Was bleibt mir, als um Gnade zu flehen?<lb/>
Sei mir gnädig! Möchte ich doch mehr und mehr die<lb/>
Heiligkeit meiner Mutterpflichten erkennen und sie mit Ge-<lb/>
wissenhaftigkeit erfüllen! Ja, Herr, ich will's. Von<lb/>
Neuem verspreche ich es Dir. Komm mit Deiner reichen<lb/>
Gnade mir zu Hülfe. Entzünde mein Herz immermehr<lb/>
mit Deiner h. Liebe und mit wahrer Liebe zu meinen<lb/>
Kindern, auf daß ich stets voll h. Ernstes sei, sie für Dich<lb/>
und zu ihrem Heile zu erziehen.</p>
              <p>Für diese Nacht aber, o Vater, laß Dir meine Kinder<lb/>
empfohlen sein. Deine Hand beschirme sie in ihrer nächt-<lb/>
lichen Ruhe; verscheuche den Feind von ihrer Lagerstätte,<lb/>
lasse Deine h. Engel bei ihnen sein. O gib nicht zu, daß<lb/>
die Nacht ihnen Anlaß werde zur Sünde; erhalte sie in<lb/>
Unschuld und unbefleckter Reinigkeit! Heilige Jungfrau,<lb/>
heiliger Joseph, ihr hh. Engel und Auserwählten, lasset<lb/>
meine Kinder euch befohlen sein! Amen.</p>
            </div>
            <div>
              <head rendition="#c">Gebete einer christlichen Mutter bei der<lb/>
heil. Messe.<note place="foot" n="*)"><p>Je wichtiger so oft die Anliegen einer Mutter sind, je größere Gna-<lb/>
den sie für sich, zur Erfüllung ihrer Mutterpflichten, oder für ihre<lb/>
Kinder bedarf, desto mehr sollte es sich ihr nahe legen, oft, immer<lb/>
von Neuem zum h. Meßopfer ihre Zuflucht zu nehmen. Da steht sie,<lb/>
mag sie für sich und ihre Kinder nun für empfangene Gnaden und<lb/>
Wohlthaten zu danken oder um neue zu flehen haben, nicht <hi rendition="#g">allein</hi><lb/>
vor dem Herrn, wegen ihrer Armseligkeit und Unwürdigkeit nur zu<lb/>
sehr in Gefahr, nicht in Gnaden angesehen zu werden; da tritt,<lb/>
wenn sie mit Glauben und Vertrauen nahet, Jesus für sie ein und<lb/>
zwar durch Sein h. Opfer, um es als Dank- oder Bittopfer für sie<lb/>
und ihre Kinder dem Vater zu weihen, wie sie denn selbst Sein heil.<lb/>
Opfer nehmen und es dem Himmel darbieten mag. O welcher<lb/>
Segen für Mütter und Kinder! &#x2013; Möchten das alle Mütter recht<lb/>
würdigen! &#x2013; Nie schön, wenn die Mutter zuweilen, recht oft, einer<lb/>
h. Messe beiwohnte in der Meinung, dadurch die Gnaden für sich zu<lb/>
erlangen, welche sie für die gute Erziehung ihrer Kinder nothwendig<lb/>
hat; oder ein anderes Mal in der Meinung, daß Gott Alles, was<lb/>
sie und mit ihr der Vater, die Geistlichen, die Lehrer und Lehrerinnen<lb/>
an ihren Kindern thuen, segnen und wirksam machen wolle; oder<lb/>
wieder ein anderes Mal, um ihre Kinder in die Gnade des Herrn,<lb/>
in Seinen Schutz, in Seine Hülfe zu empfehlen; oder auch, um für<lb/>
dieses oder jenes Kind, welches wegen eines Fehlers, den es an sich<lb/>
hat, wegen einer wichtigen Handlung (es kommt in die Schule, es<lb/>
geht zur h. Beicht, es bereitet sich zu seiner ersten h. Kommunion, es hat<lb/>
das elterliche Haus zu verlassen u. s. w.) oder sonst einer besonderen<lb/>
Gnade bedarf, dieselbe vom Herrn zu erflehen. Gewiß, das würde<lb/>
dem Herrn hoch genehm sein, das würde Seinen liebvollen Absichten<lb/>
so ganz entsprechen und es würde den Strom der Gnaden, der dem<lb/>
h. Opfer entquillt, in die Familien hinüberleiten znm Heile für El-<lb/>
tern und Kinder. Oder wird wohl leicht Einer beim h. Opfer dem<lb/>
Herrn, dem großen Kinderfreunde, mehr genehm sein, als eine christ-<lb/>
liche Mutter, welche um ihrer Kinder willen gegenwärtig ist? -<lb/>
Darum folgt hier eine Reihe voll Gebeten, in welchen die wesentlich-<lb/>
sten Gebetsanliegen einer Mutter ihren Ausdruck finden. Selbst-<lb/>
redend können dieselben zu jeder Zeit und auch bei andern Gelegen-<lb/>
heiten, aber wohl kaum irgendwo besser, als bei der h. Messe ver-<lb/>
wendet werden, sei es, daß man sie im Anfange der h. Messe, beim<lb/>
Offertorium, oder beim Canon und nach der h. Wandlung zwischen<lb/>
seine sonstigen Meßgebete einfüge.</p></note>
  </head><lb/>
              <div>
                <head rendition="#c">I. Für sich selbst, um die für den Mutterberuf<lb/>
erforderlichen Gnaden zu erflehen.</head><lb/>
                <p rendition="#c">Zum Eingange der h. Messe.</p>
                <p>O Gott, ich erscheine hier in Deinem h. Hause, um<lb/>
