Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Gebet um Christliche Danckbarkeit.
wegen meiner Undanck barkeit/ alle deine Gaben/
leibliche und geistliche/ wieder zu nehmen/ denn es ist
dein Gut. Aber vergib mir solche grosse Undanckbar-
keit/ und wende von mir die Straffe/ die du dräuest/
daß das Böse vom Hause des Undanckbarn nicht
lassen sol/ und gib mir ein verständiges/ danckbares
Hertz/ daß ich erkennen möge/ du seyst der Brunn
und Ursprung aller guten Gaben/ und daß ich ohne
dich nichts bin/ denn ein todter lebloser Schatte in al-
lem meinem Thun. Ach wie hertzlich haben dir alle
deine Heiligen gedancket und gesaget: Das ist ein
köstlich Ding dem HErrn dancken/ und deinen Nah-
men loben/ du Allerhöchster. Darumb/ so wil ich dir
auch ein Freuden-Opffer thun/ und deinem Nah-
men dancken/ daß er so tröstlich ist: Lobe den HErrn/
meine Seele/ und vergiß nicht/ was er dir Guts ge-
than hat. Gib/ daß ich alles mit danckbarem Hertzen
von deiner Hand empfahe/ und deine Gaben aus den
Schätzen deiner Gnade und Barmhertzigkeit auff-
nehme/ und darbey erkennen lerne/ daß du deine Gü-
ter und Gaben mir allein erhaltest/ und ich nicht selbst/
daß ich dich auch darum bitte/ liebe/ ehre/ und preise/
und alles/ was du mir giebest/ zu deines Nahmens
Lob und Ehre gebrauche und anlege/ und ja nicht
mir/ sondern dir die Ehre in allen Dingen gebe;
Denn diß ist die Danckbarkeit und Gerechtigkeit/ die
ich dir schuldig bin/ weil alles dein ist/ und das ist die
Warheit/ daß ich dasselbe erkenne und preise/ und so
du etwas gutes durch mich wirckest/ daß ichs dir und
nicht mir zuschreibe/ sondern wenn ich alles gethan/
spreche: Ich bin ein unnützer Knecht/ ein unwür-
diges Werckzeug deiner Gnade/ nicht ich/ sondern
deine Gnade/ die in mir ist/ thut alles durch mich.
Gib mir auch/ daß ich danckbar bin gegen die/ durch

welche

Gebet um Chriſtliche Danckbarkeit.
wegen meiner Undanck barkeit/ alle deine Gaben/
leibliche und geiſtliche/ wieder zu nehmen/ denn es iſt
dein Gut. Aber vergib mir ſolche groſſe Undanckbar-
keit/ und wende von mir die Straffe/ die du dräueſt/
daß das Böſe vom Hauſe des Undanckbarn nicht
laſſen ſol/ und gib mir ein verſtändiges/ danckbares
Hertz/ daß ich erkennen möge/ du ſeyſt der Brunn
und Urſprung aller guten Gaben/ und daß ich ohne
dich nichts bin/ denn ein todter lebloſer Schatte in al-
lem meinem Thun. Ach wie hertzlich haben dir alle
deine Heiligen gedancket und geſaget: Das iſt ein
köſtlich Ding dem HErꝛn dancken/ und deinen Nah-
men loben/ du Allerhöchſter. Darumb/ ſo wil ich dir
auch ein Freuden-Opffer thun/ und deinem Nah-
men dancken/ daß er ſo tröſtlich iſt: Lobe den HErrn/
meine Seele/ und vergiß nicht/ was er dir Guts ge-
than hat. Gib/ daß ich alles mit danckbarem Hertzen
von deiner Hand empfahe/ und deine Gaben aus den
Schätzen deiner Gnade und Barmhertzigkeit auff-
nehme/ und darbey erkennen lerne/ daß du deine Gü-
ter und Gaben mir allein erhalteſt/ uñ ich nicht ſelbſt/
daß ich dich auch darum bitte/ liebe/ ehre/ und preiſe/
und alles/ was du mir giebeſt/ zu deines Nahmens
Lob und Ehre gebrauche und anlege/ und ja nicht
mir/ ſondern dir die Ehre in allen Dingen gebe;
Denn diß iſt die Danckbarkeit und Gerechtigkeit/ die
ich dir ſchuldig bin/ weil alles dein iſt/ und das iſt die
Warheit/ daß ich daſſelbe erkenne und preiſe/ und ſo
du etwas gutes durch mich wirckeſt/ daß ichs dir und
nicht mir zuſchreibe/ ſondern wenn ich alles gethan/
ſpreche: Ich bin ein unnützer Knecht/ ein unwür-
diges Werckzeug deiner Gnade/ nicht ich/ ſondern
deine Gnade/ die in mir iſt/ thut alles durch mich.
Gib mir auch/ daß ich danckbar bin gegen die/ durch

