Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet Christlicher Eheleute/ gen spüren/ und in aller Gottseligkeit mit einanderleben/ und endlich durch deinen Sohn JESUM Christum ewig selig werden/ Amen. Gebet Christlicher Eheleute/ die einander lieb haben/ und doch nicht ohne Creutz leben. M. Möller. ACh mein HErr JEsu Christe/ du heiliger Stiff- Ehe-
Gebet Chriſtlicher Eheleute/ gen ſpüren/ und in aller Gottſeligkeit mit einanderleben/ und endlich durch deinen Sohn JESUM Chriſtum ewig ſelig werden/ Amen. Gebet Chriſtlicher Eheleute/ die einander lieb haben/ und doch nicht ohne Creutz leben. M. Möller. ACh mein HErꝛ JEſu Chriſte/ du heiliger Stiff- Ehe-
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Gebet Chriſtlicher Eheleute/
gen ſpüren/ und in aller Gottſeligkeit mit einander
leben/ und endlich durch deinen Sohn JESUM
Chriſtum ewig ſelig werden/ Amen.
Gebet Chriſtlicher Eheleute/ die einander
lieb haben/ und doch nicht ohne Creutz
leben.
M. Möller.
ACh mein HErꝛ JEſu Chriſte/ du heiliger Stiff-
ter und Verehrer des heiligen Eheſtandes/ frey-
lich iſt dieſer heilige Stand noch heute ein liebli-
ches Paradieß-Weſen/ dariñen zwey gottſelige Her-
tzen in rechter Paradieß-Liebe gegen einander ent-
brennen/ und rechte Paradieß-Freude an einander/
und an ihꝛen Ehe-Pfläntzlein haben. Und ob du wol/
mein GOtt/ dieſen Stand alsbald im Paradieß un-
ter das Creutz gethan haſt/ umb der Sünde willen/
haſt du ihnen doch auch den rechten Paradieß-Troſt
mit heraus in dieſes Elend gegeben. Es iſt wol/ mein
HErr/ ein geringes Wörtlein: Sie haben nicht
Wein/ aber es begreifft viel Creutz/ viel Mangel/ viel
Noth und Schmertzen. Ja das nicht haben
dringet und ängſtet den heiligen Eheſtand/ und
plaget Chriſtliche Eheleute ſehr; Denn ſo gehet es:
Wir haben nicht Nahrung/ wir haben nicht Geld/
wir haben nicht Kleider/ wir haben nicht Herberge/
wir haben nicht Geſundheit/ nicht Friede/ nicht zu
zahlen/ und iſt bey vielen des Mangels kein Ende. Ja/
mein GOtt/ offt machen auch Eheleute einander ſel-
ber viel Creutz/ wenn offt eins dem andern nicht reich
genug/ nicht ſchön genug/ nicht höflich genug iſt; Weñ
eins des andern Weiſe nicht wil kennen/ einander
nichts zu gute halten/ deutet alles zum ärgſten/ eines
hertzet ſich mit des andern Weibe/ das andere mit des
andern Manne. O des groſſen Creutzes! Ach HErr
mein Heyland/ es hat dir ja alſo gefallen/ daß unſer
Ehe-
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