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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Predigers.
gend/ und also auch über meine Pfarr-Kinder/ eine
böse Seuche und Kranckheit geschicket hast/ daß sie
siechen und darnieder liegen/ ja unterschiedliche ster-
ben/ und ich nun ihnen/ vermöge meines Amts/ bey-
springen und sie besuchen soll: Da denn von ihnen
zu weichen oder zu bleiben mir nicht gebühren will/
als ersuche ich dich meinen frommen und hülfreichen
GOtt/ du wollest dich nicht allein über meine Pfarr-
Kinder gnädiglich erbarmen/ die böse Seuche aus
Gnaden von ihnen hinweg nehmen/ die Krancken
mit deinem Heiligen Geist stärcken und trösten/ die
Sterbenden in wahrem Glauben an das theure
Verdienst Christi JEsu erhalten/ und ihre Seelen
durch deine heilige Engel in den Schooß Abrahä tra-
gen lassen/ daß sie nach diesem Leben mit allen Gläu-
bigen der Seligkeit theilhafftig werden/ sondern wol-
lest auch bey mir seyn in diesem meinem Amte/ und
zu dessen Verrichtungen deinen Heiligen Geist mir
geben/ daß ich getrost und unerschrocken sey die
Krancken zu besuchen/ und ihnen bester massen mit
rechtem Hertzens-Trost wisse beyzuspringen/ daß sie
dadurch getrost und freudig gemacht deiner Güte
und Seligkeit versichert werden/ und deinem Willen
sich allezeit zum Leben und Sterben ergeben/ dar-
bey wollestu deine heilige Engel mir zugeben/ die
mich auff diesen meinen Wegen behüten/ daß mir
kein Ubel begegne/ und keine Plage zu meiner Hüt-
ten sich nahe/ daß ich nicht erschrecken darff für den
Grauen des Nachts/ für den Pfeilen/ die des Tages
fliegen/ für der Pestilentz/ die im Finstern schleicht/
für der Seuche/ die im Mittage verderbet/ damit ich
solcher Gestalt unerschrocken hin und wieder in
meinen Verrichtungen gehen möge. Auch behüte
die Meinigen/ daß sie sich in solcher Zeit nicht fürch-

ten
N 3

Gebet eines Predigers.
gend/ und alſo auch über meine Pfarr-Kinder/ eine
böſe Seuche und Kranckheit geſchicket haſt/ daß ſie
ſiechen und darnieder liegen/ ja unterſchiedliche ſter-
ben/ und ich nun ihnen/ vermöge meines Amts/ bey-
ſpringen und ſie beſuchen ſoll: Da denn von ihnen
zu weichen oder zu bleiben mir nicht gebühren will/
als erſuche ich dich meinen frommen und hülfreichen
GOtt/ du wolleſt dich nicht allein über meine Pfarꝛ-
Kinder gnädiglich erbarmen/ die böſe Seuche aus
Gnaden von ihnen hinweg nehmen/ die Krancken
mit deinem Heiligen Geiſt ſtärcken und tröſten/ die
Sterbenden in wahrem Glauben an das theure
Verdienſt Chriſti JEſu erhalten/ und ihre Seelen
durch deine heilige Engel in den Schooß Abrahä tra-
gen laſſen/ daß ſie nach dieſem Leben mit allen Gläu-
bigen der Seligkeit theilhafftig werden/ ſondern wol-
leſt auch bey mir ſeyn in dieſem meinem Amte/ und
zu deſſen Verrichtungen deinen Heiligen Geiſt mir
geben/ daß ich getroſt und unerſchrocken ſey die
Krancken zu beſuchen/ und ihnen beſter maſſen mit
rechtem Hertzens-Troſt wiſſe beyzuſpringen/ daß ſie
dadurch getroſt und freudig gemacht deiner Güte
und Seligkeit verſichert werden/ und deinem Willen
ſich allezeit zum Leben und Sterben ergeben/ dar-
bey wolleſtu deine heilige Engel mir zugeben/ die
mich auff dieſen meinen Wegen behüten/ daß mir
kein Ubel begegne/ und keine Plage zu meiner Hüt-
ten ſich nahe/ daß ich nicht erſchrecken darff für den
Grauen des Nachts/ für den Pfeilen/ die des Tages
fliegen/ für der Peſtilentz/ die im Finſtern ſchleicht/
für der Seuche/ die im Mittage verderbet/ damit ich
ſolcher Geſtalt unerſchrocken hin und wieder in
meinen Verrichtungen gehen möge. Auch behüte
die Meinigen/ daß ſie ſich in ſolcher Zeit nicht fürch-

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N 3
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[197/0229] Gebet eines Predigers. gend/ und alſo auch über meine Pfarr-Kinder/ eine böſe Seuche und Kranckheit geſchicket haſt/ daß ſie ſiechen und darnieder liegen/ ja unterſchiedliche ſter- ben/ und ich nun ihnen/ vermöge meines Amts/ bey- ſpringen und ſie beſuchen ſoll: Da denn von ihnen zu weichen oder zu bleiben mir nicht gebühren will/ als erſuche ich dich meinen frommen und hülfreichen GOtt/ du wolleſt dich nicht allein über meine Pfarꝛ- Kinder gnädiglich erbarmen/ die böſe Seuche aus Gnaden von ihnen hinweg nehmen/ die Krancken mit deinem Heiligen Geiſt ſtärcken und tröſten/ die Sterbenden in wahrem Glauben an das theure Verdienſt Chriſti JEſu erhalten/ und ihre Seelen durch deine heilige Engel in den Schooß Abrahä tra- gen laſſen/ daß ſie nach dieſem Leben mit allen Gläu- bigen der Seligkeit theilhafftig werden/ ſondern wol- leſt auch bey mir ſeyn in dieſem meinem Amte/ und zu deſſen Verrichtungen deinen Heiligen Geiſt mir geben/ daß ich getroſt und unerſchrocken ſey die Krancken zu beſuchen/ und ihnen beſter maſſen mit rechtem Hertzens-Troſt wiſſe beyzuſpringen/ daß ſie dadurch getroſt und freudig gemacht deiner Güte und Seligkeit verſichert werden/ und deinem Willen ſich allezeit zum Leben und Sterben ergeben/ dar- bey wolleſtu deine heilige Engel mir zugeben/ die mich auff dieſen meinen Wegen behüten/ daß mir kein Ubel begegne/ und keine Plage zu meiner Hüt- ten ſich nahe/ daß ich nicht erſchrecken darff für den Grauen des Nachts/ für den Pfeilen/ die des Tages fliegen/ für der Peſtilentz/ die im Finſtern ſchleicht/ für der Seuche/ die im Mittage verderbet/ damit ich ſolcher Geſtalt unerſchrocken hin und wieder in meinen Verrichtungen gehen möge. Auch behüte die Meinigen/ daß ſie ſich in ſolcher Zeit nicht fürch- ten N 3

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/229>, abgerufen am 24.11.2024.