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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Umb den gemeinen Friede.
Dreyeinigkeit bey dir ist der höchste Friede. Laß uns
anschauen den schönen Friede/ welcher unter den hei-
ligen Engeln ist/ laß uns anschauen die Einigkeit al-
ler gläubigen Glieder der heiligen/ Christlichen Kir-
chen/ unter dem einigen Häupt unserm HErrn Je-
su Christo/ unserm Friede-Fürsten. Laß alle Men-
schen bedencken den schönen Segen/ den du verheis-
sen hast: Selig sind die Friedfertigen/ sie werden
GOttes Kinder heissen/ selig sind die Sanfftmüti-
gen/ sie werden das Erdreich besitzen/ diesen Segen
lasse über uns walten/ biß wir endlich in den ewigen
Frieden auffgenommen werden/ durch JEsum
Christum unsern HErrn/ Amen.

Gebet umb Frieden.

D. J. Stegm.

ODu himmlischer Stiffter des Friedes/ gib uns
wieder deinen güldenen Frieden/ schaue doch
und siehe/ wie es in der Welt so übel zugehet/
es ist alles mit Krieg überschwemmet/ deine Chri-
stenheit ist allenthalben in grosser Noth/ was haben
wir doch anders zu gewarten in diesem Leben/ als
Grämen und Trauren unser Lebenlang/ an einer
Seiten befahret man sich des Schwerds/ an der an-
dern Seiten des jehlingen Todes/ Sonne und Won-
ne ist untergangen auff Erden/ der Orion des lieben
Friedens leuchtet nicht mehr in der Welt/ und der
Morgenstern der Gerechtigkeit gehet dunckel auff/
in frommer Christen Hertzen ists finster für trauri-
ger Bangigkeit/ daß aller Glantz des Feuers/ und
alles Liecht der Sternen solche elende Nacht des
Hertzens zu erleuchten vergeblich ist. O der Trübse-
ligkeit! Wollen ja ihr viel solche Noth nicht behertzi-
gen/ solchen Jammer nicht betrauren/ solch Hertzleid
nicht in Obacht nehmen; Ach so muß doch meine See-
le weinen über solcher Hartnäckigkeit/ und meine

Augen

Umb den gemeinen Friede.
Dreyeinigkeit bey dir iſt der höchſte Friede. Laß uns
anſchauen den ſchönen Friede/ welcher unter den hei-
ligen Engeln iſt/ laß uns anſchauen die Einigkeit al-
ler gläubigen Glieder der heiligen/ Chriſtlichen Kir-
chen/ unter dem einigen Häupt unſerm HErrn Je-
ſu Chriſto/ unſerm Friede-Fürſten. Laß alle Men-
ſchen bedencken den ſchönen Segen/ den du verheiſ-
ſen haſt: Selig ſind die Friedfertigen/ ſie werden
GOttes Kinder heiſſen/ ſelig ſind die Sanfftmüti-
gen/ ſie werden das Erdreich beſitzen/ dieſen Segen
laſſe über uns walten/ biß wir endlich in den ewigen
Frieden auffgenommen werden/ durch JEſum
Chriſtum unſern HErrn/ Amen.

Gebet umb Frieden.

D. J. Stegm.

ODu himmliſcher Stiffter des Friedes/ gib uns
wieder deinen güldenen Frieden/ ſchaue doch
und ſiehe/ wie es in der Welt ſo übel zugehet/
es iſt alles mit Krieg überſchwemmet/ deine Chri-
ſtenheit iſt allenthalben in groſſer Noth/ was haben
wir doch anders zu gewarten in dieſem Leben/ als
Grämen und Trauren unſer Lebenlang/ an einer
Seiten befahret man ſich des Schwerds/ an der an-
dern Seiten des jehlingen Todes/ Sonne und Won-
ne iſt untergangen auff Erden/ der Orion des lieben
Friedens leuchtet nicht mehr in der Welt/ und der
Morgenſtern der Gerechtigkeit gehet dunckel auff/
in frommer Chriſten Hertzen iſts finſter für trauri-
ger Bangigkeit/ daß aller Glantz des Feuers/ und
alles Liecht der Sternen ſolche elende Nacht des
Hertzens zu erleuchten vergeblich iſt. O der Trübſe-
ligkeit! Wollen ja ihr viel ſolche Noth nicht behertzi-
gen/ ſolchen Jammer nicht betrauren/ ſolch Hertzleid
nicht in Obacht nehmen; Ach ſo muß doch meine See-
le weinen über ſolcher Hartnäckigkeit/ und meine

Augen
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[796/0834] Umb den gemeinen Friede. Dreyeinigkeit bey dir iſt der höchſte Friede. Laß uns anſchauen den ſchönen Friede/ welcher unter den hei- ligen Engeln iſt/ laß uns anſchauen die Einigkeit al- ler gläubigen Glieder der heiligen/ Chriſtlichen Kir- chen/ unter dem einigen Häupt unſerm HErrn Je- ſu Chriſto/ unſerm Friede-Fürſten. Laß alle Men- ſchen bedencken den ſchönen Segen/ den du verheiſ- ſen haſt: Selig ſind die Friedfertigen/ ſie werden GOttes Kinder heiſſen/ ſelig ſind die Sanfftmüti- gen/ ſie werden das Erdreich beſitzen/ dieſen Segen laſſe über uns walten/ biß wir endlich in den ewigen Frieden auffgenommen werden/ durch JEſum Chriſtum unſern HErrn/ Amen. Gebet umb Frieden. D. J. Stegm. ODu himmliſcher Stiffter des Friedes/ gib uns wieder deinen güldenen Frieden/ ſchaue doch und ſiehe/ wie es in der Welt ſo übel zugehet/ es iſt alles mit Krieg überſchwemmet/ deine Chri- ſtenheit iſt allenthalben in groſſer Noth/ was haben wir doch anders zu gewarten in dieſem Leben/ als Grämen und Trauren unſer Lebenlang/ an einer Seiten befahret man ſich des Schwerds/ an der an- dern Seiten des jehlingen Todes/ Sonne und Won- ne iſt untergangen auff Erden/ der Orion des lieben Friedens leuchtet nicht mehr in der Welt/ und der Morgenſtern der Gerechtigkeit gehet dunckel auff/ in frommer Chriſten Hertzen iſts finſter für trauri- ger Bangigkeit/ daß aller Glantz des Feuers/ und alles Liecht der Sternen ſolche elende Nacht des Hertzens zu erleuchten vergeblich iſt. O der Trübſe- ligkeit! Wollen ja ihr viel ſolche Noth nicht behertzi- gen/ ſolchen Jammer nicht betrauren/ ſolch Hertzleid nicht in Obacht nehmen; Ach ſo muß doch meine See- le weinen über ſolcher Hartnäckigkeit/ und meine Augen

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 796. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/834>, abgerufen am 22.11.2024.