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Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.

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Das achte
[Spaltenumbruch] oder der plancken, gesticket mit tuornen oder bergfryd in der wyse: In den hoen der vber vff den graben, dy vmb dye gerten oder höfe gemacht syn, mag man tyeff phlantzen wyden oder poppeln, ab der erdbodem in bequemet, oder auch vlmen, mögen sy lyden daß erdtrich, also doch das alle dörner vnd alde baüme vß geruomet syn, das sy also nohen by eyn stan, das sy tzü huffe wachsen noch einer geraden zylen, vnd das dy gar wol gegraben werden vnd getuonget. Vnd wann dye wol beclyben vnnd wachsen, im andern ioer werden abgehawen nohen by der erden vnd dan vber das ander ioer dy vßsprusseling der lyneen noch vyer fynger wyt gedickt vnd mit stecken oder stengelyn vnnd banden vff gefuret werden, biß sy acht oder zehen schwe hoch werden. In der selben hohe, wann sy etzlicher moße dycke werden, sollen sy aber eins vorhaüwen werden. Vnder der stat solicher vorsicherunge .v. schwe wyt oder do by sollen auch in der vorgenanten zit gephlantzet werden soliche bawme, dye genant syn, .x. schwe wyt von ein in glicher vnderschyt. Dy sollen auch vorhawen werden in der genanten hoe vnd mit hylfe etzlicher stangen sollen sy gebewgt werden tzü den nechsten vnd auch zü den vssersten vnd dy vssersten widder zü yn. Das sol also gescheen alle ioer byß so lange, das glich als eyn starcker rost werde, vff dem menschen mögen sicher wonen. Dann so leßt man das vsser teyl zü nemen vnd wachsen als ein lauffende wer bynnen einer mure, dy in eyner bequemen hoe alle ioer mag vorschniten werden in der forme der zynnen, dy vff den muren stan, vnd dann dy also behalden. By solicher mur in vier winckeln, weme das behaget, der mag vier bawm phlantzen vnd dye gerade vff richten zü wachsen vnd alles in der hoe .x. schwe schniden vnnd tzü [Spaltenumbruch] einander bewgen mit hylffe etzlicher stangen vnd das glich, als soler vß in werden, vnnd aber vorbas in dy hoe wachsen vnd aber also schicken vnd formiren vnd zü letzte von oben nidder bewgen als ein dach eynes hußes oder auch mit zynnen formiren, als ich vorhyn gesagt habe. Ober dem thore stet gar bequemlich ein huß vnd vor dem huß der soler der genanten bawm. In den höfen auch vnd in den genanten gerten mag auch gemacht werden ein huß mit gruonen philern, wann nuo dy groß worden syn, dy vorbas gesatzt syn, vnd balcken in sy gezogen vnd gefestiget vff in vnd mit dache von roer oder stroe gedackt, also das von iglichem phyler eyn zwyg vber wachse vber das dach. Der wirt den phyler nun mer lossen dorren vnd wirt das huß wunderlich schuotzen von des sommers hytze.

Das .v.capitel. Was yn feldt eckern zü lust mag gescheen.
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Das achte
[Spaltenumbruch] oder der plancken, gesticket mit tuͦrnen oder bergfryd in der wyse: In den hoen der vber vff den graben, dy vmb dye gerten oder hoͤfe gemacht syn, mag man tyeff phlantzen wyden oder poppeln, ab der erdbodem in bequemet, oder auch vlmen, moͤgen sy lyden daß erdtrich, also doch das alle doͤrner vnd alde baüme vß geruͦmet syn, das sy also nohen by eyn stan, das sy tzü huffe wachsen noch einer geraden zylen, vnd das dy gar wol gegraben werden vnd getuͦnget. Vnd wann dye wol beclyben vnnd wachsen, im andern ioer werden abgehawen nohen by der erden vnd dan vber das ander ioer dy vßsprusseling der lyneen noch vyer fynger wyt gedickt vnd mit stecken oder stengelyn vnnd banden vff gefuret werden, biß sy acht oder zehen schwe hoch werden. In der selben hohe, wann sy etzlicher moße dycke werden, sollen sy aber eins vorhaüwen werden. Vnder der stat solicher vorsicherunge .v. schwe wyt oder do by sollen auch in der vorgenanten zit gephlantzet werden soliche bawme, dye genant syn, .x. schwe wyt von ein in glicher vnderschyt. Dy sollen auch vorhawen werden in der genanten hoe vnd mit hylfe etzlicher stangen sollen sy gebewgt werden tzü den nechsten vnd auch zü den vssersten vnd dy vssersten widder zü yn. Das sol also gescheen alle ioer byß so lange, das glich als eyn starcker rost werde, vff dem menschen moͤgen sicher wonen. Dann so leßt man das vsser teyl zü nemen vnd wachsen als ein lauffende wer bynnen einer mure, dy in eyner bequemen hoe alle ioer mag vorschniten werden in der forme der zynnen, dy vff den muren stan, vnd dann dy also behalden. By solicher mur in vier winckeln, weme das behaget, der mag vier bawm phlantzen vnd dye gerade vff richten zü wachsen vnd alles in der hoe .x. schwe schniden vnnd tzü [Spaltenumbruch] einander bewgen mit hylffe etzlicher stangen vnd das glich, als soler vß in werden, vnnd aber vorbas in dy hoe wachsen vnd aber also schicken vnd formiren vnd zü letzte von oben nidder bewgen als ein dach eynes hußes oder auch mit zynnen formiren, als ich vorhyn gesagt habe. Ober dem thore stet gar bequemlich ein huß vnd vor dem huß der soler der genanten bawm. In den hoͤfen auch vnd in den genanten gerten mag auch gemacht werden ein huß mit gruͦnen philern, wann nuͦ dy groß worden syn, dy vorbas gesatzt syn, vnd balcken in sy gezogen vnd gefestiget vff in vnd mit dache von roer oder stroe gedackt, also das von iglichem phyler eyn zwyg vber wachse vber das dach. Der wirt den phyler nun mer lossen dorren vnd wirt das huß wunderlich schuͦtzen von des sommers hytze.

