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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines jungen Predigers.
hüte mich für Unmuth/ Irrthum und Aergerniß/
daß ich die wahre Lehre biß an mein letztes Ende oh-
ne Scheu bekennen/ und endlich in der ewigen Selig-
keit dich loben/ rühmen und preisen möge/ Amen.

Gebet eines jungen Predigers/
oder Substituten.

OAllmächtiger GOtt/ Stiffter und Erhalter
deiner wahren Kirche/ der du zu dessen Pflege
und Dienst/ im alten Testament die Patriar-
chen und Propheten/ im neuen Testament die Evan-
gelisten und Apostel ohne Mittel beruffen hast/ heu-
tiges Tages aber durch Christliche Kirch-Patronen/
mit Einstimmung der gantzen Gemeine/ solches mit-
telbar verrichtest. Ich sage dir unsterblichen Danck/
daß du mich zu einem vernünfftigen Menschen ge-
schaffen/ zum Erkäntniß deines Willens und Worts
gebracht/ und mir von zarter Kindheit an getreue
Zucht-und Lehrmeister gegeben/ welche mich in gu-
ten Künsten/ Sprachen und Sitten treulich unter-
richtet haben/ hast auch deinen göttlichen Segen zu
meinem Lernen und Studiren gegeben. Ja du
wolthätiger GOtt! hast über das mir die hohe Gna-
de gethan/ und mich Unwürdigen am Abend der
Welt in deinen geistlichen Weinberg beruffen/ daß ich
darinnen treulich und fleißig arbeiten sol. Ach lieber
GOtt! du weissest mein Alter und Vermögen/ ich
könte wol mit Jeremia sagen: Ach HErr/ HErr/ ich
taug nicht zu predigen/ denn ich bin zu jung. Aber es
bleibt dabey: Wen GOtt schickt/ den macht er ge-
schickt. Ich bitte dich demnach von gantzer Seelen/ du
wollest mich zu diesem hohen Amte auch geschickt
machen. Lege du dein Wort in meinen Mund/ und
schencke mir deinen H. Geist/ daß er mich in der er-

kannten
P 5

Gebet eines jungen Predigers.
hüte mich für Unmuth/ Irrthum und Aergerniß/
daß ich die wahre Lehre biß an mein letztes Ende oh-
ne Scheu bekennen/ und endlich in der ewigen Selig-
keit dich loben/ rühmen und preiſen möge/ Amen.

Gebet eines jungen Predigers/
oder Subſtituten.

OAllmächtiger GOtt/ Stiffter und Erhalter
deiner wahren Kirche/ der du zu deſſen Pflege
und Dienſt/ im alten Teſtament die Patriar-
chen und Propheten/ im neuen Teſtament die Evan-
geliſten und Apoſtel ohne Mittel beruffen haſt/ heu-
tiges Tages aber durch Chriſtliche Kirch-Patronen/
mit Einſtimmung der gantzen Gemeine/ ſolches mit-
telbar verrichteſt. Ich ſage dir unſterblichen Danck/
daß du mich zu einem vernünfftigen Menſchen ge-
ſchaffen/ zum Erkäntniß deines Willens und Worts
gebracht/ und mir von zarter Kindheit an getreue
Zucht-und Lehrmeiſter gegeben/ welche mich in gu-
ten Künſten/ Sprachen und Sitten treulich unter-
richtet haben/ haſt auch deinen göttlichen Segen zu
meinem Lernen und Studiren gegeben. Ja du
wolthätiger GOtt! haſt über das mir die hohe Gna-
de gethan/ und mich Unwürdigen am Abend der
Welt in deinen geiſtlichen Weinberg beruffen/ daß ich
darinnen treulich und fleißig arbeiten ſol. Ach lieber
GOtt! du weiſſeſt mein Alter und Vermögen/ ich
könte wol mit Jeremia ſagen: Ach HErr/ HErr/ ich
taug nicht zu predigen/ denn ich bin zu jung. Aber es
bleibt dabey: Wen GOtt ſchickt/ den macht er ge-
ſchickt. Ich bitte dich demnach von gantzer Seelen/ du
wolleſt mich zu dieſem hohen Amte auch geſchickt
machen. Lege du dein Wort in meinen Mund/ und
ſchencke mir deinen H. Geiſt/ daß er mich in der er-

kannten
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[233/0265] Gebet eines jungen Predigers. hüte mich für Unmuth/ Irrthum und Aergerniß/ daß ich die wahre Lehre biß an mein letztes Ende oh- ne Scheu bekennen/ und endlich in der ewigen Selig- keit dich loben/ rühmen und preiſen möge/ Amen. Gebet eines jungen Predigers/ oder Subſtituten. OAllmächtiger GOtt/ Stiffter und Erhalter deiner wahren Kirche/ der du zu deſſen Pflege und Dienſt/ im alten Teſtament die Patriar- chen und Propheten/ im neuen Teſtament die Evan- geliſten und Apoſtel ohne Mittel beruffen haſt/ heu- tiges Tages aber durch Chriſtliche Kirch-Patronen/ mit Einſtimmung der gantzen Gemeine/ ſolches mit- telbar verrichteſt. Ich ſage dir unſterblichen Danck/ daß du mich zu einem vernünfftigen Menſchen ge- ſchaffen/ zum Erkäntniß deines Willens und Worts gebracht/ und mir von zarter Kindheit an getreue Zucht-und Lehrmeiſter gegeben/ welche mich in gu- ten Künſten/ Sprachen und Sitten treulich unter- richtet haben/ haſt auch deinen göttlichen Segen zu meinem Lernen und Studiren gegeben. Ja du wolthätiger GOtt! haſt über das mir die hohe Gna- de gethan/ und mich Unwürdigen am Abend der Welt in deinen geiſtlichen Weinberg beruffen/ daß ich darinnen treulich und fleißig arbeiten ſol. Ach lieber GOtt! du weiſſeſt mein Alter und Vermögen/ ich könte wol mit Jeremia ſagen: Ach HErr/ HErr/ ich taug nicht zu predigen/ denn ich bin zu jung. Aber es bleibt dabey: Wen GOtt ſchickt/ den macht er ge- ſchickt. Ich bitte dich demnach von gantzer Seelen/ du wolleſt mich zu dieſem hohen Amte auch geſchickt machen. Lege du dein Wort in meinen Mund/ und ſchencke mir deinen H. Geiſt/ daß er mich in der er- kannten P 5

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/265>, abgerufen am 24.11.2024.