Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
ihrer zween dieses Buch/ oder ein anders/
ihnen schaffen/ und sich dessen täglich beyde
bedienen/da der eine/ nach der Anweisung des-
selben/ge betet hat/der ander aber nicht: Denn
wer ein darinn befindliches Gebet/ ohne Her-
tzens-Andacht/ohne Buße/ Glauben/ Liebe/
Hoffnung/ mehr aus Gewohnheit/ als aus
dringender Begierde seiner Seelen/ mehr aus
knechtischer Furcht/ als kindlicher liebreichen
Ehrerbietung für GOtt herlieset/ der hat
zwar gelesen/ aber nicht gebetet. Dieses nun
zu verhüten/ wird nöthig seyn/ daß man eini-
ge Erinnerung thue/ wie solche Bücher/ die
ein andächtiger Beter bey der Hand hat/
recht zu gebrauchen seyn: Zu erst wird nöthig
seyn/ daß er es fleißig durch blättere/ und die
Gebete/ welche sich für ihn/ seinem Stande
nach/schicken/auffsuche/ dieselbe sonderlich be-
mercke/ und ihm wol bekandt mache; Es sind
hie bey einander mancherley Gebete in grosser
Anzahl/ welche sich/ als auff dem Titel-Blat
gemeldet wird/ biß 1241. erstrecket: Wie aber
ein Bienlein sich nicht an alle Blumen hän-
get/ sondern nur an die/ darinn es Honig fin-
det; So muß auch ein Christlicher Beter ei-
nen Unterscheid halten/ und die Gebete ihm
außerlesen/ die für seinen Zustand am schick-

lichsten

Vorrede.
ihrer zween dieſes Buch/ oder ein anders/
ihnen ſchaffen/ und ſich deſſen täglich beyde
bedienen/da der eine/ nach der Anweiſung deſ-
ſelben/ge betet hat/der ander aber nicht: Denn
wer ein darinn befindliches Gebet/ ohne Her-
tzens-Andacht/ohne Buße/ Glauben/ Liebe/
Hoffnung/ mehr aus Gewohnheit/ als aus
dringender Begierde ſeiner Seelen/ mehr aus
knechtiſcher Furcht/ als kindlicher liebreichen
Ehrerbietung für GOtt herlieſet/ der hat
zwar geleſen/ aber nicht gebetet. Dieſes nun
zu verhüten/ wird nöthig ſeyn/ daß man eini-
ge Erinnerung thue/ wie ſolche Bücher/ die
ein andächtiger Beter bey der Hand hat/
recht zu gebrauchen ſeyn: Zu erſt wird nöthig
ſeyn/ daß er es fleißig durch blättere/ und die
Gebete/ welche ſich für ihn/ ſeinem Stande
nach/ſchicken/auffſuche/ dieſelbe ſonderlich be-
mercke/ und ihm wol bekandt mache; Es ſind
hie bey einander mancherley Gebete in groſſer
Anzahl/ welche ſich/ als auff dem Titel-Blat
gemeldet wird/ biß 1241. erſtrecket: Wie aber
ein Bienlein ſich nicht an alle Blumen hän-
get/ ſondern nur an die/ darinn es Honig fin-
det; So muß auch ein Chriſtlicher Beter ei-
nen Unterſcheid halten/ und die Gebete ihm
außerleſen/ die für ſeinen Zuſtand am ſchick-

lichſten
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface">
        <p><pb facs="#f0019"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/>
ihrer zween <hi rendition="#fr">die&#x017F;es Buch</hi>/ oder ein anders/<lb/>
ihnen &#x017F;chaffen/ und &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en täglich beyde<lb/>
bedienen/da der eine/ nach der Anwei&#x017F;ung de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben/ge betet hat/der ander aber nicht: Denn<lb/>
wer ein darinn befindliches Gebet/ ohne Her-<lb/>
tzens-Andacht/ohne Buße/ Glauben/ Liebe/<lb/>
Hoffnung/ mehr aus Gewohnheit/ als aus<lb/>
dringender Begierde &#x017F;einer Seelen/ mehr aus<lb/>
knechti&#x017F;cher Furcht/ als kindlicher liebreichen<lb/>
Ehrerbietung für GOtt herlie&#x017F;et/ der hat<lb/>
zwar gele&#x017F;en/ aber nicht gebetet. Die&#x017F;es nun<lb/>
zu verhüten/ wird nöthig &#x017F;eyn/ daß man eini-<lb/>
ge Erinnerung thue/ wie &#x017F;olche Bücher/ die<lb/>
ein andächtiger Beter bey der Hand hat/<lb/>
recht zu gebrauchen &#x017F;eyn: Zu er&#x017F;t wird nöthig<lb/>
&#x017F;eyn/ daß er es fleißig durch blättere/ und die<lb/>
Gebete/ welche &#x017F;ich für ihn/ &#x017F;einem Stande<lb/>
nach/&#x017F;chicken/auff&#x017F;uche/ die&#x017F;elbe &#x017F;onderlich be-<lb/>
mercke/ und ihm wol bekandt mache; Es &#x017F;ind<lb/>
hie bey einander mancherley Gebete in gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Anzahl/ welche &#x017F;ich/ als auff dem Titel-Blat<lb/>
gemeldet wird/ biß 1241. er&#x017F;trecket: Wie aber<lb/>
ein Bienlein &#x017F;ich nicht an alle Blumen hän-<lb/>
get/ &#x017F;ondern nur an die/ darinn es Honig fin-<lb/>
det; So muß auch ein Chri&#x017F;tlicher Beter ei-<lb/>
nen Unter&#x017F;cheid halten/ und die Gebete ihm<lb/>
außerle&#x017F;en/ die für &#x017F;einen Zu&#x017F;tand am &#x017F;chick-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lich&#x017F;ten</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0019] Vorrede. ihrer zween dieſes Buch/ oder ein anders/ ihnen ſchaffen/ und ſich deſſen täglich beyde bedienen/da der eine/ nach der Anweiſung deſ- ſelben/ge betet hat/der ander aber nicht: Denn wer ein darinn befindliches Gebet/ ohne Her- tzens-Andacht/ohne Buße/ Glauben/ Liebe/ Hoffnung/ mehr aus Gewohnheit/ als aus dringender Begierde ſeiner Seelen/ mehr aus knechtiſcher Furcht/ als kindlicher liebreichen Ehrerbietung für GOtt herlieſet/ der hat zwar geleſen/ aber nicht gebetet. Dieſes nun zu verhüten/ wird nöthig ſeyn/ daß man eini- ge Erinnerung thue/ wie ſolche Bücher/ die ein andächtiger Beter bey der Hand hat/ recht zu gebrauchen ſeyn: Zu erſt wird nöthig ſeyn/ daß er es fleißig durch blättere/ und die Gebete/ welche ſich für ihn/ ſeinem Stande nach/ſchicken/auffſuche/ dieſelbe ſonderlich be- mercke/ und ihm wol bekandt mache; Es ſind hie bey einander mancherley Gebete in groſſer Anzahl/ welche ſich/ als auff dem Titel-Blat gemeldet wird/ biß 1241. erſtrecket: Wie aber ein Bienlein ſich nicht an alle Blumen hän- get/ ſondern nur an die/ darinn es Honig fin- det; So muß auch ein Chriſtlicher Beter ei- nen Unterſcheid halten/ und die Gebete ihm außerleſen/ die für ſeinen Zuſtand am ſchick- lichſten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/19
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/19>, abgerufen am 21.11.2024.