Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Vorrede. mich?(o) Wir/die wir haben die Erst-linge des Geistes/ sehnen uns bey uns selbst/ nach der Kindschafft/ und war- ten auff unsers Leibs Erlösung.(p) Wenn uns nun der HErr den Geist der Gnaden und des Gebets nicht versagen/ wenn er auch mit unser Einfalt/ Blödigkeit/ Schwachheit/ als ein lieber Vater vorlieb nehmen/ und unser Gebet nicht nach der Zierligkeit und Vielheit der Worte/ sondern nach der Auffrichtigkeit des gläubigen Hertzens urtheilen/ wenn der HErr JEsus durch seine Fürbitt/ und der Heilige Geist durch seinen liebreichen und kräfftigen Beystand unserm Gebet/ es sey auch so schlecht als es wolle/ wenns nur aus einem bußfertigen und gläubigen Hertzen fleust/ den Nachdruck geben/ und es für dem Vater angenehm machen wil/ was können wir doch fürwenden/ unsere Nachläßigkeit zu entschuldigen/ daß wir immerhin aus den Büchern allein gebetet/ und aus dem Inner- sten unsers Hertzens/ mit den Kräfften und Verlangen unser Seelen unsern GOtt anzu- ruffen/ uns nie mit Ernst beflissen haben? Ich bitte aber Jedermann/ der diese meine Schrifft (o) Pfalm. CXIX. 82. 123. (p) Rom. VIII. 23.
Vorrede. mich?(o) Wir/die wir haben die Erſt-linge des Geiſtes/ ſehnen uns bey uns ſelbſt/ nach der Kindſchafft/ und war- ten auff unſers Leibs Erlöſung.(p) Weñ uns nun der HErr den Geiſt der Gnaden und des Gebets nicht verſagen/ wenn er auch mit unſer Einfalt/ Blödigkeit/ Schwachheit/ als ein lieber Vater vorlieb nehmen/ und unſer Gebet nicht nach der Zierligkeit und Vielheit der Worte/ ſondern nach der Auffrichtigkeit des gläubigen Hertzens urtheilen/ wenn der HErr JEſus durch ſeine Fürbitt/ und der Heilige Geiſt durch ſeinen liebreichen und kräfftigen Beyſtand unſerm Gebet/ es ſey auch ſo ſchlecht als es wolle/ wenns nur aus einem bußfertigen und gläubigen Hertzen fleuſt/ den Nachdruck geben/ und es für dem Vater angenehm machen wil/ was können wir doch fürwenden/ unſere Nachläßigkeit zu entſchuldigen/ daß wir immerhin aus den Büchern allein gebetet/ und aus dem Inner- ſten unſers Hertzens/ mit den Kräfften und Verlangen unſer Seelen unſern GOtt anzu- ruffen/ uns nie mit Ernſt befliſſen haben? Ich bitte aber Jedermann/ der dieſe meine Schrifft (o) Pfalm. CXIX. 82. 123. (p) Rom. VIII. 23.
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Vorrede.
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ſelbſt/ nach der Kindſchafft/ und war-
ten auff unſers Leibs Erlöſung. (p) Weñ
uns nun der HErr den Geiſt der Gnaden und
des Gebets nicht verſagen/ wenn er auch mit
unſer Einfalt/ Blödigkeit/ Schwachheit/ als
ein lieber Vater vorlieb nehmen/ und unſer
Gebet nicht nach der Zierligkeit und Vielheit
der Worte/ ſondern nach der Auffrichtigkeit
des gläubigen Hertzens urtheilen/ wenn der
HErr JEſus durch ſeine Fürbitt/ und der
Heilige Geiſt durch ſeinen liebreichen und
kräfftigen Beyſtand unſerm Gebet/ es ſey
auch ſo ſchlecht als es wolle/ wenns nur aus
einem bußfertigen und gläubigen Hertzen
fleuſt/ den Nachdruck geben/ und es für dem
Vater angenehm machen wil/ was können
wir doch fürwenden/ unſere Nachläßigkeit zu
entſchuldigen/ daß wir immerhin aus den
Büchern allein gebetet/ und aus dem Inner-
ſten unſers Hertzens/ mit den Kräfften und
Verlangen unſer Seelen unſern GOtt anzu-
ruffen/ uns nie mit Ernſt befliſſen haben?
Ich bitte aber Jedermann/ der dieſe meine
Schrifft
(o) Pfalm. CXIX. 82. 123.
(p) Rom. VIII. 23.
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