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        <p><pb facs="#f0008"/><fw type="header" place="top">Das achte<lb/></fw><cb/><note type="editorial">fol. 162\s{va}}}</note> oder der plancken, gesticket<note type="editorial">{\Cf{sticken: &#x201A;gestalten&#x2018; (L)}}</note> mit tu&#x0366;rnen<note type="editorial">{\Cf{turn: &#x201A;Turm&#x2018; (BMZ)}}</note> oder bergfryd<note type="editorial">{\Cf{bergfried: &#x201A;turmartige Befestigung zur Verteidigung, Wehr-, Befestigungsturm (oft aus Holz); Verschanzung; oberer, sicherer Teil eines Gebäudes&#x2018; (FWB)}}</note> in der wyse: In den hoen der vber vff den graben, dy vmb dye gerten oder ho&#x0364;fe gemacht syn, mag man tyeff phlantzen wyden oder poppeln<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> pappel: &#x201A;Pappel&#x2018; (L)}}</note>, ab der erdbodem in bequemet, oder auch vlmen, mo&#x0364;gen sy lyden daß erdtrich, also doch das alle do&#x0364;rner vnd alde baüme vß geru&#x0366;met syn, das sy also nohen by eyn stan, das sy tzü huffe wachsen noch einer geraden zylen, vnd das dy gar wol gegraben werden vnd getu&#x0366;nget. Vnd wann dye wol beclyben<note type="editorial">{\Cf{bekl\^{\i}ben: &#x201A;haften bleiben, Wurzel fassen, gedeihen&#x2018; (BMZ)}}</note> vnnd wachsen, im andern ioer werden abgehawen nohen by der erden vnd dan vber das ander ioer dy vßsprusseling der lyneen<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu</hi> linie: &#x201A;Linie&#x2018; (L)}}</note> noch vyer fynger wyt gedickt<note type="editorial">{\Cf{dicken: &#x201A;dick werden&#x2018; (BMZ)}}</note> vnd mit stecken oder stengelyn vnnd banden<note type="editorial">{\Cf{band: &#x201A;(auch): Zweig von Hölzern (z.~B. Weiden) oder aus Getreidehalmen zum Binden von Garben, Anheften von Reben u.~ä.; Schnur zum Zubinden&#x2018; (FWB)}}</note> vff gefuret werden, biß sy acht oder zehen schwe hoch werden. In der selben hohe, wann sy etzlicher moße dycke werden, sollen sy aber eins vorhaüwen werden. Vnder der stat solicher vorsicherunge .v. schwe wyt oder do by sollen auch in der vorgenanten zit gephlantzet werden soliche bawme, dye genant syn, .x. schwe wyt von ein in glicher vnderschyt<note type="editorial">{\Cf{unterschied: &#x201A;Entfernung, Abstand&#x2018; (<hi rendition="#k">Gr</hi>)}}</note>.                      Dy sollen auch vorhawen werden in der genanten hoe vnd mit hylfe etzlicher stangen sollen sy gebewgt werden tzü den nechsten vnd auch zü den vssersten vnd dy vssersten widder zü yn. Das sol also gescheen alle ioer byß so lange, das glich als eyn starcker rost werde, vff dem menschen mo&#x0364;gen sicher wonen<note type="editorial">{\Cf{&#x201A;sich aufhalten, weilen, bleiben&#x2018; (L)}}</note>. Dann so leßt man das vsser teyl zü nemen vnd wachsen als ein <choice><sic>lauffene</sic><corr>lauffende</corr></choice><note type="editorial">{\Af{lauffene}}}}</note> wer<note type="editorial">{\Cf{&#x201A;Befestigungswerk&#x2018; (BMZ)<hi rendition="#i">, hier wohl:</hi> &#x201A;Wehrgang\grq}}</note> bynnen einer mure, dy in eyner bequemen hoe alle ioer mag vorschniten werden in der forme der zynnen, dy vff den muren stan, vnd dann dy also behalden. By solicher mur in vier winckeln, weme das behaget, der mag vier bawm phlantzen vnd dye gerade vff richten zü wachsen vnd alles in der hoe .x. schwe schniden  vnnd tzü <cb/>
