Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.Das neunde [Spaltenumbruch]
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Das neunde buch. [irrelevantes Material]Das neunde [Spaltenumbruch]
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Das neunde buch. [irrelevantes Material]<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0014"/><fw type="header" place="top">Das neunde<lb/></fw><cb/><note type="editorial">fol. 165\s{va}}}</note> eyner subule<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. den lat. Text; im Dt.</hi> siule: ‚Pfriemen‘ (BMZ)}}</note> die bere des geyß<note type="editorial">{\Cf{geiz: ‚Ziege‘ (BMZ)}}</note> mistes behendiglich wirt vß geholet vnnd in yr den samen lattich, kressen, rucken<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> ‚Rauke\grq}}</note> vnd rettichs vorbirgest vnd dann dy genanten behr mit miste vmb wunden vorsenckest in ein clein gruͦbe wol gegrabener erden, so wirt der same mehrrettichs gewant in rettich vnd dy andern samen werden alle mit ein vf gan vnd yetzliches beheldet synen schmack. Wann du auch vil lauͦch samen, das ist vil phlentzlin des lauchs, by ein gebunden setzen wirst, so wirt vß den allen ein groß hewpte oder phlantze lauchs. Item wann du dem solchen hewpte samen one isen in drockest vnd also daß phlantzest, so saget man, das es gar sere wechset. Oder vil samen in ein enge loch gestossen, so wirt ir aller kraft wachsen in ein groß hewpt des lauches. Wann du wasser in einem offenen gevesse vnder ein kurbiß oder citrullum<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. den lat. Text</hi>}}</note> oͤder wilden kurbiß<note type="editorial">{\Cf{wildcurbez, wilt curbiz: <hi rendition="#i">Citrullus colocynthis</hi> (L.) \textsc{Schrad}.; Wilder Kürbß: ‚Zaunrübe‘ (<hi rendition="#i">Bryonia</hi> sp.) (M)}}</note> setzest zweyer spannen<note type="editorial">{\Cf{spanne: ‚Breite der ausgespannten Hand, Spanne‘ (L)}}</note> nidderer, noch der groͤsse werden geschickt. Etzliche die bluͦte des kuͦrbiß mit dem hewpte ires stemlins sencken in ein roer, der sy vor haben alle knoten durch loͤchert. Do wirt geboren ein kuͦrbiß groͤsser, lenger, vß gerackt<note type="editorial">{\Cf{\^uz recken: ‚ausrecken‘ (BMZ)}}</note>. Do bey vorstat er Albertum, das er das schribe. Oley fochtet<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">Nebenform zu</hi> vürhten, vorhten (L)}}</note> er also, wann du das by ein setzest, so wirt er gevalden als ein bogen. Wy offte es donnert oder tommelt<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. Subst.</hi> tummel: ‚(auch:) Donner‘ (<hi rendition="#k">Gr</hi>)}}</note>, als von fochte<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. oben</hi> fochtet}}</note> wirt er vmb gekart. Wann du syne blume, als sye ist an irem stamme, besleussest in eyn erdene forme vnd dorynn bindest, was antlitz die forme hot eynes menschen oder tyer oder ander dinge, also wechset der kuͦrbiß. Dy ding alle voriahet Gargilius Marcialis. Ein wunderlich ding von basilicon<note type="editorial">{\Cf{‚Basilikum\grq, <hi rendition="#i">im Dt. war die Form</hi> bas\^{\i}lie (L) <hi rendition="#i">u.\,ä. gebräuchlich</hi>}}</note> voriahet der genante Marcialis. Das vnder ziten in purper bluͦmen<note type="editorial">{\Cf{bluomen: ‚Blumen treiben‘ (L)}}</note>, vnder <choice><sic>zite</sic><corr>ziten</corr></choice><note type="editorial">{\Af{zite}}</note> in wyß, vnder ziten in rosen farbe. Wann sy züm dickern mole gesehwet wirt von einem <cb/> <note type="editorial">fol. 165\s{vb}}}</note> synen samen, vnder zyten in quenil<note type="editorial">{\Cf{‚Quendel‘ (L)}}</note>, vnder ziten in zynsibrum<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl.