Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.IV. Betrachtung. sten Willen, nicht so viel für uns thun, leiden undaufopfern, als Jesus Christus zu unserm Besten ge- than, gelitten und aufgeopfert hat; und im Him- mel und auf Erden giebts keine Liebe, die mit der Liebe Jesu zu uns könnte verglichen werden. Ja, er verdient mit allem Recht, als der größte Wohlthäter von uns verehrt und geliebt zu werden, ohne dessen Hülfe wir in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt trostlos und unglückselig würden geblieben seyn. So oft du also, lieber Mitchrist, das Beyspiel kann; *) Joh. 5, 23.
IV. Betrachtung. ſten Willen, nicht ſo viel für uns thun, leiden undaufopfern, als Jeſus Chriſtus zu unſerm Beſten ge- than, gelitten und aufgeopfert hat; und im Him- mel und auf Erden giebts keine Liebe, die mit der Liebe Jeſu zu uns könnte verglichen werden. Ja, er verdient mit allem Recht, als der größte Wohlthäter von uns verehrt und geliebt zu werden, ohne deſſen Hülfe wir in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt troſtlos und unglückſelig würden geblieben ſeyn. So oft du alſo, lieber Mitchriſt, das Beyſpiel kann; *) Joh. 5, 23.
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IV. Betrachtung.
ſten Willen, nicht ſo viel für uns thun, leiden und
aufopfern, als Jeſus Chriſtus zu unſerm Beſten ge-
than, gelitten und aufgeopfert hat; und im Him-
mel und auf Erden giebts keine Liebe, die mit der
Liebe Jeſu zu uns könnte verglichen werden. Ja, er
verdient mit allem Recht, als der größte Wohlthäter
von uns verehrt und geliebt zu werden, ohne deſſen
Hülfe wir in der gegenwärtigen und zukünftigen
Welt troſtlos und unglückſelig würden geblieben ſeyn.
So oft du alſo, lieber Mitchriſt, das Beyſpiel
Jeſu dir vorſtelleſt, ſo denke dabey: Es iſt das Bey-
ſpiel des erhabenen Sohnes Gottes, dem ich An-
betung, Ehrerbietung und Gehorſam ſchuldig bin,
und den ich eben ſo ehren ſoll, wie den Vater; *)
weil der Vater die Ehre, die man ihm allein erweiſt,
und dem Sohne entzieht, gar nicht für Verehrung
erkennen will. Es iſt das Beyſpiel meines größten
Lehrers, dem ich allen zuverläßigen Unterricht ver-
danke, der mich allein die Wahrheit auf eine un-
trügliche Art gelehret hat, und der alle Weiſen, alle
Propheten und Lehrer, die vor und nach ihm gelebt
haben, weit übertrift; es iſt das Beyſpiel meines
Verſöhners, der mich mit Vergieſſung ſeines Blu-
tes, und mit freywilliger Aufopferung ſeines Lebens,
von der Schuld und Strafe der Sünde befreyt hat,
ſo daß ich nun der Gnade Gottes theilhaftig werden
kann;
*) Joh. 5, 23.
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