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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Trost-Gebet in grossen Leibes-Schmertzen.
loß/ ach wie matt bist du gewesen/ da du unter dem
Creutz nieder gefallen/ und am Creutz hast Durst
geklaget: Man muß mich heben und tragen/ hat sich
doch Joseph und Nicodemus auch mit dir heben und
tragen müssen: Nehmen meine Schmertzen zu/ ach
wurden doch deine Schmertzen auch immer schärf-
fer/ hilff/ daß ich immer hefftiger bete/ wie du im Oel-
garten gethan hast. Kan ich kein Schläflein in mei-
ne Augen bringen/ hast du doch auch eine unheimli-
che Nacht ausgestanden. Habe ich keine bleibende
Stelle/ sondern wil immer fort biß auff den GOt-
tes-Acker wandern/ hast du doch auch immer Heil-
Stätte gesucht im Oel-Garten. Verlassen mich
meine besten Freunde/ und ziehen die Hand von mir
abe/ haben dich doch auch deine treuesten Jünger ver-
lassen. Kan ich weder Arm noch Fuß regen/ giengs
dir doch auch also/ da du ans Creutz wurdest gena-
gelt. Habe ich Schmertzen an Händen und Füssen/
ach wie muß dirs gethan haben/ da man deine Hän-
de und Füsse hat durchboret. Liege ich überall hart/
daß ich wol davon möchte roth werden/ ach wie hart
hast du auff deinem Creutz gelegen/ ehe man dich an
demselben hat auffgerichtet. Entfällt mir die Spra-
che/ hast du doch auch in deiner Marter-Woche viel
müssen schweigen. Lasse ich meinen Erben nichts/
kontest du doch deiner lieben Mutter auch nichts las-
sen/ deine Kleider waren auch alle hinweg. Brechen
mir meine Augen/ sind doch deine allerheiligste Au-
gen auch gebrochen. Habe ich grosses Seitenstechen/
ist doch deine Seite mit einem Spcer durchstochen
worden. Ach HErr JEsu! streue diesen Trost-Zu-
cker über meine Marter-Woche/ daß ich nicht ver-
zage/ und stehe mir bey/ verleihe mir ein sanfftes Si-
meons-Stündlein/ umb dein schmertzliches und bit-

ters

Troſt-Gebet in groſſen Leibes-Schmertzen.
loß/ ach wie matt biſt du geweſen/ da du unter dem
Creutz nieder gefallen/ und am Creutz haſt Durſt
geklaget: Man muß mich heben und tragen/ hat ſich
doch Joſeph und Nicodemus auch mit dir heben und
tragen müſſen: Nehmen meine Schmertzen zu/ ach
wurden doch deine Schmertzen auch immer ſchärf-
fer/ hilff/ daß ich immer hefftiger bete/ wie du im Oel-
garten gethan haſt. Kan ich kein Schläflein in mei-
ne Augen bringen/ haſt du doch auch eine unheimli-
che Nacht ausgeſtanden. Habe ich keine bleibende
Stelle/ ſondern wil immer fort biß auff den GOt-
tes-Acker wandern/ haſt du doch auch immer Heil-
Stätte geſucht im Oel-Garten. Verlaſſen mich
meine beſten Freunde/ und ziehen die Hand von mir
abe/ haben dich doch auch deine treueſten Jünger ver-
laſſen. Kan ich weder Arm noch Fuß regen/ giengs
dir doch auch alſo/ da du ans Creutz wurdeſt gena-
gelt. Habe ich Schmertzen an Händen und Füſſen/
ach wie muß dirs gethan haben/ da man deine Hän-
de und Füſſe hat durchboret. Liege ich überall hart/
daß ich wol davon möchte roth werden/ ach wie hart
haſt du auff deinem Creutz gelegen/ ehe man dich an
demſelben hat auffgerichtet. Entfällt mir die Spra-
che/ haſt du doch auch in deiner Marter-Woche viel
müſſen ſchweigen. Laſſe ich meinen Erben nichts/
konteſt du doch deiner lieben Mutter auch nichts laſ-
ſen/ deine Kleider waren auch alle hinweg. Brechen
mir meine Augen/ ſind doch deine allerheiligſte Au-
gen auch gebrochen. Habe ich groſſes Seitenſtechen/
iſt doch deine Seite mit einem Spcer durchſtochen
worden. Ach HErr JEſu! ſtreue dieſen Troſt-Zu-
cker über meine Marter-Woche/ daß ich nicht ver-
zage/ und ſtehe mir bey/ verleihe mir ein ſanfftes Si-
meons-Stündlein/ umb dein ſchmertzliches und bit-

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[1280/1328] Troſt-Gebet in groſſen Leibes-Schmertzen. loß/ ach wie matt biſt du geweſen/ da du unter dem Creutz nieder gefallen/ und am Creutz haſt Durſt geklaget: Man muß mich heben und tragen/ hat ſich doch Joſeph und Nicodemus auch mit dir heben und tragen müſſen: Nehmen meine Schmertzen zu/ ach wurden doch deine Schmertzen auch immer ſchärf- fer/ hilff/ daß ich immer hefftiger bete/ wie du im Oel- garten gethan haſt. Kan ich kein Schläflein in mei- ne Augen bringen/ haſt du doch auch eine unheimli- che Nacht ausgeſtanden. Habe ich keine bleibende Stelle/ ſondern wil immer fort biß auff den GOt- tes-Acker wandern/ haſt du doch auch immer Heil- Stätte geſucht im Oel-Garten. Verlaſſen mich meine beſten Freunde/ und ziehen die Hand von mir abe/ haben dich doch auch deine treueſten Jünger ver- laſſen. Kan ich weder Arm noch Fuß regen/ giengs dir doch auch alſo/ da du ans Creutz wurdeſt gena- gelt. Habe ich Schmertzen an Händen und Füſſen/ ach wie muß dirs gethan haben/ da man deine Hän- de und Füſſe hat durchboret. Liege ich überall hart/ daß ich wol davon möchte roth werden/ ach wie hart haſt du auff deinem Creutz gelegen/ ehe man dich an demſelben hat auffgerichtet. Entfällt mir die Spra- che/ haſt du doch auch in deiner Marter-Woche viel müſſen ſchweigen. Laſſe ich meinen Erben nichts/ konteſt du doch deiner lieben Mutter auch nichts laſ- ſen/ deine Kleider waren auch alle hinweg. Brechen mir meine Augen/ ſind doch deine allerheiligſte Au- gen auch gebrochen. Habe ich groſſes Seitenſtechen/ iſt doch deine Seite mit einem Spcer durchſtochen worden. Ach HErr JEſu! ſtreue dieſen Troſt-Zu- cker über meine Marter-Woche/ daß ich nicht ver- zage/ und ſtehe mir bey/ verleihe mir ein ſanfftes Si- meons-Stündlein/ umb dein ſchmertzliches und bit- ters

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1328>, abgerufen am 22.11.2024.