einander bewgen<note type="editorial">fol. 162\s{vb}}}</note> mit hylffe etzlicher stangen vnd das glich, als soler<note type="editorial">{\Cf{&#x201A;Söller, Boden über einem Gemach oder Haus, Flur im ersten Stockwerk, Laube&#x2018; (L)}}</note> vß in werden, vnnd aber vorbas<note type="editorial">{\Cf{vürbaz: &#x201A;weiter&#x2018; (BMZ)}}</note> in dy hoe wachsen vnd aber also schicken vnd formiren vnd zü letzte von oben nidder bewgen als ein dach eynes hußes oder auch mit zynnen formiren, als ich vorhyn gesagt habe. Ober dem thore stet gar bequemlich<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> bekomlich: &#x201A;passend&#x2018; (BMZ)}}</note> ein huß vnd vor dem huß der soler der genanten bawm. In den ho&#x0364;fen auch  vnd in den genanten gerten mag auch gemacht werden ein huß mit gru&#x0366;nen philern, wann nu&#x0366; dy groß worden syn, dy vorbas gesatzt syn, vnd balcken in sy gezogen vnd gefestiget vff in vnd mit dache von roer oder stroe gedackt, also das von iglichem phyler eyn zwyg vber wachse vber das dach. Der wirt den phyler nun mer lossen dorren vnd wirt das huß wunderlich schu&#x0366;tzen von des sommers hytze.</p>
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[0008] Das achte oder der plancken, gesticket mit tuͦrnen oder bergfryd in der wyse: In den hoen der vber vff den graben, dy vmb dye gerten oder hoͤfe gemacht syn, mag man tyeff phlantzen wyden oder poppeln, ab der erdbodem in bequemet, oder auch vlmen, moͤgen sy lyden daß erdtrich, also doch das alle doͤrner vnd alde baüme vß geruͦmet syn, das sy also nohen by eyn stan, das sy tzü huffe wachsen noch einer geraden zylen, vnd das dy gar wol gegraben werden vnd getuͦnget. Vnd wann dye wol beclyben vnnd wachsen, im andern ioer werden abgehawen nohen by der erden vnd dan vber das ander ioer dy vßsprusseling der lyneen noch vyer fynger wyt gedickt vnd mit stecken oder stengelyn vnnd banden vff gefuret werden, biß sy acht oder zehen schwe hoch werden. In der selben hohe, wann sy etzlicher moße dycke werden, sollen sy aber eins vorhaüwen werden. Vnder der stat solicher vorsicherunge .v. schwe wyt oder do by sollen auch in der vorgenanten zit gephlantzet werden soliche bawme, dye genant syn, .x. schwe wyt von ein in glicher vnderschyt. Dy sollen auch vorhawen werden in der genanten hoe vnd mit hylfe etzlicher stangen sollen sy gebewgt werden tzü den nechsten vnd auch zü den vssersten vnd dy vssersten widder zü yn. Das sol also gescheen alle ioer byß so lange, das glich als eyn starcker rost werde, vff dem menschen moͤgen sicher wonen. Dann so leßt man das vsser teyl zü nemen vnd wachsen als ein lauffende wer bynnen einer mure, dy in eyner bequemen hoe alle ioer mag vorschniten werden in der forme der zynnen, dy vff den muren stan, vnd dann dy also behalden. By solicher mur in vier winckeln, weme das behaget, der mag vier bawm phlantzen vnd dye gerade vff richten zü wachsen vnd alles in der hoe .x. schwe schniden vnnd tzü einander bewgen mit hylffe etzlicher stangen vnd das glich, als soler vß in werden, vnnd aber vorbas in dy hoe wachsen vnd aber also schicken vnd formiren vnd zü letzte von oben nidder bewgen als ein dach eynes hußes oder auch mit zynnen formiren, als ich vorhyn gesagt habe. Ober dem thore stet gar bequemlich ein huß vnd vor dem huß der soler der genanten bawm. In den hoͤfen auch vnd in den genanten gerten mag auch gemacht werden ein huß mit gruͦnen philern, wann nuͦ dy groß worden syn, dy vorbas gesatzt syn, vnd balcken in sy gezogen vnd gefestiget vff in vnd mit dache von roer oder stroe gedackt, also das von iglichem phyler eyn zwyg vber wachse vber das dach. Der wirt den phyler nun mer lossen dorren vnd wirt das huß wunderlich schuͦtzen von des sommers hytze. Das .v.capitel. Was yn feldt eckern zü lust mag gescheen. [Abbildung]

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Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-07-15T09:04:21Z)
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Zitationshilfe: Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crescentiis_figuren_1493/8>, abgerufen am 21.11.2024.