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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet auff die Himmelfahrt Christi.
wirst du auch in den Wolcken des Himmels wieder
kommen/ zu richten die Lebendigen und die Todten.
Lieber Heyland/ du bist am Ufer/ wir sind noch auff
dem wilden Meer/ du bist im Siege/ wir sind noch
im Streit: Gib uns deine Gnade/ daß wir dir mit
unserm Hertzen und Gedancken fleißig nachsehen/
auff daß unser Hertz sey/ wo unser Schatz ist/ laß uns
alles Weltliche mit Füssen treten/ damit wir uns zu
dir in die Höhe mit hertzlichem Gebet/ Seufftzen und
Flügeln des wahren Glaubens schwingen können.
Wir gläuben und trösten uns ja festiglich/ weil du
gen Himmel gefahren als unser Haupt/ du werdest
uns/ als deine liebe Glieder/ nicht hier im Elend las-
sen/ sondern endlich/ wenn wir unsern Lauff durch
deine Hülffe verrichtet/ und in wahrem Glauben
beschlossen/ auch zu dir nehmen: Denn du hast ja dei-
nem himmlischen Vater für deinem heiligen Leyden
so inbrünstig gebeten und gesaget: Du wollest/ daß/
wo du bist/ auch die bey dir seyn/ die Er dir gegeben
hat/ auff daß sie deine Herrligkeit sehen. Und weil
du nicht allein zu deinem/ sondern auch zu unserm
Vater auffgehoben bist/ und deinen lieben Jüngern
und uns versprochen/ da du sagest: Ich wil wieder
kommen/ und euch zu mir nehmen/ daß ihr seyd/ wo
ich bin/ so erfülle deine tröstliche Zusage/ lieber Erlö-
ser/ und hole uns bald zu dir/ denn uns verlanget von
Hertzen nach dir. Wir wolten zwar itzt bald lieber
bey dir in unserm himmlischen Vaterlande seyn/ als
in dieser elenden Pilgramschafft länger wallen/
wir wolten unsere irrdische Hütten gerne ablegen/
denn wir sehnen uns nach unser Behausung/ die im
Himmel ist/ und daß das Sterbliche vom Leben ver-
schlungen würde/ und wir daheim bey dir wären: wir
sagen alle Tage mit David: Wenn werden wir da-

hin

Gebet auff die Himmelfahrt Chriſti.
wirſt du auch in den Wolcken des Himmels wieder
kommen/ zu richten die Lebendigen und die Todten.
Lieber Heyland/ du biſt am Ufer/ wir ſind noch auff
dem wilden Meer/ du biſt im Siege/ wir ſind noch
im Streit: Gib uns deine Gnade/ daß wir dir mit
unſerm Hertzen und Gedancken fleißig nachſehen/
auff daß unſer Hertz ſey/ wo unſer Schatz iſt/ laß uns
alles Weltliche mit Füſſen treten/ damit wir uns zu
dir in die Höhe mit hertzlichem Gebet/ Seufftzen und
Flügeln des wahren Glaubens ſchwingen können.
Wir gläuben und tröſten uns ja feſtiglich/ weil du
gen Himmel gefahren als unſer Haupt/ du werdeſt
uns/ als deine liebe Glieder/ nicht hier im Elend laſ-
ſen/ ſondern endlich/ wenn wir unſern Lauff durch
deine Hülffe verrichtet/ und in wahrem Glauben
beſchloſſen/ auch zu dir nehmen: Denn du haſt ja dei-
nem himmliſchen Vater für deinem heiligen Leyden
ſo inbrünſtig gebeten und geſaget: Du wolleſt/ daß/
wo du biſt/ auch die bey dir ſeyn/ die Er dir gegeben
hat/ auff daß ſie deine Herrligkeit ſehen. Und weil
du nicht allein zu deinem/ ſondern auch zu unſerm
Vater auffgehoben biſt/ und deinen lieben Jüngern
und uns verſprochen/ da du ſageſt: Ich wil wieder
kommen/ und euch zu mir nehmen/ daß ihr ſeyd/ wo
ich bin/ ſo erfülle deine tröſtliche Zuſage/ lieber Erlö-
ſer/ und hole uns bald zu dir/ denn uns verlanget von
Hertzen nach dir. Wir wolten zwar itzt bald lieber
bey dir in unſerm himmliſchen Vaterlande ſeyn/ als
in dieſer elenden Pilgramſchafft länger wallen/
wir wolten unſere irrdiſche Hütten gerne ablegen/
denn wir ſehnen uns nach unſer Behauſung/ die im
Himmel iſt/ und daß das Sterbliche vom Leben ver-
ſchlungen würde/ und wir daheim bey dir wärẽ: wir
ſagen alle Tage mit David: Wenn werden wir da-

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[680/0716] Gebet auff die Himmelfahrt Chriſti. wirſt du auch in den Wolcken des Himmels wieder kommen/ zu richten die Lebendigen und die Todten. Lieber Heyland/ du biſt am Ufer/ wir ſind noch auff dem wilden Meer/ du biſt im Siege/ wir ſind noch im Streit: Gib uns deine Gnade/ daß wir dir mit unſerm Hertzen und Gedancken fleißig nachſehen/ auff daß unſer Hertz ſey/ wo unſer Schatz iſt/ laß uns alles Weltliche mit Füſſen treten/ damit wir uns zu dir in die Höhe mit hertzlichem Gebet/ Seufftzen und Flügeln des wahren Glaubens ſchwingen können. Wir gläuben und tröſten uns ja feſtiglich/ weil du gen Himmel gefahren als unſer Haupt/ du werdeſt uns/ als deine liebe Glieder/ nicht hier im Elend laſ- ſen/ ſondern endlich/ wenn wir unſern Lauff durch deine Hülffe verrichtet/ und in wahrem Glauben beſchloſſen/ auch zu dir nehmen: Denn du haſt ja dei- nem himmliſchen Vater für deinem heiligen Leyden ſo inbrünſtig gebeten und geſaget: Du wolleſt/ daß/ wo du biſt/ auch die bey dir ſeyn/ die Er dir gegeben hat/ auff daß ſie deine Herrligkeit ſehen. Und weil du nicht allein zu deinem/ ſondern auch zu unſerm Vater auffgehoben biſt/ und deinen lieben Jüngern und uns verſprochen/ da du ſageſt: Ich wil wieder kommen/ und euch zu mir nehmen/ daß ihr ſeyd/ wo ich bin/ ſo erfülle deine tröſtliche Zuſage/ lieber Erlö- ſer/ und hole uns bald zu dir/ denn uns verlanget von Hertzen nach dir. Wir wolten zwar itzt bald lieber bey dir in unſerm himmliſchen Vaterlande ſeyn/ als in dieſer elenden Pilgramſchafft länger wallen/ wir wolten unſere irrdiſche Hütten gerne ablegen/ denn wir ſehnen uns nach unſer Behauſung/ die im Himmel iſt/ und daß das Sterbliche vom Leben ver- ſchlungen würde/ und wir daheim bey dir wärẽ: wir ſagen alle Tage mit David: Wenn werden wir da- hin

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/716>, abgerufen am 22.11.2024.