</hi> balsamita}}</note>, das ist balsamita<note type="editorial">{\Cf{balsamita <hi rendition="#i">(lat.)</hi>: ‚Bachminze‘ (<hi rendition="#i">Mentha aquatica</hi> L.) (<hi rendition="#i">erscheint häufig zusammen mit der Bezeichnung</hi> sisimbrius, sisimbrio <hi rendition="#i">u.\,ä.</hi> [\textsc{Stirling}])}}</note>, werde gewandelt. Hermes aber spricht, das der wilde korbiß, gephlantzet in dy asche menschlicher gebeyne vnd mit olei genatzt, an dem neünden tag brenge syne frucht. Vnd das gar wundersam ist, dy samen, dy in dem korbiß syn in der hohe gewachsen, machen lange korbiß vnd subtile, die aber, dye in synem mittel geboren werden, machen grobe vnd dicke, vnd dy im grunde lygen, machen breyt. </p> </div> <div n="1"> <head>Das neunde buch.</head><lb/> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [0014]
Das neunde
eyner subule die bere des geyß mistes behendiglich wirt vß geholet vnnd in yr den samen lattich, kressen, rucken vnd rettichs vorbirgest vnd dann dy genanten behr mit miste vmb wunden vorsenckest in ein clein gruͦbe wol gegrabener erden, so wirt der same mehrrettichs gewant in rettich vnd dy andern samen werden alle mit ein vf gan vnd yetzliches beheldet synen schmack. Wann du auch vil lauͦch samen, das ist vil phlentzlin des lauchs, by ein gebunden setzen wirst, so wirt vß den allen ein groß hewpte oder phlantze lauchs. Item wann du dem solchen hewpte samen one isen in drockest vnd also daß phlantzest, so saget man, das es gar sere wechset. Oder vil samen in ein enge loch gestossen, so wirt ir aller kraft wachsen in ein groß hewpt des lauches. Wann du wasser in einem offenen gevesse vnder ein kurbiß oder citrullum oͤder wilden kurbiß setzest zweyer spannen nidderer, noch der groͤsse werden geschickt. Etzliche die bluͦte des kuͦrbiß mit dem hewpte ires stemlins sencken in ein roer, der sy vor haben alle knoten durch loͤchert. Do wirt geboren ein kuͦrbiß groͤsser, lenger, vß gerackt. Do bey vorstat er Albertum, das er das schribe. Oley fochtet er also, wann du das by ein setzest, so wirt er gevalden als ein bogen. Wy offte es donnert oder tommelt, als von fochte wirt er vmb gekart. Wann du syne blume, als sye ist an irem stamme, besleussest in eyn erdene forme vnd dorynn bindest, was antlitz die forme hot eynes menschen oder tyer oder ander dinge, also wechset der kuͦrbiß. Dy ding alle voriahet Gargilius Marcialis. Ein wunderlich ding von basilicon voriahet der genante Marcialis. Das vnder ziten in purper bluͦmen, vnder ziten in wyß, vnder ziten in rosen farbe. Wann sy züm dickern mole gesehwet wirt von einem
synen samen, vnder zyten in quenil, vnder ziten in zynsibrum, das ist balsamita, werde gewandelt. Hermes aber spricht, das der wilde korbiß, gephlantzet in dy asche menschlicher gebeyne vnd mit olei genatzt, an dem neünden tag brenge syne frucht. Vnd das gar wundersam ist, dy samen, dy in dem korbiß syn in der hohe gewachsen, machen lange korbiß vnd subtile, die aber, dye in synem mittel geboren werden, machen grobe vnd dicke, vnd dy im grunde lygen, machen breyt.
Das neunde buch.
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Zitationshilfe: | Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crescentiis_figuren_1493/14>, abgerufen am 16.07.2024. |