welche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0881" n="843"/><fw place="top" type="header">Gebet um Chri&#x017F;tliche Danckbarkeit.</fw><lb/>
wegen meiner Undanck barkeit/ alle deine Gaben/<lb/>
leibliche und gei&#x017F;tliche/ wieder zu nehmen/ denn es i&#x017F;t<lb/>
dein Gut. Aber vergib mir &#x017F;olche gro&#x017F;&#x017F;e Undanckbar-<lb/>
keit/ und wende von mir die Straffe/ die du dräue&#x017F;t/<lb/>
daß das Bö&#x017F;e vom Hau&#x017F;e des Undanckbarn nicht<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ol/ und gib mir ein ver&#x017F;tändiges/ danckbares<lb/>
Hertz/ daß ich erkennen möge/ du &#x017F;ey&#x017F;t der Brunn<lb/>
und Ur&#x017F;prung aller guten Gaben/ und daß ich ohne<lb/>
dich nichts bin/ denn ein todter leblo&#x017F;er Schatte in al-<lb/>
lem meinem Thun. Ach wie hertzlich haben dir alle<lb/>
deine Heiligen gedancket und ge&#x017F;aget: Das i&#x017F;t ein<lb/>
kö&#x017F;tlich Ding dem HEr&#xA75B;n dancken/ und deinen Nah-<lb/>
men loben/ du Allerhöch&#x017F;ter. Darumb/ &#x017F;o wil ich dir<lb/>
auch ein Freuden-Opffer thun/ und deinem Nah-<lb/>
men dancken/ daß er &#x017F;o trö&#x017F;tlich i&#x017F;t: Lobe den HErrn/<lb/>
meine Seele/ und vergiß nicht/ was er dir Guts ge-<lb/>
than hat. Gib/ daß ich alles mit danckbarem Hertzen<lb/>
von deiner Hand empfahe/ und deine Gaben aus den<lb/>
Schätzen deiner Gnade und Barmhertzigkeit auff-<lb/>
nehme/ und darbey erkennen lerne/ daß du deine Gü-<lb/>
ter und Gaben mir allein erhalte&#x017F;t/ uñ ich nicht &#x017F;elb&#x017F;t/<lb/>
daß ich dich auch darum bitte/ liebe/ ehre/ und prei&#x017F;e/<lb/>
und alles/ was du mir giebe&#x017F;t/ zu deines Nahmens<lb/>
Lob und Ehre gebrauche und anlege/ und ja nicht<lb/>
mir/ &#x017F;ondern dir die Ehre in allen Dingen gebe;<lb/>
Denn diß i&#x017F;t die Danckbarkeit und Gerechtigkeit/ die<lb/>
ich dir &#x017F;chuldig bin/ weil alles dein i&#x017F;t/ und das i&#x017F;t die<lb/>
Warheit/ daß ich da&#x017F;&#x017F;elbe erkenne und prei&#x017F;e/ und &#x017F;o<lb/>
du etwas gutes durch mich wircke&#x017F;t/ daß ichs dir und<lb/>
nicht mir zu&#x017F;chreibe/ &#x017F;ondern wenn ich alles gethan/<lb/>
&#x017F;preche: Ich bin ein unnützer Knecht/ ein unwür-<lb/>
diges Werckzeug deiner Gnade/ nicht ich/ &#x017F;ondern<lb/>
deine Gnade/ die in mir i&#x017F;t/ thut alles durch mich.<lb/>
Gib mir auch/ daß ich danckbar bin gegen die/ durch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">welche</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[843/0881] Gebet um Chriſtliche Danckbarkeit. wegen meiner Undanck barkeit/ alle deine Gaben/ leibliche und geiſtliche/ wieder zu nehmen/ denn es iſt dein Gut. Aber vergib mir ſolche groſſe Undanckbar- keit/ und wende von mir die Straffe/ die du dräueſt/ daß das Böſe vom Hauſe des Undanckbarn nicht laſſen ſol/ und gib mir ein verſtändiges/ danckbares Hertz/ daß ich erkennen möge/ du ſeyſt der Brunn und Urſprung aller guten Gaben/ und daß ich ohne dich nichts bin/ denn ein todter lebloſer Schatte in al- lem meinem Thun. Ach wie hertzlich haben dir alle deine Heiligen gedancket und geſaget: Das iſt ein köſtlich Ding dem HErꝛn dancken/ und deinen Nah- men loben/ du Allerhöchſter. Darumb/ ſo wil ich dir auch ein Freuden-Opffer thun/ und deinem Nah- men dancken/ daß er ſo tröſtlich iſt: Lobe den HErrn/ meine Seele/ und vergiß nicht/ was er dir Guts ge- than hat. Gib/ daß ich alles mit danckbarem Hertzen von deiner Hand empfahe/ und deine Gaben aus den Schätzen deiner Gnade und Barmhertzigkeit auff- nehme/ und darbey erkennen lerne/ daß du deine Gü- ter und Gaben mir allein erhalteſt/ uñ ich nicht ſelbſt/ daß ich dich auch darum bitte/ liebe/ ehre/ und preiſe/ und alles/ was du mir giebeſt/ zu deines Nahmens Lob und Ehre gebrauche und anlege/ und ja nicht mir/ ſondern dir die Ehre in allen Dingen gebe; Denn diß iſt die Danckbarkeit und Gerechtigkeit/ die ich dir ſchuldig bin/ weil alles dein iſt/ und das iſt die Warheit/ daß ich daſſelbe erkenne und preiſe/ und ſo du etwas gutes durch mich wirckeſt/ daß ichs dir und nicht mir zuſchreibe/ ſondern wenn ich alles gethan/ ſpreche: Ich bin ein unnützer Knecht/ ein unwür- diges Werckzeug deiner Gnade/ nicht ich/ ſondern deine Gnade/ die in mir iſt/ thut alles durch mich. Gib mir auch/ daß ich danckbar bin gegen die/ durch welche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/881
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/881>, abgerufen am 22.11.2024.