der Liebe zu Gott, in christlicher Liebe zu deinen Kindern.
Du sollst deine Kinder als von Gott, deinem Herrn, gegeben und anvertrauet erachten, und was du an Arbeit, Sorge und Entbehrung durch sie hast, das sollst du als von Gott dir auferlegt betrachten, als den von Gott dir gegebenen Beruf und so nun Alles thun und übernehmen und tragen, mit bereit- willigem Herzen aus Liebe zu Gott und zu deinen Kindern. In der That, dann ist all dein täglich Thun ein Gotteswerk und ein Werk der Barmherzigkeit an deinen Kindern. Und jegliches Werk der Barmher- zigkeit, welches in das Leben eines Menschen einge- fügt wird, ist ein ständiger Ruf zum Herrn um Gnade und Barmherzigkeit für den, der es vollbracht hat. Siehe da, wie reich dein Leben werden kann durch deine Kinder! Desto reicher, je größer ihre Zahl, je größer die Mühe und Sorge und Last, so sie dir bereiten.
Ist das nicht auch ganz und gar dazu angethan, dich mit so viel Mühe und Anstrengung, welche dir deine Kinder bereiten, zu versöhnen und vor Unmuth und Ungeduld zu bewahren? Nirgends findet mensch- liche Mühe reichern Lohn, als wenn sie im Dienste dessen, der ein so "reicher Vergelter" ist, verwendet wird, verwendet wird zum Besten derer, welche Ihm so theuer, welche auch Seine Kinder sind. In der That, die einträglichste Arbeit auf Erden das ist die - christlich vollführte - Arbeit des Vaters, der Eltern für die Kinder.
Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn Eltern, wenn Väter bei ihren Arbeiten, welche ihnen wegen ihrer Kinder obliegen, immer nur die Last und das
der Liebe zu Gott, in christlicher Liebe zu deinen Kindern.
Du sollst deine Kinder als von Gott, deinem Herrn, gegeben und anvertrauet erachten, und was du an Arbeit, Sorge und Entbehrung durch sie hast, das sollst du als von Gott dir auferlegt betrachten, als den von Gott dir gegebenen Beruf und so nun Alles thun und übernehmen und tragen, mit bereit- willigem Herzen aus Liebe zu Gott und zu deinen Kindern. In der That, dann ist all dein täglich Thun ein Gotteswerk und ein Werk der Barmherzigkeit an deinen Kindern. Und jegliches Werk der Barmher- zigkeit, welches in das Leben eines Menschen einge- fügt wird, ist ein ständiger Ruf zum Herrn um Gnade und Barmherzigkeit für den, der es vollbracht hat. Siehe da, wie reich dein Leben werden kann durch deine Kinder! Desto reicher, je größer ihre Zahl, je größer die Mühe und Sorge und Last, so sie dir bereiten.
Ist das nicht auch ganz und gar dazu angethan, dich mit so viel Mühe und Anstrengung, welche dir deine Kinder bereiten, zu versöhnen und vor Unmuth und Ungeduld zu bewahren? Nirgends findet mensch- liche Mühe reichern Lohn, als wenn sie im Dienste dessen, der ein so „reicher Vergelter“ ist, verwendet wird, verwendet wird zum Besten derer, welche Ihm so theuer, welche auch Seine Kinder sind. In der That, die einträglichste Arbeit auf Erden das ist die – christlich vollführte – Arbeit des Vaters, der Eltern für die Kinder.
Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn Eltern, wenn Väter bei ihren Arbeiten, welche ihnen wegen ihrer Kinder obliegen, immer nur die Last und das
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0094"xml:id="C889V3_001_1874_pb0091_0001"n="91"/>
der Liebe zu Gott, in christlicher Liebe zu deinen<lb/>
Kindern.</p><p>Du sollst deine Kinder als von Gott, deinem<lb/>
Herrn, gegeben und anvertrauet erachten, und was<lb/>
du an Arbeit, Sorge und Entbehrung durch sie hast,<lb/>
das sollst du als von Gott dir auferlegt betrachten,<lb/>
als den von Gott dir gegebenen Beruf und so nun<lb/>
Alles thun und übernehmen und tragen, mit bereit-<lb/>
willigem Herzen aus Liebe zu Gott und zu deinen<lb/>
Kindern. In der That, dann ist all dein täglich Thun<lb/>
ein Gotteswerk und ein Werk der Barmherzigkeit an<lb/>
deinen Kindern. Und jegliches Werk der Barmher-<lb/>
zigkeit, welches in das Leben eines Menschen einge-<lb/>
fügt wird, ist ein ständiger Ruf zum Herrn um<lb/>
Gnade und Barmherzigkeit für den, der es vollbracht<lb/>
hat. Siehe da, wie reich dein Leben werden kann<lb/>
durch deine Kinder! Desto reicher, je größer ihre<lb/>
Zahl, je größer die Mühe und Sorge und Last, so<lb/>
sie dir bereiten.</p><p>Ist das nicht auch ganz und gar dazu angethan,<lb/>
dich mit so viel Mühe und Anstrengung, welche dir<lb/>
deine Kinder bereiten, zu versöhnen und vor Unmuth<lb/>
und Ungeduld zu bewahren? Nirgends findet mensch-<lb/>
liche Mühe reichern Lohn, als wenn sie im Dienste<lb/>
dessen, der ein so <q>„reicher Vergelter“</q> ist, verwendet<lb/>
wird, verwendet wird zum Besten derer, welche <hirendition="#g">Ihm</hi><lb/>
so theuer, welche auch <hirendition="#g">Seine</hi> Kinder sind. In der<lb/>
That, die einträglichste Arbeit auf Erden das ist die<lb/>– christlich vollführte – Arbeit des Vaters, der<lb/>
Eltern für die Kinder.</p><p>Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn Eltern,<lb/>
wenn Väter bei ihren Arbeiten, welche ihnen wegen<lb/>
ihrer Kinder obliegen, immer nur die Last und das<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[91/0094]
der Liebe zu Gott, in christlicher Liebe zu deinen
Kindern.
Du sollst deine Kinder als von Gott, deinem
Herrn, gegeben und anvertrauet erachten, und was
du an Arbeit, Sorge und Entbehrung durch sie hast,
das sollst du als von Gott dir auferlegt betrachten,
als den von Gott dir gegebenen Beruf und so nun
Alles thun und übernehmen und tragen, mit bereit-
willigem Herzen aus Liebe zu Gott und zu deinen
Kindern. In der That, dann ist all dein täglich Thun
ein Gotteswerk und ein Werk der Barmherzigkeit an
deinen Kindern. Und jegliches Werk der Barmher-
zigkeit, welches in das Leben eines Menschen einge-
fügt wird, ist ein ständiger Ruf zum Herrn um
Gnade und Barmherzigkeit für den, der es vollbracht
hat. Siehe da, wie reich dein Leben werden kann
durch deine Kinder! Desto reicher, je größer ihre
Zahl, je größer die Mühe und Sorge und Last, so
sie dir bereiten.
Ist das nicht auch ganz und gar dazu angethan,
dich mit so viel Mühe und Anstrengung, welche dir
deine Kinder bereiten, zu versöhnen und vor Unmuth
und Ungeduld zu bewahren? Nirgends findet mensch-
liche Mühe reichern Lohn, als wenn sie im Dienste
dessen, der ein so „reicher Vergelter“ ist, verwendet
wird, verwendet wird zum Besten derer, welche Ihm
so theuer, welche auch Seine Kinder sind. In der
That, die einträglichste Arbeit auf Erden das ist die
– christlich vollführte – Arbeit des Vaters, der
Eltern für die Kinder.
Wie sehr steht es also zu bedauern, wenn Eltern,
wenn Väter bei ihren Arbeiten, welche ihnen wegen
ihrer Kinder obliegen, immer nur die Last und das
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/94>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.