Gnade zu erstehen für meinen mütterlichen Beruf. Ich<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[147/0358] huldreich gespendet hast. Alle gute Gabe kommt ja von Dir; Du waltest über uns voll Erbarmung. Wehe mir, daß ich so undankbar bin und Dich, den besten Vater, so oft beleidige! Verzeihe gnädig! Insbesondere vergib mir, was ich heut in meinem mütterlichen Berufe verbrochen habe!.... Was bleibt mir, als um Gnade zu flehen? Sei mir gnädig! Möchte ich doch mehr und mehr die Heiligkeit meiner Mutterpflichten erkennen und sie mit Ge- wissenhaftigkeit erfüllen! Ja, Herr, ich will's. Von Neuem verspreche ich es Dir. Komm mit Deiner reichen Gnade mir zu Hülfe. Entzünde mein Herz immermehr mit Deiner h. Liebe und mit wahrer Liebe zu meinen Kindern, auf daß ich stets voll h. Ernstes sei, sie für Dich und zu ihrem Heile zu erziehen. Für diese Nacht aber, o Vater, laß Dir meine Kinder empfohlen sein. Deine Hand beschirme sie in ihrer nächt- lichen Ruhe; verscheuche den Feind von ihrer Lagerstätte, lasse Deine h. Engel bei ihnen sein. O gib nicht zu, daß die Nacht ihnen Anlaß werde zur Sünde; erhalte sie in Unschuld und unbefleckter Reinigkeit! Heilige Jungfrau, heiliger Joseph, ihr hh. Engel und Auserwählten, lasset meine Kinder euch befohlen sein! Amen. Gebete einer christlichen Mutter bei der heil. Messe. *) I. Für sich selbst, um die für den Mutterberuf erforderlichen Gnaden zu erflehen. Zum Eingange der h. Messe. O Gott, ich erscheine hier in Deinem h. Hause, um Gnade zu erstehen für meinen mütterlichen Beruf. Ich *) Je wichtiger so oft die Anliegen einer Mutter sind, je größere Gna- den sie für sich, zur Erfüllung ihrer Mutterpflichten, oder für ihre Kinder bedarf, desto mehr sollte es sich ihr nahe legen, oft, immer von Neuem zum h. Meßopfer ihre Zuflucht zu nehmen. Da steht sie, mag sie für sich und ihre Kinder nun für empfangene Gnaden und Wohlthaten zu danken oder um neue zu flehen haben, nicht allein vor dem Herrn, wegen ihrer Armseligkeit und Unwürdigkeit nur zu sehr in Gefahr, nicht in Gnaden angesehen zu werden; da tritt, wenn sie mit Glauben und Vertrauen nahet, Jesus für sie ein und zwar durch Sein h. Opfer, um es als Dank- oder Bittopfer für sie und ihre Kinder dem Vater zu weihen, wie sie denn selbst Sein heil. Opfer nehmen und es dem Himmel darbieten mag. O welcher Segen für Mütter und Kinder! – Möchten das alle Mütter recht würdigen! – Nie schön, wenn die Mutter zuweilen, recht oft, einer h. Messe beiwohnte in der Meinung, dadurch die Gnaden für sich zu erlangen, welche sie für die gute Erziehung ihrer Kinder nothwendig hat; oder ein anderes Mal in der Meinung, daß Gott Alles, was sie und mit ihr der Vater, die Geistlichen, die Lehrer und Lehrerinnen an ihren Kindern thuen, segnen und wirksam machen wolle; oder wieder ein anderes Mal, um ihre Kinder in die Gnade des Herrn, in Seinen Schutz, in Seine Hülfe zu empfehlen; oder auch, um für dieses oder jenes Kind, welches wegen eines Fehlers, den es an sich hat, wegen einer wichtigen Handlung (es kommt in die Schule, es geht zur h. Beicht, es bereitet sich zu seiner ersten h. Kommunion, es hat das elterliche Haus zu verlassen u. s. w.) oder sonst einer besonderen Gnade bedarf, dieselbe vom Herrn zu erflehen. Gewiß, das würde dem Herrn hoch genehm sein, das würde Seinen liebvollen Absichten so ganz entsprechen und es würde den Strom der Gnaden, der dem h. Opfer entquillt, in die Familien hinüberleiten znm Heile für El- tern und Kinder. Oder wird wohl leicht Einer beim h. Opfer dem Herrn, dem großen Kinderfreunde, mehr genehm sein, als eine christ- liche Mutter, welche um ihrer Kinder willen gegenwärtig ist? - Darum folgt hier eine Reihe voll Gebeten, in welchen die wesentlich- sten Gebetsanliegen einer Mutter ihren Ausdruck finden. Selbst- redend können dieselben zu jeder Zeit und auch bei andern Gelegen- heiten, aber wohl kaum irgendwo besser, als bei der h. Messe ver- wendet werden, sei es, daß man sie im Anfange der h. Messe, beim Offertorium, oder beim Canon und nach der h. Wandlung zwischen seine sonstigen Meßgebete einfüge.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/358
Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/358>, abgerufen am 22.11.2024.