Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.Als sie denn auch warlich / wie sie selbs bekennen / dieweil jn der Stern als sighafft leuchtet / den besten Sprichwörterriemen aus der haut schneiden / vnd die feuste nicht spa ren / noch bey sich behalten / sondern weidlich darnach Nachgriff der falsch Euangelischen.greiffen / vnd nicht minner nach den silbern vnd gülden götzenbilden / vnd also ein götz nach dem andern. Item nach den grossen Monstrantzen / heiligen sergen / kelchen / pacificalen / perlen / gesteinen / vnd andern köstlichen kleinoten. Des gleichen nach den hochseiden kaseln / kappen / ornaten vnd gezirden etc. darein sie sich / jre weiber vnd kinder / frenseln vnd schmücken / vnd dennoch vnterm schönen schein / des recht Christlichen guten Gemeiner kasten.wercks / des gemeinen armutkastens / das solchs alles zu rechtem guten brauch darein gewand werd etc. Als fern Euangelisch / als fern genieslich.Vnd sein also gewislich ferrer nicht Euangelisch / denn sie nutz empfinden / so jn doch nichts minner hertzlich vnd anligend ist / denn des gnadenreich Euangelion Christi zusampt dem armut / welch heilig Euangelion Euangelion der bösen schandmantel.sie hierzu allein zum schanddeckel misbrauchen / so es doch solche rauberey vnd dieberey nicht leret / sondern allenthalb weret. Geistlich vnd weltliche reuber.Wie wol es auch bey mir streitig ist / welchs die grösten reuber vnd dieb sein / entweder dieselben weltlichen odder geistlichen / so die weltlichen das zeitige / aber die Vnrecht gut droet nicht.geistlichen das zeitige vnd ewige zugleich rauben vnd nemen / vnd seins dennoch nu entlich beide wenig gebessert vnd reicher. Schalck vber schalck.Dieweil aus Gotts vorhengnis / schalck vber schalck komen ist / also / was erstlich die geistlichen betrieglich geraubt haben / jtzt von den weltlichen widderumb gewaltiglich beraubt werden / nach gemeinem sprichwort / Gepfropfft almus.zu einem gepfropfftem almus / vnd also zu beider verderb / wie Esaias 33. sagt / damit es jhe allenthalb hingehe / wie es herkomen ist / Eben wenn ein schalck nimmet dem andern / vnd werden beide gefangen. Als denn Als sie denn auch warlich / wie sie selbs bekennen / dieweil jn der Stern als sighafft leuchtet / den besten Sprichwörterriemen aus der haut schneiden / vnd die feuste nicht spa ren / noch bey sich behalten / sondern weidlich darnach Nachgriff der falsch Euangelischen.greiffen / vnd nicht minner nach den silbern vnd gülden götzenbilden / vnd also ein götz nach dem andern. Item nach den grossen Monstrantzen / heiligen sergen / kelchen / pacificalen / perlen / gesteinen / vnd andern köstlichen kleinoten. Des gleichen nach den hochseiden kaseln / kappen / ornaten vnd gezirden etc. darein sie sich / jre weiber vnd kinder / frenseln vñ schmücken / vnd dennoch vnterm schönen schein / des recht Christlichen guten Gemeiner kasten.wercks / des gemeinen armutkastens / das solchs alles zu rechtem guten brauch darein gewand werd etc. Als fern Euangelisch / als fern genieslich.Vnd sein also gewislich ferrer nicht Euangelisch / denn sie nutz empfinden / so jn doch nichts minner hertzlich vnd anligend ist / deñ des gnadenreich Euangelion Christi zusampt dem armut / welch heilig Euangelion Euangelion der bösen schandmantel.sie hierzu allein zum schanddeckel misbrauchen / so es doch solche rauberey vnd dieberey nicht leret / sondern allenthalb weret. Geistlich vnd weltliche reuber.Wie wol es auch bey mir streitig ist / welchs die grösten reuber vnd dieb sein / entweder dieselben weltlichen odder geistlichen / so die weltlichen das zeitige / aber die Vnrecht gut droet nicht.geistlichen das zeitige vnd ewige zugleich rauben vnd nemen / vnd seins dennoch nu entlich beide wenig gebessert vnd reicher. Schalck vber schalck.Dieweil aus Gotts vorhengnis / schalck vber schalck komen ist / also / was erstlich die geistlichen betrieglich geraubt haben / jtzt von den weltlichen widderumb gewaltiglich beraubt werdẽ / nach gemeinem sprichwort / Gepfropfft almus.zu einem gepfropfftem almus / vnd also zu beider verderb / wie Esaias 33. sagt / damit es jhe allenthalb hingehe / wie es herkomen ist / Eben wenn ein schalck nimmet dem andern / vnd werden beide gefangen. Als denn <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0046"/> <p>Als sie denn auch warlich / wie sie selbs bekennen / dieweil jn der Stern als sighafft leuchtet / den besten <note place="left">Sprichwörter</note>riemen aus der haut schneiden / vnd die feuste nicht spa ren / noch bey sich behalten / sondern weidlich darnach <note place="left">Nachgriff der falsch Euangelischen.