Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.Fürstlichem vnd Bischofflichem ampt zu gleich / mag schwerlich genug geschehen Wenn nu von beiden / Fürsten vnd Bisschouen jnn besonder / wol behertzigt vnd bedacht würd / was eines jeden ampt jnn sonderheit foddert / so würde jeder gewislich finden / das er nicht einem allein / viel weniger beiden ampten zu gleich / möcht vor sein noch gnug thun / vnd würde also der Bisschoff / den Fürsten wol lassen Fürst bleiben / vnd hinwidder würde der Fürst / den Ein jedes ampt dedarff seinen gantzen man.Bisschoff auch lassen Bisschoff sein / als die beider seid / vnd ein jeder fur sich selbs / wie denn ein jedes ampt gewislich seinen gantzen man haben / wil / voll auff vnd gnug zu thun haben. Widder die Fürsten / so sich jnn die Bistumb drin gen.Inn besonder / würden sich die hoch vnd gros geboren Fürsten / nicht also jnn die Bistumb kauffen vnd eindringen / dieweil es mit einem Bischoff vmb die schrifft vnd lere / vnd vornemlich vmb ein gut Christlich vorbiltlich leben zuthun ist / vnd also mehr mühe vnd erbeit Wie es vmb ein Bisschoff sol gethan sein.haben wil / denn reisige hohe pferde reiten (ich hett bald etwas anders gesagt) den sperber auff der hand füren / vnd nach wachteln zihen / ja tag vnd nacht pran gen / prassen / pancketirn / spielen / jagen / tornirn / rennen / stechen / toll vnd voll sein / Darnach die knie vor sich Aue Rabbi.biegen / vnd Aue Rabbi / vnd gnad Juncker sich grüssen lassen. Mangel rechtschaffener pfarhern vnd prediger.Als man denn jtzt mit grossem nachteil wol findet / auch an den gemeinen armen Pfarhern (welche jnn dem sie rechtschaffen predigen / gewislich die rechten Bisschoue sein / wie zuwider / die grossen gefürsten Bisschoue / nicht Bisschoue sein / jnn dem sie nicht predigen / sondern viel mehr mit jrer weltmacht dem wort sich widdersetzen) die weil Gott aus sonderer gnade (dem darumb ewig lob vnd danck sey) dem gemeinen man die augen hat auffgethan / das er vor menschen trug vnd lügen / mit dem waren Gottes wort / hinfurt wil versorgt sein (zu welchem / zusampt einem vntadelbarn wandel / viel emsiger vleis / mühe vnd sorg gehört) Fürstlichem vnd Bischofflichem ampt zu gleich / mag schwerlich genug geschehen Wenn nu von beiden / Fürsten vnd Bisschouen jnn besonder / wol behertzigt vnd bedacht würd / was eines jeden ampt jnn sonderheit foddert / so würde jeder gewislich finden / das er nicht einem allein / viel weniger beiden amptẽ zu gleich / möcht vor sein noch gnug thun / vnd würde also der Bisschoff / den Fürsten wol lassen Fürst bleiben / vnd hinwidder würde der Fürst / den Ein jedes ampt dedarff seinen gantzen man.Bisschoff auch lassen Bisschoff sein / als die beider seid / vnd ein jeder fur sich selbs / wie deñ ein jedes ampt gewislich seinen gantzen man haben / wil / voll auff vnd gnug zu thun haben. Widder die Fürsten / so sich jnn die Bistumb drin gen.Inn besonder / würden sich die hoch vnd gros geboren Fürsten / nicht also jnn die Bistumb kauffen vñ eindringẽ / dieweil es mit einem Bischoff vmb die schrifft vnd lere / vnd vornemlich vmb ein gut Christlich vorbiltlich leben zuthun ist / vnd also mehr mühe vnd erbeit Wie es vmb ein Bisschoff sol gethan sein.haben wil / deñ reisige hohe pferde reiten (ich hett bald etwas anders gesagt) den sperber auff der hand füren / vnd nach wachteln zihen / ja tag vnd nacht pran gen / prassen / pancketirn / spielen / jagen / tornirn / rennen / stechen / toll vnd voll sein / Darnach die knie vor sich Aue Rabbi.biegen / vnd Aue Rabbi / vnd gnad Juncker sich grüssen lassen. Mangel rechtschaffener pfarhern vnd prediger.Als man denn jtzt mit grossem nachteil wol findet / auch an den gemeinen armen Pfarhern (welche jnn dem sie rechtschaffen predigen / gewislich die rechten Bisschoue sein / wie zuwider / die grossen gefürsten Bisschoue / nicht Bisschoue sein / jnn dem sie nicht predigen / sondern viel mehr mit jrer weltmacht dem wort sich widdersetzen) die weil Gott aus sonderer gnade (dem darumb ewig lob vnd danck sey) dem gemeinen man die augẽ hat auffgethan / das er vor menschen trug vnd lügen / mit dem waren Gottes wort / hinfurt wil versorgt sein (zu welchem / zusampt einem vntadelbarn wandel / viel emsiger vleis / mühe vñ sorg gehört) <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0034"/> <note place="left">Fürstlichem vnd Bischofflichem ampt zu gleich / mag schwerlich genug geschehen</note> <p>Wenn nu von beiden / Fürsten vnd Bisschouen jnn besonder / wol behertzigt vnd bedacht würd / was eines jeden ampt jnn sonderheit foddert / so würde jeder gewislich finden / das er nicht einem allein / viel weniger beiden amptẽ zu gleich / möcht vor sein noch gnug thun / vnd würde also der Bisschoff / den Fürsten wol lassen Fürst bleiben / vnd hinwidder würde der Fürst / den <note place="left">Ein jedes ampt dedarff seinen gantzen man.