Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Dancksagung für die geistliche dern daß sie heilig sey/ unsträflich/ rein und vollkom-men. Rein hast du uns mit deinem Blut gewaschen/ denn deine Reinigung ist vollkommen/ daß kein Sündfleck ist überblieben. Hast uns auch mit dir durch den H. Geist vereiniget/ und zu einem Leibe verbunden/ und vereinigest uns auch mit dir durch das heilige Nachtmahl/ durch Niessung deines heili- gen Leibes und Blutes/ damit du dich uns gar zu ei- gen giebest/ dein Leben/ deinen Geist/ dein Fleisch und Blut/ ja deine Gottheit und Menschheit ist unser/ der gantze Christus ist unser eigen/ und du wilt in uns seyn/ und wir sollen in dir seyn/ du hast aus grosser Liebe deinen heil. Leib und Blut für uns geopffert am Creutze/ weil du uns einmahl lieb gewonnen/ so hast du so eine beständige Liebe gegen uns/ die stär- cker ist denn der Todt/ dein Eyfer ist fest wie die Höl- le/ ihre Gluth ist feurig/ und eine Flamme des HErrn/ daß auch viel Wasser nicht mögen diese Liebe außle- schen/ noch die Ströme ersäuffen/ und wenn einer alles Gut in seinem Hause umb diese Liebe geben wolte/ so gilt es alles nicht. Ach mein Freund/ wie freudig ist dein Hertz/ wie wacker ist deine Liebe/ da ist die Stimme meines Freundes/ siehe Er kommet und hüpffet auff den Bergen/ und springet auff den Hügeln/ mein Freund ist gleich einem Rehe oder jun- gen Hirsch/ mein Freund ist weiß und roth/ außer- kohren unter viel tausenden/ sein Häupt ist wie das feineste Gold/ seine Backen wie die wachsenden Würtz-Gärtlein/ seine Lippen sind wie Rosen/ die mit fliessenden Myrrhen trieffen/ seine Hände sind wie die güldene Ringen voller Türckis/ sein Leib ist wie ein Elffenb ein mit Saphiren geschmücket/ seine Beine sind wie Marmor-Seulen/ gegründet auff güldenen Füssen. Ach du allerschönster Bräuti- gam/
Danckſagung für die geiſtliche dern daß ſie heilig ſey/ unſträflich/ rein und vollkom-men. Rein haſt du uns mit deinem Blut gewaſchen/ denn deine Reinigung iſt vollkommen/ daß kein Sündfleck iſt überblieben. Haſt uns auch mit dir durch den H. Geiſt vereiniget/ und zu einem Leibe verbunden/ und vereinigeſt uns auch mit dir durch das heilige Nachtmahl/ durch Nieſſung deines heili- gen Leibes und Blutes/ damit du dich uns gar zu ei- gen giebeſt/ dein Leben/ deinen Geiſt/ dein Fleiſch und Blut/ ja deine Gottheit und Menſchheit iſt unſer/ der gantze Chriſtus iſt unſer eigen/ und du wilt in uns ſeyn/ und wir ſollen in dir ſeyn/ du haſt aus groſſer Liebe deinen heil. Leib und Blut für uns geopffert am Creutze/ weil du uns einmahl lieb gewonnen/ ſo haſt du ſo eine beſtändige Liebe gegen uns/ die ſtär- cker iſt denn der Todt/ dein Eyfer iſt feſt wie die Höl- le/ ihre Gluth iſt feurig/ und eine Flamme des HErꝛn/ daß auch viel Waſſer nicht mögen dieſe Liebe außle- ſchen/ noch die Ströme erſäuffen/ und wenn einer alles Gut in ſeinem Hauſe umb dieſe Liebe geben wolte/ ſo gilt es alles nicht. Ach mein Freund/ wie freudig iſt dein Hertz/ wie wacker iſt deine Liebe/ da iſt die Stimme meines Freundes/ ſiehe Er kommet und hüpffet auff den Bergen/ und ſpringet auff den Hügeln/ mein Freund iſt gleich einem Rehe oder jun- gen Hirſch/ mein Freund iſt weiß und roth/ außer- kohren unter viel tauſenden/ ſein Häupt iſt wie das feineſte Gold/ ſeine Backen wie die wachſenden Würtz-Gärtlein/ ſeine Lippen ſind wie Roſen/ die mit flieſſenden Myrrhen trieffen/ ſeine Hände ſind wie die güldene Ringen voller Türckis/ ſein Leib iſt wie ein Elffenb ein mit Saphiren geſchmücket/ ſeine Beine ſind wie Marmor-Seulen/ gegründet auff güldenen Füſſen. Ach du allerſchönſter Bräuti- gam/
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Danckſagung für die geiſtliche
dern daß ſie heilig ſey/ unſträflich/ rein und vollkom-
men. Rein haſt du uns mit deinem Blut gewaſchen/
denn deine Reinigung iſt vollkommen/ daß kein
Sündfleck iſt überblieben. Haſt uns auch mit dir
durch den H. Geiſt vereiniget/ und zu einem Leibe
verbunden/ und vereinigeſt uns auch mit dir durch
das heilige Nachtmahl/ durch Nieſſung deines heili-
gen Leibes und Blutes/ damit du dich uns gar zu ei-
gen giebeſt/ dein Leben/ deinen Geiſt/ dein Fleiſch und
Blut/ ja deine Gottheit und Menſchheit iſt unſer/ der
gantze Chriſtus iſt unſer eigen/ und du wilt in uns
ſeyn/ und wir ſollen in dir ſeyn/ du haſt aus groſſer
Liebe deinen heil. Leib und Blut für uns geopffert
am Creutze/ weil du uns einmahl lieb gewonnen/ ſo
haſt du ſo eine beſtändige Liebe gegen uns/ die ſtär-
cker iſt denn der Todt/ dein Eyfer iſt feſt wie die Höl-
le/ ihre Gluth iſt feurig/ und eine Flamme des HErꝛn/
daß auch viel Waſſer nicht mögen dieſe Liebe außle-
ſchen/ noch die Ströme erſäuffen/ und wenn einer
alles Gut in ſeinem Hauſe umb dieſe Liebe geben
wolte/ ſo gilt es alles nicht. Ach mein Freund/ wie
freudig iſt dein Hertz/ wie wacker iſt deine Liebe/ da
iſt die Stimme meines Freundes/ ſiehe Er kommet
und hüpffet auff den Bergen/ und ſpringet auff den
Hügeln/ mein Freund iſt gleich einem Rehe oder jun-
gen Hirſch/ mein Freund iſt weiß und roth/ außer-
kohren unter viel tauſenden/ ſein Häupt iſt wie das
feineſte Gold/ ſeine Backen wie die wachſenden
Würtz-Gärtlein/ ſeine Lippen ſind wie Roſen/ die
mit flieſſenden Myrrhen trieffen/ ſeine Hände ſind
wie die güldene Ringen voller Türckis/ ſein Leib iſt
wie ein Elffenb ein mit Saphiren geſchmücket/ ſeine
Beine ſind wie Marmor-Seulen/ gegründet auff
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gam/
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