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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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oder Sturm verlohren ist.
dahin gegeben unsern Feinden/ daß sie uns berauben/
gefangen halten und tödten/ wir sind zerstreuet wie
eine zerstreuete Heerde/ die die Löwen zuscheucht ha-
ben. Warumb verstössest du denn uns HErr/ und
zeuchst nicht aus unter unserm Heer? War umb stel-
lest du dich als ein Held/ der verzagt ist/ und als ein
Riese/ der nicht helffen kan? Du lässest uns fliehen
für unsern Feinden/ daß uns berauben/ die uns has-
sen/ du lässest uns aufffressen wie die Schafe. Er-
wecke dich HErr/ warumb schläffest du? Wache
auff/ und verstoß uns nicht so gar. Warumb ver-
bir gest du dein Antlitz/ vergissest unsers Elendes und
Dranges? Unsere Seele ist gebeuget zu der Erden/
unser Bauch klebet am Erdboden. Mache dich auff/
hilff uns/ und erlöse uns umb deiner Güte willen.
HErr allmächtiger GOtt/ du hast mit deiner Hand
die Heiden vertrieben/ und dein Volck eingesetzt/ du
hast die Völcker verderbet/ aber dein Volck hast du
ausgebreitet/ denn sie haben das Land nicht einge-
nommen durch ihr Schwerd/ und ihr Arm halff
ihnen nicht/ sondern deine Rechte/ dein Arm und
das Licht deines Angesichts/ denn du hattest Wolge-
fallen an ihnen. Tröste uns GOtt unser Heyland/
und laß ab von deiner Ungnade über uns. Zürne
nicht so sehr/ und gedencke nicht ewig der Sünden.
Siehe doch an/ daß wir alle dein Volck sind/ kehre
doch wieder zu uns/ und sey deinen Knechten gnädig.
Wilt du denn ewig zürnen/ und deinen Zorn gehen
lassen für und für? Wilt du uns denn nicht wieder
er qvicken/ daß sich dein Volck über dir freuen möge?
Wo ist deine vorige Gnade? HErr/ erzeige uns dei-
ne Gnade/ und hilff uns/ warumb sollen sie sagen:
Er hat sie zu ihrem Unglück ausgeführet/ daß er
sie erwürget im Gebirge/ und vertilget sie von dem

Erdbo-

oder Sturm verlohren iſt.
dahin gegeben unſern Feinden/ daß ſie uns berauben/
gefangen halten und tödten/ wir ſind zerſtreuet wie
eine zerſtreuete Heerde/ die die Löwen zuſcheucht ha-
ben. Warumb verſtöſſeſt du denn uns HErr/ und
zeuchſt nicht aus unter unſerm Heer? War umb ſtel-
leſt du dich als ein Held/ der verzagt iſt/ und als ein
Rieſe/ der nicht helffen kan? Du läſſeſt uns fliehen
für unſern Feinden/ daß uns berauben/ die uns haſ-
ſen/ du läſſeſt uns aufffreſſen wie die Schafe. Er-
wecke dich HErr/ warumb ſchläffeſt du? Wache
auff/ und verſtoß uns nicht ſo gar. Warumb ver-
bir geſt du dein Antlitz/ vergiſſeſt unſers Elendes und
Dranges? Unſere Seele iſt gebeuget zu der Erden/
unſer Bauch klebet am Erdboden. Mache dich auff/
hilff uns/ und erlöſe uns umb deiner Güte willen.
HErr allmächtiger GOtt/ du haſt mit deiner Hand
die Heiden vertrieben/ und dein Volck eingeſetzt/ du
haſt die Völcker verderbet/ aber dein Volck haſt du
ausgebreitet/ denn ſie haben das Land nicht einge-
nommen durch ihr Schwerd/ und ihr Arm halff
ihnen nicht/ ſondern deine Rechte/ dein Arm und
das Licht deines Angeſichts/ denn du hatteſt Wolge-
fallen an ihnen. Tröſte uns GOtt unſer Heyland/
und laß ab von deiner Ungnade über uns. Zürne
nicht ſo ſehr/ und gedencke nicht ewig der Sünden.
Siehe doch an/ daß wir alle dein Volck ſind/ kehre
doch wieder zu uns/ und ſey deinen Knechten gnädig.
Wilt du denn ewig zürnen/ und deinen Zorn gehen
laſſen für und für? Wilt du uns denn nicht wieder
er qvicken/ daß ſich dein Volck über dir freuen möge?
Wo iſt deine vorige Gnade? HErr/ erzeige uns dei-
ne Gnade/ und hilff uns/ warumb ſollen ſie ſagen:
Er hat ſie zu ihrem Unglück ausgeführet/ daß er
ſie erwürget im Gebirge/ und vertilget ſie von dem

Erdbo-
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[299/0331] oder Sturm verlohren iſt. dahin gegeben unſern Feinden/ daß ſie uns berauben/ gefangen halten und tödten/ wir ſind zerſtreuet wie eine zerſtreuete Heerde/ die die Löwen zuſcheucht ha- ben. Warumb verſtöſſeſt du denn uns HErr/ und zeuchſt nicht aus unter unſerm Heer? War umb ſtel- leſt du dich als ein Held/ der verzagt iſt/ und als ein Rieſe/ der nicht helffen kan? Du läſſeſt uns fliehen für unſern Feinden/ daß uns berauben/ die uns haſ- ſen/ du läſſeſt uns aufffreſſen wie die Schafe. Er- wecke dich HErr/ warumb ſchläffeſt du? Wache auff/ und verſtoß uns nicht ſo gar. Warumb ver- bir geſt du dein Antlitz/ vergiſſeſt unſers Elendes und Dranges? Unſere Seele iſt gebeuget zu der Erden/ unſer Bauch klebet am Erdboden. Mache dich auff/ hilff uns/ und erlöſe uns umb deiner Güte willen. HErr allmächtiger GOtt/ du haſt mit deiner Hand die Heiden vertrieben/ und dein Volck eingeſetzt/ du haſt die Völcker verderbet/ aber dein Volck haſt du ausgebreitet/ denn ſie haben das Land nicht einge- nommen durch ihr Schwerd/ und ihr Arm halff ihnen nicht/ ſondern deine Rechte/ dein Arm und das Licht deines Angeſichts/ denn du hatteſt Wolge- fallen an ihnen. Tröſte uns GOtt unſer Heyland/ und laß ab von deiner Ungnade über uns. Zürne nicht ſo ſehr/ und gedencke nicht ewig der Sünden. Siehe doch an/ daß wir alle dein Volck ſind/ kehre doch wieder zu uns/ und ſey deinen Knechten gnädig. Wilt du denn ewig zürnen/ und deinen Zorn gehen laſſen für und für? Wilt du uns denn nicht wieder er qvicken/ daß ſich dein Volck über dir freuen möge? Wo iſt deine vorige Gnade? HErr/ erzeige uns dei- ne Gnade/ und hilff uns/ warumb ſollen ſie ſagen: Er hat ſie zu ihrem Unglück ausgeführet/ daß er ſie erwürget im Gebirge/ und vertilget ſie von dem Erdbo-

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/331>, abgerufen am 22.11.2024.