</note>Bisschoff auch lassen Bisschoff sein / als die beider seid / vnd ein jeder fur sich selbs / wie deñ ein jedes ampt gewislich seinen gantzen man haben / wil / voll auff vnd gnug zu thun haben.</p> <note place="left">Widder die Fürsten / so sich jnn die Bistumb drin gen.</note> <p>Inn besonder / würden sich die hoch vnd gros geboren Fürsten / nicht also jnn die Bistumb kauffen vñ eindringẽ / dieweil es mit einem Bischoff vmb die schrifft vnd lere / vnd vornemlich vmb ein gut Christlich vorbiltlich leben zuthun ist / vnd also mehr mühe vnd erbeit <note place="left">Wie es vmb ein Bisschoff sol gethan sein.</note>haben wil / deñ reisige hohe pferde reiten (ich hett bald etwas anders gesagt) den sperber auff der hand füren / vnd nach wachteln zihen / ja tag vnd nacht pran gen / prassen / pancketirn / spielen / jagen / tornirn / rennen / stechen / toll vnd voll sein / Darnach die knie vor sich <note place="left">Aue Rabbi.</note>biegen / vnd Aue Rabbi / vnd gnad Juncker sich grüssen lassen.</p> <note place="left">Mangel rechtschaffener pfarhern vnd prediger.</note> <p>Als man denn jtzt mit grossem nachteil wol findet / auch an den gemeinen armen Pfarhern (welche jnn dem sie rechtschaffen predigen / gewislich die rechten Bisschoue sein / wie zuwider / die grossen gefürsten Bisschoue / nicht Bisschoue sein / jnn dem sie nicht predigen / sondern viel mehr mit jrer weltmacht dem wort sich widdersetzen) die weil Gott aus sonderer gnade (dem darumb ewig lob vnd danck sey) dem gemeinen man die augẽ hat auffgethan / das er vor menschen trug vnd lügen / mit dem waren Gottes wort / hinfurt wil versorgt sein (zu welchem / zusampt einem vntadelbarn wandel / viel emsiger vleis / mühe vñ sorg gehört) </p> </div> </body> </text> </TEI> [0034]
Wenn nu von beiden / Fürsten vnd Bisschouen jnn besonder / wol behertzigt vnd bedacht würd / was eines jeden ampt jnn sonderheit foddert / so würde jeder gewislich finden / das er nicht einem allein / viel weniger beiden amptẽ zu gleich / möcht vor sein noch gnug thun / vnd würde also der Bisschoff / den Fürsten wol lassen Fürst bleiben / vnd hinwidder würde der Fürst / den Bisschoff auch lassen Bisschoff sein / als die beider seid / vnd ein jeder fur sich selbs / wie deñ ein jedes ampt gewislich seinen gantzen man haben / wil / voll auff vnd gnug zu thun haben.
Ein jedes ampt dedarff seinen gantzen man. Inn besonder / würden sich die hoch vnd gros geboren Fürsten / nicht also jnn die Bistumb kauffen vñ eindringẽ / dieweil es mit einem Bischoff vmb die schrifft vnd lere / vnd vornemlich vmb ein gut Christlich vorbiltlich leben zuthun ist / vnd also mehr mühe vnd erbeit haben wil / deñ reisige hohe pferde reiten (ich hett bald etwas anders gesagt) den sperber auff der hand füren / vnd nach wachteln zihen / ja tag vnd nacht pran gen / prassen / pancketirn / spielen / jagen / tornirn / rennen / stechen / toll vnd voll sein / Darnach die knie vor sich biegen / vnd Aue Rabbi / vnd gnad Juncker sich grüssen lassen.
Wie es vmb ein Bisschoff sol gethan sein.
Aue Rabbi. Als man denn jtzt mit grossem nachteil wol findet / auch an den gemeinen armen Pfarhern (welche jnn dem sie rechtschaffen predigen / gewislich die rechten Bisschoue sein / wie zuwider / die grossen gefürsten Bisschoue / nicht Bisschoue sein / jnn dem sie nicht predigen / sondern viel mehr mit jrer weltmacht dem wort sich widdersetzen) die weil Gott aus sonderer gnade (dem darumb ewig lob vnd danck sey) dem gemeinen man die augẽ hat auffgethan / das er vor menschen trug vnd lügen / mit dem waren Gottes wort / hinfurt wil versorgt sein (zu welchem / zusampt einem vntadelbarn wandel / viel emsiger vleis / mühe vñ sorg gehört)
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Zitationshilfe: | Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531/34>, abgerufen am 16.07.2024. |