</note>greiffen / vnd nicht minner nach den silbern vnd gülden götzenbilden / vnd also ein götz nach dem andern. Item nach den grossen Monstrantzen / heiligen sergen / kelchen / pacificalen / perlen / gesteinen / vnd andern köstlichen kleinoten. Des gleichen nach den hochseiden kaseln / kappen / ornaten vnd gezirden etc. darein sie sich / jre weiber vnd kinder / frenseln vñ schmücken / vnd dennoch vnterm schönen schein / des recht Christlichen guten <note place="left">Gemeiner kasten.</note>wercks / des gemeinen armutkastens / das solchs alles zu rechtem guten brauch darein gewand werd etc.</p> <note place="left">Als fern Euangelisch / als fern genieslich.</note> <p>Vnd sein also gewislich ferrer nicht Euangelisch / denn sie nutz empfinden / so jn doch nichts minner hertzlich vnd anligend ist / deñ des gnadenreich Euangelion Christi zusampt dem armut / welch heilig Euangelion <note place="left">Euangelion der bösen schandmantel.</note>sie hierzu allein zum schanddeckel misbrauchen / so es doch solche rauberey vnd dieberey nicht leret / sondern allenthalb weret.</p> <note place="left">Geistlich vnd weltliche reuber.</note> <p>Wie wol es auch bey mir streitig ist / welchs die grösten reuber vnd dieb sein / entweder dieselben weltlichen odder geistlichen / so die weltlichen das zeitige / aber die <note place="left">Vnrecht gut droet nicht.</note>geistlichen das zeitige vnd ewige zugleich rauben vnd nemen / vnd seins dennoch nu entlich beide wenig gebessert vnd reicher.</p> <note place="left">Schalck vber schalck.</note> <p>Dieweil aus Gotts vorhengnis / schalck vber schalck komen ist / also / was erstlich die geistlichen betrieglich geraubt haben / jtzt von den weltlichen widderumb gewaltiglich beraubt werdẽ / nach gemeinem sprichwort / <note place="left">Gepfropfft almus.</note>zu einem gepfropfftem almus / vnd also zu beider verderb / wie Esaias 33. sagt / damit es jhe allenthalb hingehe / wie es herkomen ist / Eben wenn ein schalck nimmet dem andern / vnd werden beide gefangen. Als denn </p> </div> </body> </text> </TEI> [0046]
Als sie denn auch warlich / wie sie selbs bekennen / dieweil jn der Stern als sighafft leuchtet / den besten riemen aus der haut schneiden / vnd die feuste nicht spa ren / noch bey sich behalten / sondern weidlich darnach greiffen / vnd nicht minner nach den silbern vnd gülden götzenbilden / vnd also ein götz nach dem andern. Item nach den grossen Monstrantzen / heiligen sergen / kelchen / pacificalen / perlen / gesteinen / vnd andern köstlichen kleinoten. Des gleichen nach den hochseiden kaseln / kappen / ornaten vnd gezirden etc. darein sie sich / jre weiber vnd kinder / frenseln vñ schmücken / vnd dennoch vnterm schönen schein / des recht Christlichen guten wercks / des gemeinen armutkastens / das solchs alles zu rechtem guten brauch darein gewand werd etc.
Sprichwörter
Nachgriff der falsch Euangelischen.
Gemeiner kasten. Vnd sein also gewislich ferrer nicht Euangelisch / denn sie nutz empfinden / so jn doch nichts minner hertzlich vnd anligend ist / deñ des gnadenreich Euangelion Christi zusampt dem armut / welch heilig Euangelion sie hierzu allein zum schanddeckel misbrauchen / so es doch solche rauberey vnd dieberey nicht leret / sondern allenthalb weret.
Euangelion der bösen schandmantel. Wie wol es auch bey mir streitig ist / welchs die grösten reuber vnd dieb sein / entweder dieselben weltlichen odder geistlichen / so die weltlichen das zeitige / aber die geistlichen das zeitige vnd ewige zugleich rauben vnd nemen / vnd seins dennoch nu entlich beide wenig gebessert vnd reicher.
Vnrecht gut droet nicht. Dieweil aus Gotts vorhengnis / schalck vber schalck komen ist / also / was erstlich die geistlichen betrieglich geraubt haben / jtzt von den weltlichen widderumb gewaltiglich beraubt werdẽ / nach gemeinem sprichwort / zu einem gepfropfftem almus / vnd also zu beider verderb / wie Esaias 33. sagt / damit es jhe allenthalb hingehe / wie es herkomen ist / Eben wenn ein schalck nimmet dem andern / vnd werden beide gefangen. Als denn
Gepfropfft almus.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |