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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Trost wegen des Gebets Erhörung.
allem/ was du umb mich verdienet/ gethan und ge-
litten hast/ Amen.

Trost wegen des Gebets Erhörung.

D. Dimpel.

ACh/ warum schreyst du in mir/ liebe Seele/ und
sagest: Schreye ich zu dir/ so antwortest du mir
nicht/ trete ich herfür/ so achtest du nicht auff
mich/ du bist mir verwandelt in einen Grausamen;
Und abermal: Der HErr hat sich mit einer Wol-
cken verdeckt/ daß kein Gebet hindurch kan; Und zum
dritten mal: Mein Halß ist heischer/ das Gesicht ver-
gehet mir/ daß ich so lange muß harren auff meinen
GOtt. Ach/ halte doch deinem GOtt stille/ setze dich/
und werde doch nur eyferiger im Gebet/ und gläube
gewiß/ daß dein GOtt wol werde kommen/ und dich
zu rechter Zeit erhören/ er will nur deinen Glauben
probiren; Denn wenn er dich gleich zur Stunde er-
hörte/ so gläubtestu billich an Ihn; wenn er aber mit
seiner Hülffe verzeucht/ da ists eine Kunst an Ihn
gläuben. Er hält dich auff mit der Erhörung/ da-
mit wil er dich lehren im Gebet anhalten; Hülffe er
dir bald/ so würdest du auch bald auffhören mit be-
ten. Zudem frage dich selbst/ wie du es mit GOtt
gemacht? Wie lange hat er dir zugeruffen/ aber du
hast nicht hören wollen? Wie käme denn nun GOtt
darzu/ daß er dich alsobald hören solte? Derhalden
so erkenne deine Sünde/ und hebe heilige Hände auff
zu GOtt/ ruffe ihn an im Glauben und kindlicher
Zuversicht. Wenn es auch gleich währete biß in die
Nacht/ und wieder an den Morgen/ so zweiffele
dennoch nicht an seiner Hülffe und Erhörung/
denn die wird und muß kommen/ und kan nicht
aussen bleiben. Dein GOTT ist ja ein war-
hafftiger GOtt/ und nicht ein Mensch/ daß er lüge/

oder
A 3

Troſt wegen des Gebets Erhörung.
allem/ was du umb mich verdienet/ gethan und ge-
litten haſt/ Amen.

Troſt wegen des Gebets Erhörung.

D. Dimpel.

ACh/ warum ſchreyſt du in mir/ liebe Seele/ uñ
ſageſt: Schreye ich zu dir/ ſo antworteſt du mir
nicht/ trete ich herfür/ ſo achteſt du nicht auff
mich/ du biſt mir verwandelt in einen Grauſamen;
Und abermal: Der HErr hat ſich mit einer Wol-
cken verdeckt/ daß kein Gebet hindurch kan; Und zum
dritten mal: Mein Halß iſt heiſcher/ das Geſicht ver-
gehet mir/ daß ich ſo lange muß harren auff meinen
GOtt. Ach/ halte doch deinem GOtt ſtille/ ſetze dich/
und werde doch nur eyferiger im Gebet/ und gläube
gewiß/ daß dein GOtt wol werde kommen/ und dich
zu rechter Zeit erhören/ er will nur deinen Glauben
probiren; Denn wenn er dich gleich zur Stunde er-
hörte/ ſo gläubteſtu billich an Ihn; wenn er aber mit
ſeiner Hülffe verzeucht/ da iſts eine Kunſt an Ihn
gläuben. Er hält dich auff mit der Erhörung/ da-
mit wil er dich lehren im Gebet anhalten; Hülffe er
dir bald/ ſo würdeſt du auch bald auffhören mit be-
ten. Zudem frage dich ſelbſt/ wie du es mit GOtt
gemacht? Wie lange hat er dir zugeruffen/ aber du
haſt nicht hören wollen? Wie käme denn nun GOtt
darzu/ daß er dich alſobald hören ſolte? Derhalden
ſo erkenne deine Sünde/ und hebe heilige Hände auff
zu GOtt/ ruffe ihn an im Glauben und kindlicher
Zuverſicht. Wenn es auch gleich währete biß in die
Nacht/ und wieder an den Morgen/ ſo zweiffele
dennoch nicht an ſeiner Hülffe und Erhörung/
denn die wird und muß kommen/ und kan nicht
auſſen bleiben. Dein GOTT iſt ja ein war-
hafftiger GOtt/ und nicht ein Menſch/ daß er lüge/

oder
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[5/0035] Troſt wegen des Gebets Erhörung. allem/ was du umb mich verdienet/ gethan und ge- litten haſt/ Amen. Troſt wegen des Gebets Erhörung. D. Dimpel. ACh/ warum ſchreyſt du in mir/ liebe Seele/ uñ ſageſt: Schreye ich zu dir/ ſo antworteſt du mir nicht/ trete ich herfür/ ſo achteſt du nicht auff mich/ du biſt mir verwandelt in einen Grauſamen; Und abermal: Der HErr hat ſich mit einer Wol- cken verdeckt/ daß kein Gebet hindurch kan; Und zum dritten mal: Mein Halß iſt heiſcher/ das Geſicht ver- gehet mir/ daß ich ſo lange muß harren auff meinen GOtt. Ach/ halte doch deinem GOtt ſtille/ ſetze dich/ und werde doch nur eyferiger im Gebet/ und gläube gewiß/ daß dein GOtt wol werde kommen/ und dich zu rechter Zeit erhören/ er will nur deinen Glauben probiren; Denn wenn er dich gleich zur Stunde er- hörte/ ſo gläubteſtu billich an Ihn; wenn er aber mit ſeiner Hülffe verzeucht/ da iſts eine Kunſt an Ihn gläuben. Er hält dich auff mit der Erhörung/ da- mit wil er dich lehren im Gebet anhalten; Hülffe er dir bald/ ſo würdeſt du auch bald auffhören mit be- ten. Zudem frage dich ſelbſt/ wie du es mit GOtt gemacht? Wie lange hat er dir zugeruffen/ aber du haſt nicht hören wollen? Wie käme denn nun GOtt darzu/ daß er dich alſobald hören ſolte? Derhalden ſo erkenne deine Sünde/ und hebe heilige Hände auff zu GOtt/ ruffe ihn an im Glauben und kindlicher Zuverſicht. Wenn es auch gleich währete biß in die Nacht/ und wieder an den Morgen/ ſo zweiffele dennoch nicht an ſeiner Hülffe und Erhörung/ denn die wird und muß kommen/ und kan nicht auſſen bleiben. Dein GOTT iſt ja ein war- hafftiger GOtt/ und nicht ein Menſch/ daß er lüge/ oder A 3

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/35>, abgerufen am 24.11.2024.