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Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.

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Darumb / wer jm vornimet allenthalb one solcheOne Ceremnien leben / ist gleichsam one leib leben. eussere kirch / vnd gute Christliche ordination derselben zuleben / dieweil er alhie jm fleisch ist / thut eben als der nicht ein mensch sein wil vnd leben / Sondern den leib von der seel reissen / odder wie Paulus sagt. j. Cor. v. Aus der welt gehen / vnd eitel purer vnd lauter Engel vnd geist sein / vnd also fliegen one flugel / vnd ehe denn die selben gewachsen sein.

Als denn auch die jhenen / so die Cerimonien vndVerachter der Ceremonien / machen Ceremonien. ordnung der kirchen verwerffen / wie sie dieselben verwerffen / dennoch teglich newe auffrichten / damit sie an zeigen / das man derselben je nicht mag vberig sein / zum wenigsten die iugent vnd einfeltige menschen / auch den groben Her omnes vnd pofel damit erbarlich vnd sitlichWas die Ceremonien nützen. zuleiten / vnd jm zaum zuhalten.

Doch sol man fur allen dingen wol gewar nemenWie die Ceremonien sollen gebraucht werden. derselben Ceremonien / statuten / vnd eusserer ding dieser kirchen / das man je die rechtfertung vnd seligkeit / (welche allein stehet jm glauben auff Ihesum Christum Ro. j. iij. x) darein nicht setze / wie oben gesagt /Das gesetze zeigt sund / vnd auff Christum. sondern sie treibe vnd vbe / wie Mose vnd die Propheten das gesetz / welchs / wiewol es von Gott geben war / dennoch nicht rechtfertiget vnd seliget / sondern allein die sund zeiget / vnd vmb hülff / gnad / gerechtigkeit vnd seligkeit / auff Ihesum Christum weiset.

Vnd das man sie nicht fur notwendig zur seligkeitCeremonien seligen / noch verdammen. achte / so sie gethan / odder verdamlich / wenn sie nicht aus verachtung zu ergernis nachgelassen.

Vnd also folgend / das man also fest vnd stets darobNicht allzeit an Ceremonien hangen. nicht behaffte / wie wir denn thuen vnser lebenlang / vnd bis jnn die gruben / das wir allzeit vnd allein am eussern hangen / vnd nimer zum jnnern komen / so dochLeiblichs des geistlichen hal ben. Gleichnis. das leibliche vmb des geistlichen willen / vnd nicht das geistliche des leiblichen halben geschicht / Als die milch ling / seugling / vnd kinder / die allzeit der Tocken spielen /

Darumb / wer jm vornimet allenthalb one solcheOne Ceremnien leben / ist gleichsam one leib leben. eussere kirch / vnd gute Christliche ordination derselben zuleben / dieweil er alhie jm fleisch ist / thut eben als der nicht ein mensch sein wil vnd leben / Sondern den leib von der seel reissen / odder wie Paulus sagt. j. Cor. v. Aus der welt gehen / vnd eitel purer vnd lauter Engel vnd geist sein / vnd also fliegen one flugel / vnd ehe denn die selben gewachsen sein.

Als denn auch die jhenen / so die Cerimonien vndVerachter der Ceremonien / machen Ceremonien. ordnung der kirchen verwerffen / wie sie dieselben verwerffen / dennoch teglich newe auffrichten / damit sie an zeigen / das man derselben je nicht mag vberig sein / zum wenigsten die iugent vnd einfeltige menschen / auch den groben Her omnes vñ pofel damit erbarlich vnd sitlichWas die Ceremonien nützen. zuleiten / vnd jm zaum zuhalten.

Doch sol man fur allen dingen wol gewar nemenWie die Ceremonien sollen gebraucht werden. derselben Ceremonien / statuten / vnd eusserer ding dieser kirchen / das man je die rechtfertung vnd seligkeit / (welche allein stehet jm glauben auff Ihesum Christum Ro. j. iij. x) darein nicht setze / wie oben gesagt /Das gesetze zeigt sund / vñ auff Christum. sondern sie treibe vnd vbe / wie Mose vnd die Propheten das gesetz / welchs / wiewol es von Gott geben war / dennoch nicht rechtfertiget vnd seliget / sondern allein die sund zeiget / vnd vmb hülff / gnad / gerechtigkeit vnd seligkeit / auff Ihesum Christum weiset.

Vnd das man sie nicht fur notwendig zur seligkeitCeremonien seligen / noch verdammen. achte / so sie gethan / odder verdamlich / wenn sie nicht aus verachtung zu ergernis nachgelassen.

Vnd also folgend / das man also fest vnd stets darobNicht allzeit an Ceremoniẽ hangen. nicht behaffte / wie wir denn thuen vnser lebenlang / vnd bis jnn die gruben / das wir allzeit vnd allein am eussern hangen / vnd nimer zum jnnern komen / so dochLeiblichs des geistlichen hal ben. Gleichnis. das leibliche vmb des geistlichen willen / vnd nicht das geistliche des leiblichen halben geschicht / Als die milch ling / seugling / vñ kinder / die allzeit der Tocken spielen /

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Zitationshilfe: Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531/19>, abgerufen am 21.11.2024.