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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet und Dancksagung zu GOtt
(welches viel hundert/ ja tausend Ehelichen nicht ge-
schicht/ auch in währender solcher langer Ehe reich-
lich an Leib und Seel gesegnet. Und ob wir wol oh-
ne vielfältiges Haus-Creutz nicht gewest sind/ (wie
denn der Ehestand ein Creutzstand ist/) so bist du
uns doch noch allezeit väterlich beygestanden/ mit
dem Schutz deines starcken Armes erhalten/ und
durch die lieben Engelein dem Asmodi und Ehe-
Teuffel gesteuret/ das Wasser der Trübseligkeit in
guten süssen Wein und Freude gekehret. Es ist
HErr/ deine Güte/ daß wir nicht längst aus sind/ du
hast gehoben/ du hast getragen biß in unser hohes Al-
ter/ biß wir grau worden. O himmlischer Vater!
dir sey ewig Lob und Danck gesagt für allen deinen
reichen Segen: Jnsonderheit aber/ daß du uns an
einem solchen Ort hast wohnen lassen/ da wir dein
heiliges seligmachendes Wort unverhindert hören
können: Hast uns mit gehorsamen Kindern gese-
gnet/ und bey denselben so lang im Leben erhal[t]en/
biß sie aus gesteuret und unterbracht worden. Ja
du hast uns auch lange Zeit den erwündschten Frie-
den gegönnet/ daß wir unter demselben/ durch dei-
nen Segen/ haben etwas fürsparen können. Da
uns auch zu Zeiten in Theurung/ Kriegs-Pressu-
ren/ oder Verfolgung/ in Wasser und Feuersnoth
etwas/ ja alles/ auffgangen/ verdorben und genom-
men worden/ hast du doch immerzu deine milde
Hand wieder gegen uns auffgethan/ und ander-
werts/ wie den lieben Job/ gesegnet/ wie du denn al-
lezeit so viel hast/ daß du kanst wieder geben/ was du
nehmen lässest. Wie sollen wir aber dem HErrn
vergelten alle seine Wolthaten/ die er uns gethan
hat und noch thut? Wir wollen den heilsamen Kelch
nehmen/ und des HErrn Nahmen predigen: Wir

wollen

Gebet und Danckſagung zu GOtt
(welches viel hundert/ ja tauſend Ehelichen nicht ge-
ſchicht/ auch in währender ſolcher langer Ehe reich-
lich an Leib und Seel geſegnet. Und ob wir wol oh-
ne vielfältiges Haus-Creutz nicht geweſt ſind/ (wie
denn der Eheſtand ein Creutzſtand iſt/) ſo biſt du
uns doch noch allezeit väterlich beygeſtanden/ mit
dem Schutz deines ſtarcken Armes erhalten/ und
durch die lieben Engelein dem Aſmodi und Ehe-
Teuffel geſteuret/ das Waſſer der Trübſeligkeit in
guten ſüſſen Wein und Freude gekehret. Es iſt
HErr/ deine Güte/ daß wir nicht längſt aus ſind/ du
haſt gehoben/ du haſt getragen biß in unſer hohes Al-
ter/ biß wir grau worden. O himmliſcher Vater!
dir ſey ewig Lob und Danck geſagt für allen deinen
reichen Segen: Jnſonderheit aber/ daß du uns an
einem ſolchen Ort haſt wohnen laſſen/ da wir dein
heiliges ſeligmachendes Wort unverhindert hören
können: Haſt uns mit gehorſamen Kindern geſe-
gnet/ und bey denſelben ſo lang im Leben erhal[t]en/
biß ſie aus geſteuret und unterbracht worden. Ja
du haſt uns auch lange Zeit den erwündſchten Frie-
den gegönnet/ daß wir unter demſelben/ durch dei-
nen Segen/ haben etwas fürſparen können. Da
uns auch zu Zeiten in Theurung/ Kriegs-Preſſu-
ren/ oder Verfolgung/ in Waſſer und Feuersnoth
etwas/ ja alles/ auffgangen/ verdorben und genom-
men worden/ haſt du doch immerzu deine milde
Hand wieder gegen uns auffgethan/ und ander-
werts/ wie den lieben Job/ geſegnet/ wie du denn al-
lezeit ſo viel haſt/ daß du kanſt wieder geben/ was du
nehmen läſſeſt. Wie ſollen wir aber dem HErrn
vergelten alle ſeine Wolthaten/ die er uns gethan
hat und noch thut? Wir wollen den heilſamen Kelch
nehmen/ und des HErrn Nahmen predigen: Wir

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[440/0472] Gebet und Danckſagung zu GOtt (welches viel hundert/ ja tauſend Ehelichen nicht ge- ſchicht/ auch in währender ſolcher langer Ehe reich- lich an Leib und Seel geſegnet. Und ob wir wol oh- ne vielfältiges Haus-Creutz nicht geweſt ſind/ (wie denn der Eheſtand ein Creutzſtand iſt/) ſo biſt du uns doch noch allezeit väterlich beygeſtanden/ mit dem Schutz deines ſtarcken Armes erhalten/ und durch die lieben Engelein dem Aſmodi und Ehe- Teuffel geſteuret/ das Waſſer der Trübſeligkeit in guten ſüſſen Wein und Freude gekehret. Es iſt HErr/ deine Güte/ daß wir nicht längſt aus ſind/ du haſt gehoben/ du haſt getragen biß in unſer hohes Al- ter/ biß wir grau worden. O himmliſcher Vater! dir ſey ewig Lob und Danck geſagt für allen deinen reichen Segen: Jnſonderheit aber/ daß du uns an einem ſolchen Ort haſt wohnen laſſen/ da wir dein heiliges ſeligmachendes Wort unverhindert hören können: Haſt uns mit gehorſamen Kindern geſe- gnet/ und bey denſelben ſo lang im Leben erhalten/ biß ſie aus geſteuret und unterbracht worden. Ja du haſt uns auch lange Zeit den erwündſchten Frie- den gegönnet/ daß wir unter demſelben/ durch dei- nen Segen/ haben etwas fürſparen können. Da uns auch zu Zeiten in Theurung/ Kriegs-Preſſu- ren/ oder Verfolgung/ in Waſſer und Feuersnoth etwas/ ja alles/ auffgangen/ verdorben und genom- men worden/ haſt du doch immerzu deine milde Hand wieder gegen uns auffgethan/ und ander- werts/ wie den lieben Job/ geſegnet/ wie du denn al- lezeit ſo viel haſt/ daß du kanſt wieder geben/ was du nehmen läſſeſt. Wie ſollen wir aber dem HErrn vergelten alle ſeine Wolthaten/ die er uns gethan hat und noch thut? Wir wollen den heilſamen Kelch nehmen/ und des HErrn Nahmen predigen: Wir wollen

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/472>, abgerufen am 22.11.2024.